Herne. Der Herner EV macht das Derby spannend, obwohl er die Füchse Duisburg phasenweise an die Wand spielt. Drei Treffer in kurzer Zeit sichern Sieg.

Mit einem verdienten 5:3 (1:0, 1:2, 3:1) entschied der Herner EV am Freitag das kleine Revierderby gegen die Duisburger Füchse für sich. Dabei machten es die Gastgeber zwischenzeitlich unnötig spannend.

1462 Zuschauer sahen in der Hannibal-Arena zunächst nur ein durchschnittliches Oberligaspiel. Zündende Ideen gab es im ersten Drittel auf beiden Seiten nur wenige, erst eine Strafzeit sorgte für Leben vor dem Tor von EVD-Keeper Fabian Hegmann.

Der HEV bestätigte auch gleich seinen Aufwärtstrend im Überzahlspiel und ging durch Dennis Swinnen in Führung. Auf der Gegenseite bekam Oto Jeschke im Herner Tor bis dahin kaum Gefährliches auf seinen Kasten. Vor allem das kanadische Sturmtrio der Füchse enttäuschte an diesem Abend.

Herner EV steigert sich im zweiten Drittel deutlich

Im zweiten Drittel steigerte sich der HEV dann erheblich. Nach Colin Jacobs‘ 2:0 war die Bremse gelockert und die Gysenberger ließen minutenlangen Dauerdruck folgen. In dieser Phase hätten die Grün-Weiß-Roten die Partie vorzeitig entscheiden können, doch dem HEV gelang kein weiterer Treffer.

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Füchse-Coach Christoph Schubert sah, wie sein Team an die Wand gespielt wurde und zog mitten im zweiten Abschnitt die Auszeit. Ein Schachzug des ehemaligen NHL-Profis, der seine Wirkung nicht verfehlte, denn damit war die Herner Sturm- und Drangphase erst einmal beendet. Die Ansprache an der Bande war kurz, aber knackig: „Spielt endlich wie Männer und zeigt, dass ihr Eier habt.“

Das saß. Kurz darauf verkürzten die Gäste und hatten anschließend zweimal Überzahl. Eine weitere Strafe gegen den HEV war angezeigt und Duisburg schaffte fünf Sekunden vor Drittelende den Ausgleich. Womit die laufende Strafe aufgehoben war, aber die angezeigte eben nicht – das Momentum schien zu wechseln. Der EVD kam in Überzahl aus der Pause, konnte seine Chance diesmal aber nicht nutzen. Dann wurde Colin Jacobs penaltyreif gefoult und überließ die Ausführung Nils Liesegang. Doch der Herner Topscorer vergab – der Chancenwucher der Miners schien sich fortzusetzen.

Aber dann: Maxi Braun erzwang 30 Sekunden später doch das 3:2, Dennis Swinnen und Michél Ackers legten nach – der HEV hatte in nicht ganz drei Minuten das nachgeholt, was er im zweiten Drittel verpasst hatte. Mit diesem 5:2 im Rücken geriet der Sieg dann auch nicht mehr in Gefahr.

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„Nach dem ausgeglichenen ersten Drittel war das zweite ein kleiner Schock. Wir haben das Eishockeyspielen komplett eingestellt und hatten bis zur Auszeit überhaupt keinen Zugriff mehr. Wenn du nur 30 Minuten lang spielst, hast du in dieser Oberliga keine Chance und verlierst verdient“, resümierte Christoph Schubert anschließend.

„Wir wollten sofort Druck machen, sind aber etwas glücklich zum 1:0 gekommen. Im zweiten Drittel haben wir viel rotiert, doch nach der Auszeit sind wir aus dem System gekommen. Im letzten Drittel haben wir unsere Chancen dann genutzt und verdient gewonnen“, schloss sich HEV-Coach Tobias Stolikowski der Analyse seines Gegenübers an.

Tore: 1:0 (11:57, 5-4) Swinnen (Ackers/Liesegang), 2:0 (24:03) Jacobs (Ackers), 2:1 (33:14), 2:2 (39:55, 5-4), 3:2 (43:15) Braun (Keresztury), 4:2 (44:01) Swinnen (Jacobs/Liesegang), 5:2 (46:02, 5-4) Ackers (Jacobs/Liesegang), 5:3 (49:12)

Strafminuten: Herne 10 – Duisburg 8

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