Herne. Westfalia Herne hat mit der Stadt einen neuen Pachtvertrag fürs Stadion abgeschlossen. Sportlich haben die Herner ab Montag „Bock zu pöhlen“.

Der Abstieg aus der Fußball-Oberliga Westfalen stand schon lange fest. Die Saison ist, aus Sicht des Dauer-Schlusslichts 2021/22, endlich vorbei. Bei den jüngsten Nachrichten, vor allem zu Neuverpflichtungen, fühlte sich der Verein bei seinen Mitteilungen via Facebook „fröhlich“.

So ging’s dem SCW auch am Donnerstagabend. Aber was die Westfalia da bekannt machte, freut die Verantwortlichen noch ein ganzes Stück mehr.

Der Verein hat einen neuen Pachtvertrag über das Stadion am Schloss/Polygonvatro-Arena mit der Stadt Herne abgeschlossen, der wie aus Sicht des Vereines erhofft über zehn Jahre („plus X“) läuft.

Der Pachtvertrag, den der SCW von sich aus gekündigt hatte, war über jeweils ein Jahr gelaufen. Nun, mit dieser neuen Vereinbarung, kann die Westfalia öffentliche Fördermittel zur Gebäudesanierung beantragen.

„Wir sind super froh, dass das jetzt unter Dach und Fach ist“, sagt der Vorsitzende Ingo Brüggemann. „Da es sich aber in die Länge gezogen hat, sind die Angebote, die wir eingeholt hatten, veraltet, und jetzt wird es für uns teurer.“

Westfalia Herne: Neue Kabinen, Vereinsheim-Sanierung

Angepackt wird trotzdem. Die Kabinen für die Jugend müssen abgerissen und neu gebaut werden. Die Kosten fden Abriss und die Entsorgung trägt die Westfalia, dabei werde Verein aber durch Sponsorengelder unterstützt, sagt Brüggemann.

Ingo Brüggemann, Vorsitzender von Westfalia Herne.
Ingo Brüggemann, Vorsitzender von Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Von der Stadt gebe es die mündliche Zusage, dass das neue Gebäude ab Anfang 2023 errichtet werden kann, und in dieser ganzen Zeit braucht der Verein auch Ersatz für die fehlenden Kabinen, möglicherweise durch Container.

Fördergelder könne der Verein beantragen für die Sanierung des Vereinsheims Tilkowski, sagt Ingo Brüggemann: „Die können wir als Verein selbst stemmen, brauchen aber auch dabei Unterstützung durch die Stadt Herne.“

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Die Baustelle „neuer Pachtvertrag“ ist also geschlossen, damit die nächsten öffnen können. Sportlich sind die vorbereitenden Arbeiten hingegen auf den allerletzten Metern der Zielgeraden.

In den letzten Tagen sind mit Torhüter Luca Happe (zum VfB Homberg) sowie Tobias Lübke (zur SG Welper) zwei weitere Namen zur Liste der Abgänge hinzugekommen – der Neuanfang, der an diesem Montag mit dem Trainingsauftakt seinen Anfang nimmt, wird umfassend sein und bei Null beginnen.

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Die Bremsklötze der vergangenen Jahre durch Corona und das Insolvenzverfahren waren bei der Planung für die neue Spielzeit beiseite geschoben – und so kann Ingo Brüggemann jetzt von einem „sehr ordentlichen Westfalenliga-Budget“ für die Saison 2022/23 sprechen.

„Wir haben einen großen Kader, aber auch eine homogene Truppe. Die Spieler haben einfach Bock, bei uns zu pöhlen.“ Ziel sei „eine gute Platzierung, was immer das am Ende ist. Wir wollen jedenfalls nicht nach unten, sondern nach oben schauen.“

Vor der neuen Saison freuen sich die Herner vor allem auch auf die vielen Derbys, sagt Ingo Brüggemann. Gegen die Rivalen aus dem Stadtgebiet DSC Wanne-Eickel und SV Sodingen sowieso, aber auch auf weitere Duelle in der Nachbarschaft, gerne auch gegen die SpVgg Erkenschwick, falls diese in der Westfalenliga 2 eingruppiert werden sollte.

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Aber auch so freuen sich die Herner auf eine neue Saison der kürzeren Wege. Brüggemann: „Für die Auswärtsspiele brauchen wir nur viermal den Bus. Den Rest können wir mit dem Fahrrad fahren.“