Herne/Recklinghausen. Der Herner TC und Citybasket Recklinghausen arbeiten ab der neuen Saison sportlich zusammen. Was sie mit ihren jungen Basketballerinnen vorhaben.

Die genauere Planung für die neue Saison, sagt Marek Piotrowski, die beginnt demnächst. Aber wenn demnächst die Zusammenarbeit zwischen dem Herner TC und Citybasket Recklinghausen anläuft, dann dürfte das ein „Riesenprojekt“ werden, sagt der Headcoach und Sportliche Leiter des Herner TC.

Das große Vorhaben fängt allerdings ziemlich unbürokratisch an. Per Handschlag, erzählt Marek Piotrowski, hätten sich die Vertreter beider Vereine auf eine Zusammenarbeit geeinigt.

Was sie vorhaben, stellte er zusammen mit Inga Bielefeld, der Citybasket-Vorsitzenden, vor. Und worum es genauer geht, dafür stehen zwei junge Spielerinnen aus beiden Vereinen: Johanna Bielefeld und Melina Reich.

Sie spielen schon am kommenden Wochenende zusammen, bei der Deutschen 3x3-Meisterschaft der Basketball-Frauen in Berlin. Bis die konkrete Arbeit zwischen beiden Vereinen beginnt, wird es noch ein paar Wochen dauern.

Herner TC und Citybasket Recklinghausen rücken sportlich enger zusammen

Ein paarmal haben sich HTC- und Citybasket-Vertreterinnen und -vertreter getroffen. Und nun – bedingt auch durch bisherige sportliche Rivalität mit einigen Jahren Anlauf – rücken die benachbarten Vereine im sportlichen Bereich enger zusammen.

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Inga Bielefeld erklärt: „Wir sind Partner mit jeweils anderen Stärken.“ Sie und Marek Piotrowski erläutern: In diese Zusammenarbeit bringt Citybasket eine starke Jugendarbeit ein – die Erfolge des Herner TC im Damen-Bereich, vor allem mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und des DBBL-Pokals 2019 sowie dem Deutschen Pokalsieg in der abgelaufenen Saison sprechen für sich.

„Wir haben dann Spielerinnen aller Jahrgänge und Spielklassen von der U10 bis hinauf in die 1. Bundesliga“, sagt Marek Piotrowski.

Nach dem Aufstieg der Herner Zweitvertretung ist der HTC in der 1. und der 2. Liga vertreten, in Recklinghausen wird in der Regionalliga der Frauen und in der WNBL gespielt. Das eröffnet U24-Spielerinnen mehrere Möglichkeiten zu Einsätzen und fürs Training – und immer auch die Aussicht, mit dem Herner DBBL-Team auf höchstem sportlichen Level zu trainieren.

„Teamplayer“: (v.li.) Citybasket-Spielerin Johanna Bielefeld, HTC-Headcoach und Sportlicher Leiter Marek Piotrowski, HTC-Spielerin Melina Reich, HTC-Vorsitzender Wolfgang Siebert und Inga Bielefeld, Vorsitzende von Citybasket Recklinghausen.
„Teamplayer“: (v.li.) Citybasket-Spielerin Johanna Bielefeld, HTC-Headcoach und Sportlicher Leiter Marek Piotrowski, HTC-Spielerin Melina Reich, HTC-Vorsitzender Wolfgang Siebert und Inga Bielefeld, Vorsitzende von Citybasket Recklinghausen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Auf die Vereine kommt einiges an Arbeit zu: Sie müssen absprechen, wer wann wo spielt, und das nach Möglichkeit immer zwei, drei Wochen im Voraus. Marek Piotrowski: „Es kann sich immer mal kurzfristig etwas ändern, etwa durch Verletzungen. Aber für die Spielerinnen soll alles möglichst ohne Stress ablaufen.“ Zeit für andere Dinge müsse außerdem noch sein – besonders für die Schule für die jüngeren Spielerinnen.

Das hatten Marek Piotrowski und Inga Bielefeld auch gemeinsam betont: Bei dieser Zusammenarbeit gehe es ausdrücklich nicht allein um die Vereine, sondern vor allem um die jungen Sportlerinnen. Marek Piotrowski: „Wir wollen nicht nur in die Profis investieren, sondern auch in die Arbeit mit den Nachwuchsspielerinnen.“

Wie groß die ganze Sache werden kann? Vieles werde auch vom Erfolg des ersten HTC-Teams abhängen, so der Herner Headcoach. Sowohl der HTC II in der 2. Bundesliga, mit der neuen Trainerin Lejla Bejtic, als auch das Citybasket-Team in der Regionalliga sollen sicher und souverän in ihren Ligen bleiben.

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Marek Piotrowski setzt für die kommende Saison in der 1. Liga wieder auf den Teamgeist: „Der Spirit im Team ist enorm, das haben wir gerade auch gesehen, als wir in der vergangenen Saison den Pokal gewonnen haben, obwohl wir einige verletzte Spielerinnen hatten.“

Bisher hat der HTC bekannt gegeben, dass Kristina Topuzovic, Sarah Polleros und Laura Zolper weiter für den Herner TC in der DBBL spielen. Zu den Namen, die da noch kommen werden, sagt Marek Piotrowski schon mal so viel: „Es sieht gut aus.“

Mitte September fängt die 2. Liga an, wegen der Weltmeisterschaft in Australien erst Mitte Oktober die Serie in der DBBL.

Die sportliche Unterstützung zwischen HTC und Citybasket hat in der vorigen Saison schon in der Regionalliga funktioniert. Auch der Sieg des Recklinghäuser Teams über Bielefeld, den Aufstiegskonkurrenten des Herner TC II, half den Hernerinnen um Trainer Predrag Stanojcic auf dem Weg zu Meisterschaft und Aufstieg.