Herne. Die torlose erste Halbzeit ist ein Etappensieg für Westfalia Herne. Wie sich Tabellenführer Brünninghausen dann doch mit 3:0 die Punkte sichert.

Der Abpfiff war noch nicht allzu lange verklungen, das 0:3 von Westfalia Herne hatte gerade noch seinen Nachhall in der Pressekonferenz gehabt, da blickte Hayrettin „Henry“ Celik schon kämpferisch aufs letzte Punktspiel seiner Mannschaft in diesem Jahr.

Nächsten Sonntag beginnt für die Herner die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den SV Sodingen (Hinspiel 4:1 für den SVS). Und dann so Celik, „wollen wir uns die Punkte zurückholen, die wir am ersten Spieltag dort gelassen haben.“

Nötig haben sie beide Mannschaften, aber die Herner als jetzt Vorletzter noch ein ganzes Stück mehr als der SV Sodingen, der bei Schlusslicht DJK TuS Hordel an diesem Sonntag mit 3:1 gewonnen hat.

Westfalia Herne verteidigt erfolgreich in Halbzeit eins

Westfalia Herne – FC Brünninghausen 3:0 (0:0). Der bis dahin Drittletzte gegen den Tabellenführer. Westfalia Herne trat zu dieser Partie an mit drei Nachwuchsspielern in der Startelf: Binbash Mirzoyan rechts in der Viererkette neben Rückkehrer Philipp Demler, Emre Ucar vorne links und Murat Satir im Sturm vor Enrique Kanapin auf der Zehn.

Zweikampf in der Herner Gefahrenzone: Westfalias Binbash Mirzoyan (Nr. 2) gegen Silas Lennertz vom FC Brünninghausen.
Zweikampf in der Herner Gefahrenzone: Westfalias Binbash Mirzoyan (Nr. 2) gegen Silas Lennertz vom FC Brünninghausen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Auf dem Papier und „gefühlt“ schien also alles klar zu sein vor diesem Spiel, und SCW-Torhüter Daniel Kassen stellte sich schon mal auf einen arbeitsreichen Nachmittag ein. Aber im Spiel lief in der ersten Halbzeit nichts nach diesem Drehbuch.

Daniel Kassen entschärfte zwei, drei Versuche der Brünninghauser „auf Mann“, und seine Vorderleute verrichteten davor Defensivarbeit, die schon in der gegnerischen Hälfte anfing – unter anderem abzulesen an den beiden Gelben Karten gegen die beiden Herner Offensivleute Emre Ucar und Murat Satir.

Westfalia wollte mutig spielen, hatte Trainer Henry Celik vorher gesagt. In die letzte Zone allerdings kamen sie nur selten. Eine scharfe Hereingabe von Emre Ucar verpasste der in den Fünfer durchgelaufene Enrique Kanapin nur knapp, der Ball landete im Toraus. 0:0 gingen die Teams in die Kabine: Ein ergrätschter und erkämpfter Etappensieg für die Westfalia.

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Die Brünninghauser waren aber aus der Kabine gekommen, um den Hernern den weiteren Weg zu versperren, und sie pflockten ein schnelles Stopp-Schild ein. Nicht mal drei Minuten nach der Pause waren rum, da flog der Ball in einer eine Szene im Anschluss an einen ruhenden Ball auf geradem Weg aus dem Halbfeld in die FCB-Spitze.

Dort stand Sebastian Kruse völlig frei und lenkte den Ball zur 1:0-Führung (47.) des Spitzenreiters weiter, vorbei am chancenlosen Daniel Kassen. Damit hatten die Gäste den Keil unter die vorherige Statik des Spiels getrieben. Westfalia Herne machte sich auf Richtung Ausgleich, aber ein Standard, ein Eckball, brachte den Tabellenführer den drei Punkten das nächste Stück näher. Pascal Wieczorek köpfte in der 62. Minute zum 2:0 der Gäste ein. Neun Minuten später der nächste Eckball nach exakt dem vorherigen Schema, wieder war Wieczorek per Kopf der Torschütze zum 3:0 des FCB.

Die Partie war gelaufen, zwei Schüsse von Fürkan Saritas gaben die Herner noch ab, dann hatten die Brünninghauser ihren Sieg locker eingefahren.

„Die ruhenden Bälle entscheiden das Spiel“, sagte Westfalia-Trainer Henry Celik nach der Partie und verwies darauf, dass an diesem Sonntag sechs A-Junioren im Herner Kader standen. Als Torhüter gehörte zu ihnen Paul Henke, der in der 66. Minute für den verletzten Daniel Kassen ins Herner Tor ging.

Tore: 0:1 (47.) Kruse, 0:2 (61.) Wieczorek, 0:3 (70.) Wieczorek.

Westfalia: Kassen (66. Henke); Mirzoyan, Demler, Gatzenmeier, Ölcek – Tottmann, Di Mari – Maron (84. Salih), Kanapin, Ucar (58. Affanoukoe) – Satir (61. Tewes).