Herdecke. Das Stadion des SV Sodingen soll umgebaut werden. Nun hat sich eine Bürgerinitiative gegründet – die einige Bedenken anmeldet und mitreden will.
Beim geplanten Umbau des Sodinger Dr. Jovanovic-Glück-Auf-Stadions steht ein weiterer Player auf dem Spielfeld. Nach einem WAZ-Artikel über das Millionen-Vorhaben gründete sich eine Bürgerinitiative (BI) aus Bewohnern der an das Stadion des Fußball-Westfalenligisten grenzenden Siedlung „Am Holzplatz“.
Ihr Hauptanliegen: „Wir wollen uns auch weiterhin mit dem Verein arrangieren, fordern aber, dass unsere Anliegen und Bedenken bei den Plänen Gehör finden“, so ihr Sprecher Dieter Klitzke, der selbst im Schatten der Sodinger Platzanlage wohnt.
Sodinger Anwohner sorgen sich wegen geplanter Lärmschutzwand
Vor allem bei der geplanten neuen Lärmschutzwand auf dem Damm zwischen dem Stadion und dem Wendehammer an der Hännes-Adamik-Straße sowie der Siedlung sieht die BI Diskussionsbedarf. Das Lärmschutzgutachten eines Düsseldorfer Büros forderte eine 155 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand – die jetzige ist circa zwei Meter hoch und wesentlich länger. Dieter Klitzke fragt: „Reicht die neue Wand zur Lärmvermeidung? Und was ist mit dem Lichteinfall, denn einige Fenster der nahe am Stadion liegenden Häuser liegen angesichts der höheren Wand im Dunkeln?“
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Bei einem ersten Ortstermin Mitte März mit Vertretern verschiedener Fachbereiche der Stadt Herne, des SV Sodingen und dem beauftragten Architekten aus Herdecke legte die BI ihre Standpunkte dar. „Das war ein sehr kooperativer Austausch“, so Dieter Klitzke. Erste Ergebnisse, so war zu erfahren, sollen bis zum Ende der Sommerferien vorliegen.
Denn neben dem Immissionsschutz brennen den Anwohnern noch weitere Themen unter den Nägeln: Wie entwickelt sich die Parkplatzsituation? Wird es weitere optische Beeinträchtigungen für die Siedlung geben? Und vor allem: „Uns sagte der Architekt, dass er das komplette Stadion DIN-gerecht herstellen will. Geht die Nutzung durch Training und Spiele dann gravierend nach oben“, fragt Dieter Klitzke. Zurzeit sei, so war es im November im Sportausschuss zu hören, das Nutzungsrecht für die grün-weißen Fußballer aufgrund des Lärmschutzes eingeschränkt.
Stadion-Umbau kostet mindestens 1,6 Millionen Euro
Nicht zu vergessen sei, so die Bürgerinitiative, die mehr als angespannte Finanzsituation der Stadt. „Wir haben Sorge, dass unsere Sorgen und Bedenken angesichts fehlenden Geldes nicht in die Pläne einfließen werden“, so der BI-Sprecher.
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Wie ausführlich berichtet, kostet der gesamte Umbau des Stadions mindestens 1,6 Mio. Euro – Stand November 2021. Die explodierten Bau- und Materialpreise mit einer jährlichen Preissteigerung von über zehn Prozent sind in dieser Summe noch nicht eingerechnet.
Zeitlicher Ablauf für den Umbau ist noch nicht geklärt
Wann die ersten Bagger im Sodinger Stadion anrollen werden, ist noch völlig unklar. Die Sportpolitik hat die Modernisierung zwar ganz nach oben auf die Prioritätenliste gesetzt, einen zeitlichen Rahmen für die Umsetzung gab aber bisher niemand. Auch über die Aufteilung der gesamten Maßnahme in drei getrennte Bauabschnitte – Sanierung Kleinspielfeld, Bau der begrünten Lärmschutzwand mit einer Vogelschutzhecke und Austausch des Natur- gegen Kunstrasen – ist noch nicht definitiv entscheiden worden.
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Die Bürgerinitiative jedenfalls hat sich positioniert: „Alle Entscheidungen sollen gemeinschaftlich getroffen werden, also auch mit uns. Wir wollen miteinander auskommen und werden es hoffentlich auch.“
Der erste Pass mit dem Ortstermin im März sei angekommen, jetzt sollen weitere Spielzüge folgen. Nur bei einem sieht sich die BI im Abseits: „Wir hatten um Einsicht in das Lärmschutzgutachten gebeten. Darauf warten wir heute noch ...“