Herne. Die A-Jugend von Westfalia Herne hat den Bezirksliga-Titel geholt. Wie der Aufstieg gelingt – und was der Landesliga-Neuling nun vorhat.

„Wenn man sich nur die individuelle Klasse ansieht, dann waren wir sicherlich nicht das beste Team der Liga. Aber wir waren halt von Beginn an ein Team“, sagt Jörg Tottmann.

Der Coach dominierte mit der A-Jugend von Westfalia Herne die Bezirksliga-Staffel sieben nach Belieben und ist absolut souverän in die Landesliga aufgestiegen.

„Vor der Saison habe ich gesagt, dass ich weitermache, wenn wir aufsteigen. Realistisch gesehen war davon damals aber nicht auszugehen. Nun stehe ich natürlich zu meinem Wort“, so der erfahrene Trainer. Gemeinsam mit Co-Trainer Tim Lanfermann und seinem ehemaligen Spieler Marco Leppeck führt er das Team in der Landesliga weiter.

In der abgelaufenen Saison kristallisierte sich schnell ein Zweikampf um den Aufstieg zwischen dem SCW und dem SV Schermbeck heraus. „Schermbeck war für mich vor der Spielzeit der klare Favorit“, sagt Jörg Tottmann.

Westfalia Hernes U19: Der SCW-Express rauscht unaufhaltsam durch die Liga

Ende September kann es am Schloss Strünkede zum ersten Aufeinandertreffen beider Teams. Wenige Tage vorher stellte die Westfalia im Kreispokal ihre gute Form bereits unter Beweis, musste sich aber unglücklich dem damaligen Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel mit 3:4 geschlagen geben.

Bezirksliga-Meister und Aufsteiger zur Landesliga: Die A-Jugendfußballer des SC Westfalia Herne.
Bezirksliga-Meister und Aufsteiger zur Landesliga: Die A-Jugendfußballer des SC Westfalia Herne. © Westfalia Herne

Gegen Schermbeck knüpften die Gastgeber dann an diese starke Leistung an und konnten das erste Gipfeltreffen mit 5:4 für sich entscheiden. Dabei klingt das Endergebnis deutlich spannender, als es der Spielverlauf war.

In der Folge rauschte der SCW-Express weiterhin unaufhaltsam durch die Bezirksliga, wurde dann aber von der angeordneten Spielpause wegen des Coronavirus abrupt gestoppt. Zwischen dem 7. November 2021 und dem 13. Februar 2022 konnte kein Pflichtspiel ausgetragen werden. Zu allem Überfluss gab es zum Re-Start im Februar eine 1:2-Niederlage im Derby gegen Erkenschwick. Da aber auch Schermbeck zwischendurch immer wieder Punkte liegenließ, fiel diese Pleite nicht ins Gewicht.

Herne/Wanne-Eickel: Weitere Aufsteiger

Somit konnte der SCW bereits Ende März frühzeitig den Aufstieg klarmachen. Mit einem Sieg im Rückspiel beim SV Schermbeck wäre die Westfalia bereits nicht mehr einzuholen. Die Partie der Aufstiegskandidaten wurde dann auch nichts für schwache Nerven.

Zwischendurch führte der SVS mit 4:2 und sah wie der sichere Sieger aus, doch die Gäste kämpften sich ins Spiel zurück und erzielten in der Nachspielzeit durch Taher Salih den vielumjubelten Siegtreffer zum 4:5.

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„Wir haben in der gesamten Saison viele Treffer in den letzten 20 Spielminuten geschossen. Dies ist auch ein Beweis für die gute Fitness der Jungs, die sie sich durch eine hohe Trainingsbeteiligung erarbeiteten“, lobt der Coach den Trainingseifer seiner jungen Talente.

Nachdem der Landesliga-Aufstieg unter Dach und Fach war, setzten die SCW-Kicker dann in den Osterferien 2022 „noch einen obendrauf“. Beim Mittelmeer-Cup in Spanien spielte sich die Tottmann-Elf in einen richtigen Rausch und nahm am Ende den Siegerpokal mit nach Herne. Auch hier fiel das entscheidende Tor des Finales erst in der Nachspielzeit. „Einfach nur Wahnsinn“, sagt Jörg Tottmann.

Mittlerweile sind alle Feierlichkeiten abgeschlossen und seit Anfang dieser Woche bereitet das Trainerteam die Mannschaft auf die neue Landesliga-Saison vor. Aufgrund der Sommerferien noch mit einem etwas kleineren Kader, aber mit den ersten Einheiten zeigte sich Tottmann absolut zufrieden.

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„Wir haben eine gute Mischung aus Alt- und Jungjahrgängen zusammen. Wir werden uns in den kommenden fünf Wochen gut auf die neue Spielzeit einstellen“, blickt er bereits auf den Saisonstart am 21. August voraus. „Ich bin mir sicher, dass wir auch in der Landesliga eine sehr ordentliche Rolle spielen können“, gibt der SCW-Coach direkt eine erste kleinere Kampfansage an die Konkurrenz heraus.

Der SCW-Aufstiegskader: Luca Happe, Mert Ünsal, Paul Henke, Nikolas Begalke, Berkant Uzun, Murat Satir, Yasin Birli, Alimert Seymenbasi, Batuhan Özdemir, Bünyamin Birli, Binbash Mirzoyan, Dawid Kucharski, Emre Sengün, Taher Salih, Melchior Majewski, Manuel Tas, Yassin Barkallah, Roman Sadid, Robin Laser, Qualid Nasseri, Len Lunke, Stavros Harder, Florent Affanoukoe, Robin Brendel, Marco Leppeck, Dastin Aljukic, Bazyli Majewski.