Herne. Oberligist HC Westfalia Herne startet am Wochenende in Loxten in die Meisterschaft. Mit dabei ist dann ein 192-facher Zweitligaspieler.

Es ist kein Wunder, dass Richard Sibbel gute Erinnerungen an das erste Spiel der vergangenen Saison hat. Beim 31:30 gegen die Sportfreunde Loxten war er mit fünf Treffern bester Werfer des HC Westfalia Herne. „Das gab uns ein gutes Gefühl“, erinnert sich der HC-Kapitän.

Am Ende jener Saison stand Platz sechs und der Klassenerhalt für Hernes Oberliga-Handballer. Seitdem hat sich einiges im Kader getan, Abgänge und Zugänge gaben sich die Klinke in die Hand. Eines ist aber gleich geblieben: Auch in dieser Saison startet die Westfalia gegen Loxten.

Auftakt bei Favorit Loxten

Dass es am kommenden Samstag (28. August, 18 Uhr) gleich zu einer der stärkeren Mannschaften der Liga geht, ist für Trainer Stephan Krebietke kein Nachteil. „Die Favoritenrolle liegt klar bei Loxten“, meint er. „Das macht es uns einfacher, gerade für unsere jungen Spieler.“

Denn die stehen nach dem „Cut“ über den Sommer direkt im Fokus. Emil Weste, Henri Drees, Tobias Böck und Tobias Spiekermann sind nicht als Eins-zu-Eins-Ersatz für die Lücken im Kader vorgesehen, die durch den Abgang von Oskar Kostuj und die Karriereenden mehrerer Spieler entstanden sind. Sie sollen für sich stehen und das neue Westfalia mitprägen.

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Dass das nicht einfach wird, ist auch Krebietke klar. Noch fehlt seinem Team die Eingespieltheit, die sie über Jahre und das jahrelange Zusammenspiel der Akteure ausgezeichnet hat. „Diese neuen Dinge müssen wir nun finden“, sagt der Trainer. „Viele Trainer sagen, dass es ein, zwei Jahre dauert, bis sich eine neue Mannschaft gefunden hat. Ich hoffe, es geht schneller.“

Die Vorbereitungsspieler zeigten, dass noch nicht alles wie am Schnürchen läuft. „Die Ergebnisse liefen nicht nach unseren Wünschen“, meint Sibbel. Aus sechs Spielen wurden drei gewonnen und drei verloren. Krebietke ist kein Freund der Bewertung von Testspielergebnissen, das hat er bereits mehrfach betont. Er sei dennoch nicht unzufrieden mit der Vorbereitung, die vor allem dazu gedacht war, die neuen Spielsysteme mit den Neuen und den alten Hasen zu erarbeiten.

Die Neuzugänge haben sich mittlerweile „gut integriert, sowohl im handballerischen als auch im menschlichen“, sagt Richard Sibbel. Alleingelassen werden sie beim HCW sowieso nicht, sei es von den Herner Urgesteinen oder von einem Neuzugang.

Bereits seit einiger Zeit trainiert Julian Schneider beim Oberligisten mit. Der 30-Jährige spielte seine bisherige Karriere nur für den TuS Ferndorf und kann auf 192 Zweitligaspiele zurückblicken. „Er hilft uns mit seiner Erfahrung und Ruhe“, beschreibt Krebietke den Gegenpol zu den bisherigen Neuzugängen.

Nun geht die volle Konzentration auf das Loxten-Spiel. Bis auf Tobi Spiekermann, der sich auf einer lang zuvor geplanten Alpen-Überquerung befindet, und dem langzeitverletzten Tim Krause, bei dem sogar das Karriereende im Raum steht, stehen Krebietke alle Spieler zur Verfügung.

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Loxten hat sich vor allem in der Breite verstärkt und einen neuen Trainer an der Seitenlinie. „Einen Sahnetag“, wünscht sich Stephan Krebietke für seine Mannschaft. „Ein Sieg wäre schön“, pflichtet ihm Sibbel bei, „aber es wäre vermessen zu sagen, dass wir damit rechnen.“ Ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr würden beide wohl ungefragt mit nach Hause nehmen.

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