Herne. Das zweite Heimspiel der Saison steht an, und der Herner TC trifft auf das Überraschungsteam Nördlingen. Was der HTC besser machen muss.
Die Saison ist noch jung, und doch steigt bereits der Druck. Verlieren die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC drei Tage nach dem vermeidbaren 68:69 gegen die GISA Lions MBC auch ihr zweites Heimspiel gegen die Eigner Angels Nördlingen (Sa., 18 Uhr, H2K-Arena), droht ihnen ein längerer Aufenthalt in den unteren Tabellenregionen. Grund genug für das Team von Headcoach Marek Piotrowski, alles hineinzuwerfen, um die Scharte von Mittwoch wieder auszuwetzen.
Zwar steckt den Hernerinnen das Nachholspiel noch in den Knochen, während sich die Angels eine Woche lang auf ihren Gegner einstellen konnten, aber dafür müssen die Gäste eine weite Anreise aus Bayern verkraften. Welcher Faktor eine größere Rolle spielt, welches Team mehr Energie, mehr Konzentration aufs Parkett bringt, könnte die Partie am Samstag entscheiden.
Herner TC: Gegner Nördlingen ist ein Überraschungsteam
Nach den bisherigen Eindrücken sieht Marek Piotrowski die Gäste leicht im Vorteil. „Das ist die Überraschungsmannschaft der Saison. Die Angels haben sogar in Halle mit acht oder neun gewonnen und Hannover zuhause klar geschlagen“, bekundet der HTC-Trainer seinen Respekt. „Hätten sie am ersten Spieltag in Leverkusen nicht den Sieg verschenkt, wären sie noch ungeschlagen mit Keltern Spitzenreiter.“
Vor allem eine Nördlinger Spielerin hat bislang beeindruckt: Erika Davenport, Powerforward aus den USA, hat im Schnitt für mehr als 21 Punkte getroffen und zwölf Rebounds eingesammelt. Am 68:56 gegen Hannover beteiligte sie sich mit 23 Punkten und sagenhaften 16 Rebounds und stellte damit auch Luchse-Centerin Brianna Rollerson klar in den Schatten. „Davenport ist ganz sicher eine der besten Spielerinnen in der Liga“, meint auch Piotrowski. „Aber auch McCray ist nach langer Verletzung zurück und wird immer stärker.“
HTC setzt auf die Unterstützung der Zuschauer
Seinen Fokus richtet der HTC-Coach aber weniger auf einzelne Spielerinnen. „Insgesamt hat Nördlingen ein ausgeglichen starkes Team und ist auf allen Positionen gut besetzt“, weiß der 64-Jährige. Auch Brandy Beasley, drittes US-Girl in Nördlinger Reihen, die Lettin Enija Viksne oder die erst 19-jährige Nicole Brochlitz sind immer für zweistellige Punktzahlen gut. „Nördlingen reist als leichter Favorit an“, sagt Piotrowski. „Aber das heißt alles nichts. Wir werden versuchen, das Spiel zu gewinnen und hoffen darauf, dass uns viele Zuschauer dabei unterstützen.“
Ohne deutliche Leistungssteigerung aber wird es nicht klappen. „Wir müssen viele Sachen besser machen als am Mittwoch“, räumt Piotrowski ein. „Vor allem müssen wir unseren Plan komplett bis zum Ende umsetzen.“ Gegen die GISA Lions habe das nur 25 Minuten funktioniert. „Am Ende haben wir uns auf individuelle Sachen verlassen und das Teamplay vernachlässigt.“
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Die Fehler hat der Coach direkt nach dem Spiel und auch im Training klar angesprochen. Ob das schon reicht, sie künftig zu vermeiden, steht auf einem anderen Blatt. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Fast alle sind unter fünfundzwanzig. Wir haben keine Topuzovic mehr dabei, die in kritischen Situationen kühlen Kopf behält und Verantwortung übernimmt“, weiß Piotrowski. Auch deshalb hofft er, dass Olga Trzeciak gegen Nördlingen wieder eingreifen kann. Sie fehlte am Mittwoch wegen einer allergischen Reaktion auf einen Insektenstich.
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