Herne. Der HC Westfalia Herne gewinnt auch Spiel drei, 32:24 in Harsewinkel. Trainer Krebietke tritt auf die Bremse – sieht aber auch viel Positives.

Die Laune bei den Spielern des HC Westfalia war schon auf der Busfahrt nach Harsewinkel alles andere als schlecht. Auf der Rückfahrt dürfte es noch ein bisschen lauter, deutlich ausgelassener im Herner Reisebus zugegangen sein.

Denn mit dem 32:24 (13:13) bei der TSG Harsewinkel bleibt der Handball-Oberligist auch im dritten Spiel der Saison ungeschlagen. Das ist bislang nur noch dem TuS Bommern gelungen.

HC Westfalia Herne spielt eine starke zweite Halbzeit in Harsewinkel

Ans Gewinnen haben sich die Herner gewöhnt, was aber neu für sie war: Sie mussten nicht bis in die letzten Sekunden des Spiels zittern. Mit einer starken zweiten Halbzeit legten die HCW-Spieler den Grundstein, zogen zwischenzeitlich sogar mit neun Toren davon und ließen acht Minuten lang keinen Gegentreffer zu. „Es war echt super, wir sind viel weiter, als ich zu diesem Zeitpunkt gedacht habe“, meint Trainer Stephan Krebietke.

So rund, wie es hinten heraus wurde, lief es zu Beginn nicht. Gute fünf Minuten mussten die Herner auf ihren ersten Treffer warten, lagen da schon mit 0:3 zurück. Julian Schneider meldete mit seinem ersten von vier Toren den HCW im Spiel an. In der Folge wurde es das von Krebietke schon im Vorfeld prophezeite „Spiel auf Augenhöhe“.

Emil Weste ist erfolgreichster Herner Werfer

Keine Mannschaft konnte sich absetzen, hohe Führungen kamen in der ersten halben Stunde nicht mehr zustande. Daran änderten die Herner in der zweiten Hälfte einiges. Auch - wieder einmal - dank Emil Weste. Der Sprung von der Landes- in die Oberliga scheint für ihn keine Hürde gewesen zu sein. Mit acht Treffern - davon fünf in Halbzeit zwei - war er erneut der erfolgreichste Herner Werfer. „Es gibt Leute, die werfen zwanzigmal aufs Tor und treffen dann achtmal“, meint Krebietke. „Aber er hatte vielleicht zwei oder drei Fehlwürfe. Das ist schon eine super Quote.“

Durch vielen eigenen Wechsel hatte der HCW immer wieder frische Leute auf der Platte, ohne an Qualität einzubüßen. Bei den noch hohen Temperaturen ein klarer Vorteil. „So konnten wir immer ein gutes Tempo gehen“, sagt Krebietke. Aber die TSG erwischte auch nicht ihren besten Tag, gab der HCW-Trainer zu. „Aber das haben wir durch unsere Arbeit auch hervorgerufen.“

Es läuft beim HC Westfalia Herne: Tobias Böck (Nummer 8) und seine Teamkollgen feierten in Harsewinkel den dritten Sieg im dritten Spiel.
Es läuft beim HC Westfalia Herne: Tobias Böck (Nummer 8) und seine Teamkollgen feierten in Harsewinkel den dritten Sieg im dritten Spiel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Extra-Lob für ein Duo im Abwehrzentrum

Neben Emil Weste hatten sich auch Schneider und HCW-Kapitän Richard Sibbel ein Extra-Lob vom Trainer verdient. „Die beiden haben im Abwehrzentrum richtig geackert“, erklärt Krebietke. „Schneider hat in der Offensive immer wieder schlaue Lösungen gefunden und es gut gestaltet, einige Assists geliefert.“

Daneben hatte Sibbel in Harsewinkel deutlich mehr Lücken als noch bei seinem glücklosen Auftritt beim Heimauftakt gegen die TG Hörste. Durch die vielen Aktionen aus dem Rückraum durch Weste und Tobias Spiekermann bekam er immer mehr Raum am Kreis und belohnte sich mit sechs Treffern.

HC Westfalia Herne: Weitere Berichte

Trotz einer guten Leistung und einer perfekten Ausbeute aus den ersten drei Spielen verfällt niemand bei der Westfalia in Höhenflüge. „Wir sind noch lange keine Spitzenmannschaft“, betont Krebietke. Da müsse er auf die Bremse treten, auch wenn dieses Wort in der Herner Kabine sicherlich noch nicht gefallen ist. Mit dem TSV GWD Minden II wartet nun eine weitere harte Aufgabe auf den HCW in der Sporthalle am Westring (16. September, 18.30 Uhr).

HC Westfalia: Fabian Zindel, Nicklas Droege, Emil Weste (8), Richard Sibbel (6/2), Julian Schneider (4), Julian Ihnen (4), Henrik Komisarek (3), Tobias Boeck (3), Tobias Spiekermann (3), Henri Drees (1), Noah Krebietke, Maik Klamann, Luke Schumann, Jasper Meier.

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