Herne. Auch Playoff-Spiel drei gegen Deggendorf verliert der Herner EV. Trainer Tobias Stolikowski nimmt einige Spieler ausdrücklich von Kritik aus.

Der Herner EV ist wie im Vorjahr in der ersten Runde der Oberliga-Playoffs gescheitert. Die Miners verloren am Dienstag auch ihr drittes Achtelfinalspiel gegen den Deggendorfer SC und verabschiedeten sich mit einer 2:6 (1:4, 0:1, 1:1)-Niederlage bei den Niederbayern in die Sommerpause.

Wer gehofft hatte, dass die Gysenberger nach den beiden Auftaktpleiten noch einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen und ein viertes Spiel erzwingen könnten, wurde schnell eines Besseren belehrt. Vor 2105 Zuschauern in der nicht ausverkauften „Festung an der Trat“ ging bei den Gästen zu Beginn kaum etwas zusammen, und erneut lag der HEV früh zurück. Wieder hatte die Defensive der Grün-Weiß-Roten große Probleme mit der Zuordnung, und auch die Körpersprache ließ nichts Gutes erahnen.

Herner EV liegt nach neun Minuten 0:3 zurück

Der Gegner hingegen zeigte sich erneut gut organisiert und stellte mit einem Doppelschlag die Weichen früh auf Sieg. Dann brachte eine dumme Aktion von Denis Fominych die Gastgeber in die Überzahl und der DSC ließ sich nicht lange bitten – nach nicht einmal neun Minuten hieß es fast schon uneinholbar 3:0.

„Das ist für die mitgereisten Fans natürlich grausam anzusehen“, brachte der Deggendorfer TV-Kommentator die unterirdische Anfangsphase der Miners treffend auf den Punkt. Doch die sandten jetzt zumindest mal ein Lebenszeichen an ihre kleine Schlachtenbummlerschar und die heimischen Bildschirme. HEV-Verteidiger Benjamin Hüfner fasste sich ein Herz, überwand Ex-Nationaltorhüter Timo Pielmeier von der blauen Linie zum 1:3 und leitete damit ein kleines Aufbäumen seiner Mannschaft ein.

Herner Strohfeuer im Keim erstickt

Deggendorf ließ die Zügel vorübergehend etwas schleifen, doch die Schonzeit für die Gäste war bald wieder vorbei. René Röthke erstickte mit dem 4:1 das Herner Strohfeuer im Keim – es war der sechste Treffer des 40-Jährigen in der Serie gegen die Miners.

Die bekamen nun etwas mehr Spielanteile, weil es der Gegner zunehmend entspannt angehen ließ, doch bis auf zwei gute Möglichkeiten von Elvijs Biezais und Lars Stelzmann brannte vor Pielmeiers Tor nicht viel an. Stelzmann war für den verletzten Dennis Swinnen in die erste Herner Sturmreihe an die Seite von Chris Seto und Braylon Shmyr gerückt und auch Alex Komov und Emil Lessard-Aydin hatten die letzte Reise der Saison nicht antreten können.

Ernüchternder Abschluss der Saison

Konsequenter im Abschluss zeigten sich auch weiterhin die Gastgeber. Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger schloss einen schnellen Gegenangriff unhaltbar für Björn Linda zum 5:1 ab, und damit war auch das letzte Fünkchen Hoffnung der Miners ausgetreten.

Mit einem unaufgeregten Schlussdrittel ging die Partie zu Ende. Elvijs Biezais gelang der letzte Herner Treffer der Saison, die für den HEV stark begonnen hatte und einen ernüchternden Abschluss fand.

Die Kritik von HEV-Trainer Tobias Stolikowski richtete sich nach dem sang- und klanglosen Erstrunden-Aus ausdrücklich nicht an die junge Garde im Herner Trikot: „Für viele von ihnen waren es die ersten Playoffs. In dieser Serie sind einige erfahrene Spieler abgetaucht.“

Tore: 1:0 (3:24), 2:0 (4:45), 3:0 (8:55, 5-4), 3:1 (12:28) Hüfner (Peleikis/Stelzmann), 4:1 (15:56), 5:1 (38:55), 5:2 (55:34, 5-4) Biezais (Liesegang/Fominych), 6:2 (55:53).

Strafminuten: Deggendorf 8 plus 10 – Herne 6.

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