Herne. Ein Spiel steht noch aus für Danny Voß als Trainer von Westfalia Herne. Einen Sieg in der Liga gab es seit Jahresbeginn – kein Problem für ihn.

Das 1:2 gegen die Hammer SpVg war mal wieder so eine Partie aus dem Westfalia-Drehbuch für das Jahr 2022 (also dessen erste Hälfte). Nach dem Spiel sagt Trainer Danny Voß, dass seine Mannschaft, das Schlusslicht der Oberliga Westfalen, zumindest einen Punkt verdient hätte.

Aber am Ende reichte es mal wieder nicht, das 2:1 über den TuS Haltern am See bleibt der einzige Oberliga-Sieg von Westfalia Herne in diesem Kalenderjahr.

Ob er das mal bereut hat, diesen Trainerposten übernommen zu haben? Nein, sagt Danny Voß.

Und nachdem er schon alle Spieler aufgezählt hat, die seit Jahresbeginn dauerhaft oder zwischendurch durch Verletzungen oder wegen Roter Karten ausgefallen sind, und nachdem er noch mal darauf hingewiesen hat, dass sich individuelle Fehler nicht wegtrainieren lassen, sagt er ganz zum Schluss noch mal: „Ich bin den Verantwortlichen von Westfalia Herne dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe.“

Denn für ihn sei es eine „lehrreiche Zeit“ gewesen, sagt Voß, eine Woche, bevor für die Westfalia am Pfingstmontag das letzte Spiel der Saison (und der Abschied des Clubs aus der Oberliga) ansteht. Denn es sei für ihn eine neue Erfahrung gewesen, hauptverantwortlich mit der Mannschaft und vielen unterschiedlichen Charakteren zu arbeiten. Und das alleinverantwortlich: „Vorher habe ich als Co-Trainer die Spiele und das Training analysiert. Aber dazu musste ich mir jetzt noch viel mehr Gedanken machen, bis ich meine Entscheidungen getroffen habe.“

Manche sind ihm im Laufe der Ligaspiele dieses Jahres allerdings auch abgenommen worden: „Es war ja auch so, dass immer, wenn wir etwas stabilisieren konnten, in der Woche darauf wieder Leute ausgefallen sind.“

Im Spiel gegen Hamm ließen die Herner zwei große Möglichkeiten liegen. Nach dem 0:0 zur Halbzeit dann wurde Hamm stärker. Herne, ohne Wechselmöglichkeiten, seien immer mehr die Körner ausgegangen: „Wir hatten niemanden zum Wechseln – und irgendwann war es noch möglich, dass wir uns mit dem Ball bewegen. Ohne nicht.“

Wie es für Danny Voß nach dieser Saison weitergeht, bleibt so offen wie schon seit Wochen, seit auch klar ist, dass ein Co-Trainerposten bei der Westfalia keine Option für ihn persönlich ist.

Danny Voß möchte lieber weiter woanders als Cheftrainer arbeiten, aber einmal macht er das noch auf der Westfalia-Trainerbank in Clarholz. Als Abschluss einer „lehrreichen Zeit“.