Herne. Der HC Westfalia Herne bleibt auch nach zwei Spielen ohne Punktverlust. Dabei musste sich der HCW gegen TG Hörste ganz schön strecken.
Nachdem sich die Traube der Spieler aufgelöst hatte, ging Stephan Krebietke noch einmal auf sie zu, sprach hier und da ein Wort, packte seine Sachen zusammen. Zum Abschluss trat er vor Nicklas Droege und strich ihm über die Haare. Dieses Extralob des Trainers hatte sich der Torwart verdient, wie aber viele andere auch. Wie schon beim Saisonauftaktsieg bei den Sportfreunde Loxten machte es der HC Westfalia auch in der eigenen Halle spannend.
Nicht in den letzten Sekunden wie am Spieltag zuvor, aber immer noch in den letzten Minuten machte der Herner Oberligist den 29:27-Sieg gegen Aufsteiger TG Hörste klar und geht so mit perfekter Ausbeute aus den ersten beiden Spielen. „Wir sind froh, das war ein guter Start. Jetzt haben wir 4:0-Punkte und unter der Woche wieder drei Einheiten vor uns“, sagt Krebietke. Danach geht es zur TSG Harsewinkel (9. September, 17 Uhr).
Krebietke: “Es war ein absolutes Kampfspiel“
Dass Krebietke entspannt über das Spiel sprechen konnte, war zu Beginn nicht abzusehen. „Es war ein absolutes Kampfspiel, keine Mannschaft hat spielerisch geglänzt“, meint er. Wobei sich die Gäste aus Hörste in der ersten Halbzeit deutlich leichter taten, Tore und Chancen zu erspielen. Und Silvan Tarner hatten, der seinen Ruf mit elf Treffern untermauerte.
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Die Herner Abwehr konnte sich erst Mitte der zweiten Halbzeit so richtig fangen. „Auch da hatten wir noch richtig Stress auf den Positionen“, meint Krebietke. Die Überlegung durch die Einwechslung von Alexander Schade auf die 5:1-Abwehr umzustellen, verwarf er aber wieder. „Dann haben wir es geschissen gekriegt“, schiebt er nach.
Auch dank Julian Schneider. Anstatt, wie eigentlich geplant, ihn vor allem im Angriff einzusetzen, machte der 30-Jährige Überstunden auch am anderen Ende des Feldes. „Wenn es sein muss und mit Adrenalin, hat es gepasst. Aber jetzt bin ich schon platt“, sagte er.
Von HCW-Kapitän Richard Sibbel im Vorbeigehen noch als „go-to-Guy“ bezeichnet, zeigt sich immer mehr, was für ein Gewinn der ehemalige Zweitligaspieler des TuS Ferndorf für die Herner ist. Er spricht viel auf dem Feld, gibt Anweisungen und hat Lob für seine neuen Mitspieler. „Das ist schon richtig cool.“ Er sei froh, dass man es am Ende noch gewuppt hätte.
Denn trotz aller Freude über den Sieg bleibt der Makel der ersten Halbzeit. „Da hätte ich mir gewünscht, dass wir besser reinkommen“, meint Schneider. „Aber in der zweiten Halbzeit war das kämpferisch sehr gut.“
Das 14:14 zur Halbzeit hatten sich die Herner hart erarbeiten müssen. Und auch wenn sich Krebietke während der ersten 30 Minuten scheinbar ratlos an der Wange kratzte, winkte er nachher ab. So ratlos war er nicht. „Solange wir zur Halbzeit nicht zu weit zurückliegen, bin ich noch ganz ruhig.“ Doch zufrieden war er trotzdem nicht. „Wir hätten geduldiger spielen müssen, mit schnellen Beinen, um die Abwehr seitlich in Bewegung zu kriegen, wenn sie schon nicht nach vorne kommen. Das war nachher auch der Schlüssel, dass wir Spieler gebunden haben, dann parallel gegangen sind.“
Durch die starke Defensive war es kein Spiel für die Herner Außen. „Es gibt so Spiele“, meint Krebietke, der aus eigener Spielererfahrung spricht. „Tobias Böck darf sich über Bälle nicht beschweren. Er hätte gerne einen mehr reinmachen können“, schließt er mit einem Lächeln an. „Aber auch er spielt seine erste Saison in der Oberliga, diese Zeit müssen wir ihm und allen jungen Spielern geben.“ Trotzdem traf Böck vier Mal, unter anderem zur ersten Herner Zwei-Tore-Führung (46.) und zum entscheidenden 29:27 (60.).
Zuvor hatte Nicklas Droege, der beinahe die gesamte zweite Hälfte spielte, die Grundlage für das Extralob gelegt. „Er hat uns geholfen“, betont Krebietke. Mehrmals war der junge Torwart zur Stelle und hielt, was zu halten war.
Westfalia Herne – TG Hörste
HC Westfalia Herne: Nicklas Droege, Fabian Zindel; Henrik Komisarek (5), Emil Weste (5), Julian Schneider (4), Tobias Boeck (4), Tobias Spiekermann (4), Jasper Meier (2), Julian Ihnen (2), Richard Sibbel (2), Henri Drees (1), Noah Krebietke, Alexander Schade, Luke Schumann
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