Berlin/Herne. 67:74 verliert der Herner TC sein erstes Saisonspiel, zeigt dabei einen bockstarken Endspurt. Wie der HTC beim Titelanwärter auf Augenhöhe spielt.
Er hatte reichliche Nebenschauplätze, der (verspätete) Auftakt der Basketball-Damen des Herner TC in die Bundesliga-Saison 2023/24.
Es war der „Tag der Deutschen Einheit“ am Schauplatz des Mauerfalls, Gastgeber Alba Berlin hieß auch der letzte Gegner beim Play-Off-Aus im Viertelfinale der Saison 2022/23, und gespielt wurde an einem (fast) legendären Basketball-Ort: In der altehrwürdigen Sömmeringhalle in Charlottenburg, wo in den 1990er-Jahren der Siegeszug der Alba-Herren begann.
Alba Berlin - HTC: Beeindruckender Herner Endspurt nicht belohnt
Weit über 1000 Zuschauer sahen dort am Feiertag einen 74:67 (41:32)-Sieg der Berlinerinnen, die damit ihren zweiten Saisonerfolg feierten und unterstrichen, dass sie zu den Titelanwärterinnen gehören. Aber auch die neuformierten HTC-Frauen überzeugten, hielten bis auf eine Schwächephase im 3. Viertel mit und überzeugten vor allem durch einen beeindruckenden Endspurt.
Am „Tag der Deutschen Einheit“ zeigte sich schnell, dass das Trainerteam um Marek Piotrowski trotz der acht Neuzugänge im Zehner-Kader schon eine Einheit auf die Platte schicken konnte. Der Polin Julia Niemojewska gelangen nach nur 14 Sekunden die ersten Herner Körbe in der neuen Saison – und dies gleich von der Drei-Punkte-Linie. Nach dem ersten Viertel hieß es 18:13 für die Gäste, die erst am frühen Dienstagmorgen in Herne aufgebrochen waren.
Dieser „Schlauch“ machte sich im 2. Viertel bemerkbar. Alba kam besser ins Spiel, in der 17. Minute gelang Nationalspielerin Marie Berthold die erste Führung (29:28). Diese bauten die Berlinerinnen bis zum Seitenwechsel auf 41:32 aus. Herne hielt aber bravourös dagegen, obwohl die direkt vom 3x3 U23-World Cup in Polen nach Berlin gekommene Laura Zolper bis zum Seitenwechsel nur auf der Bank saß.
Italienerin Giovanna Smorto war beste HTC-Werferin
Nach dem Wechsel gestattete Alba den Gästen kaum „einfache Bälle“. 20 Punkte (61:41) betrug der Vorsprung vor dem letzten Viertel, ehe Piotrowski seine letzte Trumpfkarte zog und Laura Zolper aufs Parkett schickte. Für den HTC ein Zeichen, auf keinen Fall die weiße Fahne zu hissen. Sieben Minuten vor dem Schlusspfiff betrug der Rückstand nur noch elf Punkte, auch in der Crunchtime war der HTC auf Augenhöhe und schnupperte Morgenluft.
63 Sekunden waren noch zu spielen, als die Italienerin Giovanna Smorto, mit 13 Punkten erfolgreichste Herner Werferin, auf 67:71 verkürzte. Piotrowski nahm eine Auszeit, doch Sona Svetlikovas Dreierversuch sprang vom Ring zurück ins Feld. Die letzten 26 Sekunden brachte Alba dann clever über die Zeit und gewann nicht unverdient mit 74:67.
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Vor allem aber das bockstarke 4. Viertel (26:13!) dürfte beim HTC für eine nicht ganz so traurige Rückfahrt gesorgt haben. Dies sah auch Marek Piotrowski kurz vor dem Einstieg in den Bus so: „Wir haben nie aufgesteckt. Zwei Viertel waren gut, zwei schlecht. Jetzt müssen wir daran arbeiten, konstanter zu spielen.“
ALBA Berlin – Herner TC 74:67 (41:32)
Viertel: 13:18, 28:14, 20:9, 13:26.
Alba: Mulligan (3), Grigoleit, Simon, Bertholdt (15/1), Stammberger (7/1 Dreier), Kreyenfeld (5/1)), Höfermann (4), Snyder (13/1), Rosemeyer (9/1), Schwartau (2), Esser, Thomas (16/1).
HTC: Reeves (8), Trzeciak (5/1 Dreier), Zolper (3/1), Kidwell (7/1), Whitfield (4), Mingo (9/1), Kulesha (3/1), Svetlikova (12), Smorto (13/1), Niemojewska (3/1).
Statistik (ALBA - HTC): Freiwürfe 80 % - 62 %; 2 Punkte: 52 % (24/46) – 46 % (19/41); 3 Punkte: 40 % (6/15) - 28 % (7/25).
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