Herne. Der HC Westfalia Herne unterliegt dem TuS Bommern in einem Spiel, in dem alles drin war. So umkämpft ist der 32:30-Erfolg der Gäste aus Witten.
Das Nachbarschaftsduell der Handball-Oberliga zwischen dem HC Westfalia Herne und TuS Bommern hatte nach packendem Kampf eigentlich keinen Sieger verdient. Am Ende aber konnten die Wittener mit zwei in der Schlussminute erzielten Toren einen 32:30 (15:13)-Erfolg feiern.
Bis dahin gab es auf beiden Seiten mehrfach ein Wechselbad der Gefühle. Die Fans aus beiden Lagern gingen lautstark mit und sorgten für eine prächtige Stimmung.
Nach dem Abpfiff waren die Herner niedergeschlagen. Hatten sie doch einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand (7:14, 22. Minute) in einer beeindruckenden Aufholjagd über das 13:15 Halbzeitergebnis in einen 22:18-Vorsprung umgewandelt. Durch anschließendes Wurfpech bei mehreren Lattentreffern war aber keine neue Dynamik entstanden.
HC Westfalia Herne drückt bis zum Schluss aufs Tempo
TuS Bommern ließ sich nicht abschütteln, konterte in der entscheidenden Phase mit vier Toren in Folge. Die unzureichende Abstimmung im Defensivverband des HCW nutzten die Gäste durch eine geschickte Spielverlagerung mit frei herausgespielten Toren von der linken Angriffsseite zur 29:26-Führung aus.
Westfalia kam noch einmal ran, wollte sich mit einer Punkteteilung jedoch nicht begnügen. Die Strünkeder drückten weiter aufs Tempo, blieben aber in der entscheidenden Phase zu hektisch.
Trainer Stephan Krebietke zog nach der zweiten Heimniederlage dieser Saison nüchtern Bilanz: „Es ist passiert und gegen einen Gegner auf Augenhöhe auch ärgerlich. Aber wir müssen es sportlich sehen, den Kopf hoch nehmen und weiter nach vorne schauen. Wir haben zu viele freie Chancen vergeben und für eigene gute Torwurfgelegenheiten immer hart ackern müssen. Bommern hat schlau verteidigt.“
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In der Tat waren die Gäste sehr gut auf die Strünkeder Spielweise eingestellt. Westfalia schloss die ersten Angriffe schwach ab. Von Außen wurde Bommerns Torwart zunächst gar nicht überwunden, und auch der sonst treffsichere Fabian Scheunemann scheiterte zweimal von der Marke an ihm. Dagegen wurde die 6-0-Formation der Blau-Weißen immer wieder von den mit blindem Verständnis agierenden Wittenern ausgespielt.
Die Kreise des Haupttorschützen und Spielinitiators Philipp Lemke wurden erst mit einer Systemumstellung besser eingeengt. Jetzt packte auch die Abwehr kräftiger zu. Fabian Zindel konnte an seine Torwartleistung der Vorwoche diesmal nicht anknüpfen und nach gutem Beginn hatte es auch Nicklas Dröge schwer.
Die Strünkeder kämpften aufopferungsvoll, gaben sich nie auf. Nach vier Serientreffern vor und drei weiteren nach der Halbzeit schien Westfalia mit dem von Jasper Meier verwandelten Siebenmeter zur ersten Führung (16:15) in der Spur zu sein.
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Doch auch Hendrik Komisareks Tor zum 22:18 brachte nicht die nötige Sicherheit. Westfalias Abwehr agierte zu zentrumslastig und offenbarte auf der rechten Abwehrseite zu große Lücken. Der kurzfristige Ausfall von Alex Schade machte sich gerade hier stark bemerkbar.
Letztlich behielten die Gäste den kühleren Kopf und fanden besser ins ruhige Fahrwasser. Die aufgewühlten Fans auf der Tribüne gingen bis zum Abpfiff voll mit und verabschiedeten die Akteure nach ihrem großen kämpferischen Einsatz mit viel Beifall.
HCW: Zindel, Dröge; Dudda (2), Schumann, Klamann, Sibbel (1), Ollesch, Ihnen (3), Scheunemann (4/3), Komisarek (7), N. Krebietke (3), Kostuj (6), Meier (4/4).
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