Herne. Der Bundesliga-Auftakt des Herner TC wurde verschoben, Grund ist eine Spielerin. Seinem Weg will der HTC auch in Zukunft treu bleiben.

Es ist nicht so, als würde Marek Piotrowski um jede Stunde ringen. Undankbar ist der Chef-Trainer des Herner TC aber nicht, dass die Saison in der Damen Basketball-Bundesliga für ihn und seine Spielerinnen mit ein paar Tagen Verspätung beginnt. Denn Arbeit, das betont der 64-Jährige immer wieder, hat er noch genug vor sich. Das wird sich in den kommenden Wochen auch erstmal nicht ändern.

„Wir haben eine junge Mannschaft. Das braucht Zeit“, sagt Piotrowski. In fünf oder sechs Wochen ein funktionierendes, abgestimmtes Team zu formen, ist für den „Magier“ zwar nichts Neues, in diesem Jahr aber wohl schwieriger. Mit Laura Zolper und Tayler Mingo stehen nur zwei Spielerinnen aus dem Vorjahres-Kader weiterhin bei den Hernern unter Vertrag. Acht Neue sind es schlussendlich geworden – mehr wird es nicht geben. „Der Kader ist vollständig“, meint Piotrowski. Finanziell gebe es keinen Spielraum mehr. „Damit müssen wir jetzt zurechtkommen.“

HTC beginnt mit Auswärtsspielen in Berlin und Saarlouis

Und auch damit, dass der Auftakt der Saison nicht wie eigentlich angesetzt, bereits an diesem Samstag gegen die Gisa Lions MBC stattfindet. Der HTC beginnt stattdessen seine neue Saison mit zwei Auswärtsspielen. Zunächst geht es zur Neuauflage des Playoff-Viertelfinals der vergangenen Saison bei Alba Berlin (3. Oktober, 15 Uhr). Danach zu den Saarlouis Royals (8. Oktober, 15 Uhr).

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Der Grund für die Verschiebung des ersten Heimspiels auf den 18. Oktober birgt sowohl Grund zur Freude als auch zum Grübeln. Laura Zolper ist derzeit mit der 3x3-Nationalmannschaft bei der U23-Weltmeisterschaft in Polen unterwegs. Durch ihren Aufenthalt beim Nations League Finale in der Mongolei hatte die 22-Jährige gut vier Wochen der Vorbereitung verpasst. Hinzu kamen immer mal wieder kleine Verletzungen bei den Spielerinnen, die in Herne geblieben waren. „Das war alles nicht so gut“, meint Piotrowski. Erst in der vergangenen Woche habe man mal im Training fünf-gegen-fünf trainieren können. „Wir wissen, woran wir noch arbeiten müssen“, meint der HTC-Trainer.

Was das genau ist, will er nicht verraten. Nur eines ist sicher: „Es ist ein Prozess, in dem wir uns befinden. Die neuen Spielerinnen müssen sich erst noch miteinander finden. Da brauchen wir Geduld.“ Erst nach drei, vier Spieltagen wisse man, wie stark die Liga im Gesamten sei.

Denn die Konkurrenz hat über die Sommerpause ebenfalls ihre Arbeit gemacht. Hernes Auftaktgegner Alba Berlin hat sich mit zwei Nationalspielerinnen verstärkt, baut seine Frauen- und Mädchen-Abteilung immer weiter aus. Auch die GisaLions und Meister Rutronik Stars Keltern hätten aufgerüstet. „Insgesamt ist es schon stärker geworden“, meint Piotrowski.

Den Weg, den der Herner TC in den vergangenen Jahren gegangen ist, will er aber nicht verlassen. Sprich: Der Anschluss an einen anderen Verein oder ein Sponsor als Team-Name steht nicht zu Diskussion. „Wir beschäftigen uns nicht damit, was andere machen. Unsere Erfolge haben wir uns nie gekauft“, betont Piotrowski. Dennoch hofft er, dass gerade durch die Frauen-Basketball-Weltmeisterschaft 2026 in Deutschland ein Boom den Frauen-Basketball erfasst. „Es soll attraktiver werden für Sponsoren und auch deutsche Spielerinnen“, sagt Piotrowski. Den Zuwachs von Spielerinnen verspricht sich der HTC auch von der Kooperation von Citybasket Recklinghausen.

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Das liegt aber noch weit in der Zukunft. Die nächsten Tage widmet Marek Piotrowski wieder seiner Arbeit. Das ist für die kommenden Woche auch erstmal viel wichtiger.

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