Herne. Aufsteiger HC Westfalia Herne geht optimistisch in die Oberliga-Saison. Einen Schock musste das Team aber schon am ersten Trainingstag verdauen.

Die Handballoberliga war insgeheim mittelfristiges Ziel und stets im Fokus von Stephan Krebietke, als er in der Saison 2018/19 das Training des damaligen Handball-Landesligisten HC Westfalia Herne übernahm.

In Krebietkes erstem Trainerjahr in Herne verpasste die Mannschaft in einem dramatischen Finale beim ATV Dorstfeld noch knapp den Sprung in die Verbandsliga.

Doch nach der im Mai beendeten Saison 2021/22 konnte durch den zweiten Aufstieg in Folge früher als von vielen gedacht der Vollzug  des Zieles Oberliga gemeldet werden. Und das in einer Souveränität, die ihresgleichen sucht.

Bei nur drei Punkteteilungen setzte sich Westfalia gegen die Konkurrenz ohne Niederlage mit elf Punkten Vorsprung hoch überlegen durch und konnte den Aufstieg in die Oberliga bereits vier Spieltage vor dem Saisonende feiern.

HC Westfalia Herne will ins gesicherte Mittelfeld

Rückblickend führt Krebietke die erfolgreiche Entwicklung des Teams während seiner bisherigen Trainertätigkeit auf eine gute Kombination von verschiedenen Elementen zurück: „Ich habe einerseits talentierte Handballer mit gutem Charakter und eine intakte Kameradschaft vorgefunden. Andererseits konnte aus dem schon lange zusammen spielenden Stamm der Seniorenmannschaft  und den schon in der Bundesliga-Zeit 2017/18 integrierten Jugendlichen kontinuierlich ein festes Mannschaftsgefüge erarbeitet werden. Das entwickelte Spielverständnis ist unser Pfund, das auch in der Oberliga helfen soll.“

Verbandsliga-Meister 2022/23: Die Handballer des HC Westfalia Herne.
Verbandsliga-Meister 2022/23: Die Handballer des HC Westfalia Herne. © Unbekannt | HC WEstfalia Herne

Aber der Trainer gibt sich keinen Illusionen hin:  „Ein dritter Aufstieg in Folge kann nicht das Ziel sein. Über dem Strich, also im gesicherten Mittelfeld, will ich aber schon landen. Und dafür müssen und werden wir uns in jedem Spiel voll einbringen. Insgesamt bin ich optimistisch.“

Herne/Wanne-Eickel: Weitere Aufsteiger

Die Oberligisten haben ein Mammut-Programm zu bewältigen, nachdem sich die Mehrheit der Vereine gegen eine Splittung in zwei Staffeln ausgesprochen hat und somit bei 17 Mannschaften in der Saison 32 Spiele zu absolvieren sind.

Westfalia Herne trägt diese Konstellation voll mit. Krebietke kennt nicht viele der künftigen Gegner, wird sich aber wie gewohnt auf jeden akribisch vorbereiten.

Nach nur zweiwöchiger Pause ist das Training für das Abenteuer Oberliga mittlerweile angelaufen. Stephan Krebietke bleibt bei seinem erfolgreichen Konzept und legt zunächst die Basis für die körperliche und konditionelle Fitness seiner Schützlinge durch unterschiedliche Belastungen in Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit:  „Wir müssen in der spielstarken Oberliga in Punkto Physis eine Schüppe drauflegen und werden deshalb auch in dieser Beziehung hart arbeiten. Noch ist das Training von läuferischen Elementen bestimmt. Zu der beliebteren Arbeit mit dem Ball werden die Spieler erst später in der Halle kommen.“

Ein tief sitzender Schock musste übrigens schon am ersten Trainingstag verdaut werden: Tim Krause, der auf der halbrechten Position mit gutem Zug zum Tor stets Gefahr ausstrahlte und ein ganz wichtiger Spieler ist, erlitt einen Kreuzbandriss.

Trotz sofortiger Operation dürfte mit seinem Einsatz frühestens im zweiten Teil der Saison noch zu rechnen sein. Mit Rückkehrer Henrik Komisarek und Joshua Dudda soll der Ausfall auf dieser Position kompensiert werden.

Handball-Oberliga Männer 2022/23

VfL MennighüffenTSG Altenhagen-HeepenHSG Gevelsberg-SilschedeTuS VolmetalSoester TVTuS Ferndorf IITSV HahlenVfL Eintracht Hagen IIHVE Villigst-ErgsteTuS BommernSF LoxtenHC Westfalia HerneTSG HarsewinkelHSC Haltern-SythenTuS MöllbergenCVJM RödinghausenSG Menden Sauerland Wölfe

Folgende Spieler trugen zum Oberliga-Aufstieg bei: Hannes Greger, Jörn Maiß, Daniel Ebereonwu, Daniel Ollesch, Joshua Dudda, Luke Schumann, Maik Klamann, Florian Rohde, Richard Sibbel, Robin Hodde, Alexander Schade, Julian Ihnen, Fabian Scheunemann, Fin Sauerland, Noah Krebietke, Kai Schwitalski, Oskar Kostuj, Tim Krause, Jasper Meier, Alexander Rödiger.