Herne. Mit einem Sieg gegen den MBC kann der HTC einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die Lionesses haben sich jedoch verstärkt.
Mit dem Überraschungscoup in Freiburg ist den Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC kurz vor Weihnachten ein versöhnlicher Hinrundenabschluss geglückt. Der Stimmung unter dem Tannenbaum war das sicher zuträglich. Wie ausgelassen die jungen Frauen, ihre Trainer und Anhänger nun das neue Jahr begrüßen können, das haben sie zu einem großen Teil selbst in der Hand. Gelingt dem Herner TC am Freitag ab 19.30 Uhr in der H2K-Arena ein Erfolg gegen den Gisa Lions MBC, dürfen schon vor der Silvesternacht erste Korken knallen.
Der fünfte Sieg im elften Spiel könnte das böse Wort „Abstieg“ zumindest vorerst aus dem Herner Vokabular verbannen, zumal der Abstand zum Tabellenzehnten aus Halle (2:8 Siege) auf sechs Punkte plus dem gewonnenen direkten Vergleich anwachsen würde. Aber trotz des Kantersiegs im Hinspiel sollten sich die HTC-Damen ihrer Sache nicht zu sicher sein. Damals mussten die Lionesses auf ihre Topcenterin Uju Ugoka verzichten, die mit einem Schnitt von 16 Punkten und 9,5 Rebounds pro Spiel in beiden Kategorien zu den Top Five der gesamten Liga zählt. Auch fehlte Kapitänin Barbora Kasparkova, die ebenfalls zuverlässig zweistellig punktet.
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US-Amerikanerin Watkins debütiert gegen Herne
Sie alle, wie auch der gesamte Kader stehen Lions-Trainerin Katerina Hatzidaki am Freitag zur Verfügung. Zudem müssen sich die Hernerinnen auf ein gänzlich unbekanntes Gesicht einstellen. Imani Watkins, eine 26-jährige US-Amerikanerin, wird ihr Debüt für den Mitteldeutschen Basketballclub geben. Sie spielte zuletzt in Mexiko, bringt aber aus Istanbul und Saloniki auch Erfahrung aus europäischen Topligen mit. Als Combo Guard soll Watkins das Spiel der Löwinnen nicht nur lenken, sie soll auch für mehr Gefährlichkeit aus der Distanz sorgen. „Nach unseren Recherchen ist das eine sehr gute Spielerin mit echten Shooter-Qualitäten“, weiß HTC-Trainer Marek Piotrowski.
Die Verpflichtung der neuen Spielmacherin ist Teil einer größeren Umbauaktion, mit der die MBC-Verantwortlichen ihr Team in die Spur bringen wollen. Mit der Performance der Hinrunde war man in Sachsen-Anhalt jedenfalls überhaupt nicht einverstanden, die 45:74-Klatsche gegen Herne sieht man als Tiefpunkt des bisherigen Saisonverlaufs. Danach ging es langsam aufwärts, und neben den beiden Siegen gegen Marburg und Saarlouis belegen auch einige knappe Niederlagen, dass durchaus Substanz im Kader steckt.
Hernes Trainer spricht von „nächstem Endspiel“
„Die haben zuletzt nur knapp gegen Rheinland verloren und liegen gerade mal vier Punkte hinter uns. Das ist nichts“, findet Marek Piotrowski. Es gebe keinen Grund, Halle oder irgendeinen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Für uns ist das unser nächstes Endspiel. Noch ist in beiden Richtungen alles möglich, jeder kann jeden schlagen.“
Ein zweites Marburg will Piotrowski sich und allen HTC-Freunden unbedingt ersparen. „Auch damals hatten wir gerade zwei Spiele in Folge gewonnen und fühlten uns auf dem richtigen Weg. Und dann kam eine krachende Bauchlandung“, erinnert der Headcoach an die derbe Heimschlappe gegen den Tabellenletzten. „Es ist unheimlich wichtig, dass wir diesmal nachlegen.“
Gelingen kann das nur, wenn Selbstvertrauen nicht in Arroganz umschlägt und Kampf nicht zu Krampf wird. Das hat Piotrowski dem Team auch zu vermitteln versucht. Nach der Rückkehr aus Freiburg gab es drei freie Tage, seit dem zweiten Weihnachtstag wurde intensiv trainiert. Noch fraglich ist der Einsatz von Kristina Topuzovic, alle anderen Spielerinnen sind fit.
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