Herne/Wanne-Eickel. Der SV Wanne 11 steht im Kreispokal-Halbfinale, gewinnt 3:1 in Horsthausen. Ein Torschütze erweist sich erneut als Pokalschreck für die SpVgg.
Peter Adamek trifft für den SV Wanne 11 im Kreispokal gegen die SpVgg Horsthausen, da war doch mal was? Richtig. September 2019, die Schwarzen Raben treffen in der zweiten Runde des damaligen Kreispokalwettbewerbs auf die SpVgg Horsthausen, und Adamek traf damals per „Bogenlämpchen“ zum 1:0-Sieg, bekam ein extra Lob. An diesem Freitag, im Viertelfinale des Kreispokals 2022/23, traf Adamek erneut für die Wanner gegen Horsthausen. Mit 3:1 im Duell der Fußball-Landesligisten zieht das Team um Trainer Franko Pepe ins Halbfinale ein.
„Wir hatten im Hinterkopf, dass Peter damals getroffen hat“, so Wannes Trainer Franko Pepe nach dem Spiel, „aber bei seiner Einwechslung heute hat das keine Rolle gespielt.“ Nach 61 Minuten war Adamek für den jungen Stürmer Fynn Broos gekommen.
SpVgg Horsthausen: Tugrul Aydin trifft mit Wucht und Technik
Nach der ersten Halbzeit hatten die Horsthauser die Führung mit in die Kabine genommen. Es war die Eröffnung des Fußball-Pflichtspieljahres 2023 in Herne und Wanne-Eickel, und früh in diesem Kreispokal-Viertelfinale sorgte ein Horsthauser mit dem ruhenden Ball gleich für einen spektakulären Auftakt. Nachdem die Wanner etwa in der Mitte der eigenen Hälfte Güngör Kaya ausgebremst hatten, bekamen die Gastgeber in der achten Spielminute einen Freistoß.
Der ruhende Ball lag bereit, und Tugrul Aydin lief für die Horsthauser an – die Distanz überbrückte der Offensiv-Routinier mit Auge, kombinierte Wucht und Technik und drehte den Ball zum 1:0 ins untere Eck rechts von Wannes Torhüter Maximilian Maiwald. Passiv spielen, hatte SpVgg-Trainer Marc Gerresheim im Vorfeld der Partie gesagt, könne seine Mannschaft gar nicht.
Nach „Statik“ im Spiel muss keiner suchen
Sache der Wanner aber war das an diesem Pokalabend auch nicht. Die Schwarzen Raben spielten sich hinein in diese Partie. Horsthausen hatte zunächst die Kopfballchance durch Marvin Rupieper, aber die Wanner nahmen direkt Fahrt auf.
Benjamin Carpentier im SpVgg-Tor musste bei einer Doppelchance (23.) zweimal in schneller Folge klären. Tim Oberc und Niclas Maiwald scheiterten jeweils am Schlussmann. Nach „Statik“ im Spiel musste keiner suchen, beide Teams arbeiteten dauerintensiv nach vorne. Die Richtung war vorgegeben, und das galt auch für die zweite Halbzeit.
SV Wanne 11 gleicht aus durch Neuzugang Toni Petrovic
Das zweite Ausrufezeichen des Abends kurz nach dem Anpfiff malten die Wanner noch schneller auf den Kunstrasen als Tugrul Aydin beim Horsthauser Führungstreffer. Direkt den ersten Angriff nach Wiederbeginn schloss Wannes Neuzugang vom Nachbarn DSC, Toni Petrovic, zum 1:1 ab.
Schön und schnell herausgespielt, aber: „Beim 1:1 haben wir auch gepennt“, so Horsthausens Sportlicher Leiter Ulrich Kirchmeyer nach dem Spiel.
Und die Wanner waren kurz darauf (49.) in Überzahl, weil Tim Kilian auf Horsthauser Seite wegen einer Notbremse die Rote Karte sah. Eine Entscheidung, mit der die Gastgeber haderten: „Aus unserer Sicht war Tim nicht der letzte Mann, und im Zweikampf mit dem Wanner ziehen beide“, so Ulrich Kirchmeyer. Die Horsthauser mussten also lange zu Zehnt spielen, und diesen Vorteil nutzten die Wanner aus: „Danach war es schwer, aber wir haben bis zum Schluss gekämpft“, so Kirchmeyer.
Wanne machte erst mal das Spiel, Horsthausen konterte erstmals nach einer guten Stunde. Nick Ruppert, ebenfalls Ex-DSC-Wanne-Spieler, bereitete vor für Mahmut Siala, aber Maximilian Maiwald hielt seinen Schuss sicher.
Wanne drängelt in Überzahl weiter
Die Wanner drängelten aber in Überzahl weiter. 68. Spielminute, Steven Murru, noch so einer mit „Auge“, passte auf den freien Peter Adamek in den Sechzehner, und diesmal gab es für Benjamin Carpentier nichts zu halten, Wanne führte mit 2:1. Die Horsthauser versuchten weiter, mit dem Ausgleich ins Spiel zurückzukommen, aber Niclas Maiwald (83.) sorgte für die Entscheidung für den SV Wanne 11.
Franko Pepe strahlte inmitten seiner „Derbysieger“ und freute sich zum einen über den Ausgleichstreffer von Neuzugang Toni Petrovic: „Da hat er schon gezeigt, dass er für uns Gold wert ist“, so Pepe. Zum anderen natürlich auch über diesen Pflichtspielsieg und erhofften positiven Schwung für die Meisterschaft. Eine starke Partie im Wanner Team machte vor allem auch Niclas Maiwald, den Pepe vor der Partie zunächst nicht auf der Rechnung hatte: „Niclas hat die ganze Woche vorher nicht trainiert, mir am Morgen aber signalisiert, dass er spielen kann. Auf einen Spieler wie ihn wollen wir natürlich nicht verzichten“, so Pepe.
Tore: 1:0 (8.) Aydin, 1:1 (46.) Petrovic, 1:2 (68.) Adamek, 1:3 (85.) Maiwald.
Horsthausen: Carpentier; Ruppert, Kilian, Siala, G. Kaya (64. Pollesch), T. Aydin, Kirchmeyer (64. E. Aydin), Dilek (64. Josifov), Biebersdorf, Rupieper, Rathmann (80. Freyni).
Wanne 11: M. Maiwald; Polat (46. Oeztürk), Schulz, Petrovic, Oberc (46. Murru), Curic, Närdemann, M. Kaya, N. Maiwald (88. Boudhan), Ennaji (70. Fink), Broos (61. Adamek).
Bes. Vork.: Rote Karte gegen Kilian/Horsthausen (49., Notbremse).
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