Herne. Fußball-Oberligist gewinnt das Endspiel mit 5:1-Toren und kassiert Prämie von 3000 Euro. SVS-Trainer Thomas Stillitano bleibt aber optimistisch.
Kirmesmaskottchen Fritz drückte am frühen Sonntagabend zwar alle Hufe, aber es half nichts. Ausrichter SV Sodingen verlor im Finale des Cranger Kirmes-Cups 2023 mit 1:5 (0:4)-Toren gegen die SpVgg Erkenschwick und wartet damit auch nach der 23. Auflage des Cups auf den ersten Turniersieg.
Den Pokal, gestiftet von Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, stemmte nach einseitigen 90 Minuten SpVgg-Kapitän Stefan „Ö“ Oerterer in die Luft, die Siegprämie von 3.000 Euro gibt‘s am Kirmesmontag im Festzelt auf dem Rummelplatz. Um im Kirmesjargon zu bleiben: In der ersten Halbzeit des Endspiels fühlten sich die Sodinger wie auf der „Petersburger Schlittenfahrt“, so heftig wurde vor allem ihre Abwehr durcheinandergewirbelt.
Dies attestierte auch SVS-Trainer Thomas Stillitano so: „Wir haben heute hochverdient verloren. Das waren schon sehr große Qualitätsunterschiede. Vor allem vor dem Wechsel war unsere Viererkette, im Durchschnitt eine U20, gegen die abgezockten Erkenschwicker überfordert.“ Trotzdem zog er eine zufriedenstellende Turnierbilanz: „Wir waren sehr froh, überhaupt ins Endspiel gekommen zu sein. Diese Niederlage wird uns jetzt nicht negativ beeinflussen“, sieht Stillitano dem Saisonstart in 14 Tagen optimistisch entgegen.
SpVgg Erkenschwick wird im Finale der Favoritenrolle gerecht
Die SpVgg Erkenschwick, als Turnierfavorit gestartet, wurde dieser Rolle gestern auch gerecht. Von Anpfiff an zeigte der Fußball-Oberligist, dass er sich die Kirmes-Prämie holen wollte. Dem SV Sodingen, der nach seiner Roten Karte im Halbfinale auf Ilker-Murat Berberoglu verzichten musste, blieb kaum Luft zum Atmen, Entlastung für die Abwehr im Dauerstress gab es nicht. Immer wieder kam Erkenschwick klug über die Außen, kombinierte sich zudem oft bis zur Grundlinie durch, erspielte sich Chance auf Chance und hatte vor allem die Lufthoheit im Dr. Jovanovic-Glückauf-Stadion.
Beim 0:1 musste allerdings ein Standard helfen, als Oerterer einen Freistoß auf den Kopf von Christoph Kasak zirkelte (20.). „Ö“ selbst erhöhte kurz darauf per Kopf auf 0:2 (23.), ehe die Zeit von Finn Wortmann begann. Der agile Stürmer netzte zweimal (33. und 43.) ein, bereits zum Wechsel war die Partie entschieden. Torschüsse des SVS in der ersten Halbzeit? Fehlanzeige.
Die zweiten 45 Minuten nutzte der ehrgeizige SpVgg-Trainer Magnus Niemöller, der sich auch beim Stand von 4:0 über jeden Fehlpass seiner Mannschaft ärgerte, als Trainingseinheit. Nach dem 0:5, erneut durch Finn Wortmann (50.), wechselte er gleich fünf Spieler auf einen Schlag aus. Dadurch verflachte die Partie, und dem eingewechselten SVS-Neuzugang Romario Guscott (er kam vom FC Kray) gelang mit dem ersten Sodinger Schuss aufs Tor der Ehrentreffer (78.).
Ausrichter SV Sodingen zieht ein positives Fazit
16 Spiele und ein Sieger! Mit der SpVgg Erkenschwick setzte sich beim Cranger Kirmes-Cup 2023 der hohe Favorit durch. Der Oberligist ließ zwar in seinen Gruppenspielen ab und zu mal die Zügel schleifen, geriet aber nie in Gefahr. Dem souveränen 5:0-Sieg im Halbfinale folgt gestern ein nie gefährdeter Finalerfolg.
Und die beiden Wanner Vereine neben dem „inoffiziellen Stadtmeister“ SV Wanne 11? Der DSC wollte zumindest die Gruppenphase überstehen, scheiterte mit seiner neuformierten Mannschaft dann aber an schwachen 90 Minuten gegen Wanne 11. Die Wanner Sportfreunde kassierten drei Niederlagen, waren aber in ihren Gruppenspielen sowohl gegen die beiden Westfalenligisten als auch gegen den Ligarivalen Wanne 11 immer auf Augenhöhe.
Ausrichter SV Sodingen konnte die Finalniederlage verschmerzen, denn er zog ein mehr als positives Fazit des Geschehens außerhalb des grünen Rasens. „Wir sind sehr, sehr zufrieden“, so Turnierorganisator Reinhard Wilke, „im Gegensatz zum letzten Jahr war nicht nur der Rasen sehr gut, sondern auch die Zuschauerzahl“. Alle Mannschaften brachten eigene Fans mit, was natürlich auch die Kasse am Getränke- und am Grillstand klingeln ließ. Apropos Kasse: „Zu uns kommt jeder gerne, da wir nicht nur sportlich, sondern dank der Sponsoren auch finanziell ein hochdotiertes Turnier sind“, so Wilke. Einer Wiederholung im Jahr 2024 steht daher nichts im Wege.
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SV Sodingen – SpVgg Erkenschwick 1:5 (0:4). Tore: 0:1 (20.) Kasak, 0:2 (23.) Oerterer, 0:3, 0:4, 0:5 (33., 43., 50.) Wortmann, 1:5 (78.) Guscott. SVS: Happe - Stöcker, Martinez, Kegel, Ma. Post - Gökdemir, Mi. Post (59. Slaby), Kordt (64. Güczel) - Kaminski (54. Guscott), Sosa (54. Friesen), Galagoussis (46. Tollas).
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