Herne/Wanne-Eickel. Der Umbau des Stadions in Sodingen soll in den Haushaltsplan für 2023 aufgenommen werden. Wie es dann weitergeht, ist aber noch völlig offen.

Der Umbau des Dr. Jovanovic-Glück-Auf-Stadions in Sodingen soll in die Haushaltsplanungen für 2023 aufgenommen werden.

Diesem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU stimmte der Sportausschuss bei zwei Enthaltungen der Grünen zu. Ihnen fehlte ein Zeitrahmen: „Ja, wir sind natürlich auch für den Umbau. Aber wann? Irgendwann? Das reicht uns nicht. Uns fehlt die Priorisierung“, begründete Fabian May die Enthaltung seiner Fraktion.

Die beiden großen Fraktionen – die SPD feiert den Antrag in ihren sozialen Medien als „Perspektive für den SV Sodingen“ – wollten vor allem „Fahrt in die Geschichte bringen“, so Kai Gera (SPD): „Wir wissen, wie schwierig die Umsetzung in Zeiten leerer Kassen und die Festlegung auf einen zeitlichen Rahmen ist, wollten aber ein Zeichen für den SVS setzen.“ Und Kämmerer Dr. Hans Werner Klee, der kurz zuvor noch eine Brandrede bezüglich der dramatischen Finanzmisere gehalten hatte (ausführlicher Bericht hier), legte sich auch nicht fest, wann denn mit dem Umbau in Sodingen begonnen werden könne.

„Wir nehmen ihn in die Etatplanungen für 2023 auf und werden das Projekt dann eintakten.“ Ob diese Taktung kurz, mittel- oder langfristig geschieht, blieb offen, denn für den kompletten Umbau müssten mindestens 1,65 Mio. Euro zusätzlich zur jährlichen Investitionspauschale in die städtische Finanzplanung eingestellt werden.

Aufteilung in drei Bauabschnitte

Geht es nach dem Willen der Sportpolitiker, soll das gesamte Projekt in drei Bauabschnitte aufgeteilt werden. Schritt 1: Modernisierung des Kleinspielfeldes für ca. 142.000 Euro. Schritt 2: Bau einer begrünten Lärmschutzwand, vier Meter hoch und ca. 155 Meter lang, für ca. 400.000 Euro. Schritt 3: Austausch des Natur- gegen Kunstrasen plus einer neuen Flutlichtanlage für ca. 954.000 Euro. Alles übrigens Summen aus der Machbarkeitsstudie von Ende 2021 – die aktuellen Preissteigerungen nicht eingerechnet.

Ums „liebe Geld“ ging es (fast immer) auch bei weiteren Themen im Sportausschuss. Ein Überblick.

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SC Constantin Herne

Die Sportverwaltung hat zum Thema „Zukunft des SC Constantin“ Kontakt mit dem Vermieter aufgenommen. Wie berichtet, hat dieser, die Essener Thelen-Gruppe, den Pachtvertrag für die Sportanlage an der Wiescherstraße zum 1. Juli 2023 gekündigt.

Das Ergebnis des Telefongesprächs: Formaljuristisch sei die Kündigung korrekt. Die Thelen-Gruppe könne sich aber durchaus einen neuen Pachtvertrag vorstellen, wenn in diesem die finanziellen Konditionen stimmen. „Und zwar für beide Seiten“, erfuhren die Mitglieder des Sportausschusses.

VfB Börnig

Ob da jemand nicht korrekt mit Nadel und Faden umgegangen ist? Auf dem Kunstrasen des VfB Börnig an der Schadeburg platzten jedenfalls die Nähte des künstlichen Grüns. Die Ausbesserung der schadhaften Stellen kostete ca. 6.300 Euro, zwei Drittel davon, ca. 4.200 Euro, stellt die Stadt dem Verein als „Sonderzuschuss“ zur Verfügung. Ob diese Mängel auch auf weiteren Kunstrasenplätzen auftreten, will die Sportverwaltung prüfen.

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Container für Herne Black Barons

Zwei Container für die Lagerung ihres sperrigen und schweren Trainingsmaterials wollen die Black Barons im Horststadion aufstellen – und zwar auf der Fläche hinter dem Tor in Richtung Parkanlage. Zwischen den beiden Containern ist zudem eine kleine Überdachung als Unterstellmöglichkeit vorgesehen.

Der Sportausschuss genehmigte für dieses Vorhaben der American Footballer einen Zuschuss von 12.150 Euro, exakt die Hälfte der veranschlagten Gesamtkosten.

Die Containeranlage soll noch in diesem Sommer aufgestellt werden, falls es nicht zu Lieferengpässen kommen wird. Sie ist abschließbar und somit auch vor Vandalismus geschützt.

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Wissenschaft hilft

Externe Hilfe für die Entwicklung und Planung ihrer Sportplätze und Stadien nimmt die Stadt Herne in Anspruch. Das Institut für Sportwissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal erhielt jetzt dafür den Auftrag. Die Experten hatten schon den ersten Sportstättenentwicklungsplan aufgestellt, der nun auf Anregung des Sportausschusses fortgeschrieben werden soll. Kosten dafür: 6.800 Euro netto. Ergebnisse sollen bereits im Oktober 2022 vorliegen und wenn möglich in einem „Stadtforum für den Sport“ thematisiert werden.

Laufstrecke am Kanal

Was es kosten wird, darüber gab es noch keine Angaben. Aber eine beleuchtete Laufstrecke zum Joggen am Kanal – das wäre doch etwas! Meint jedenfalls die Sportpolitik und beauftragte die Verwaltung mit der Prüfung, ob eine möglichst zusammenhängende Streckenführung, die Herne und Wanne-Eickel verbindet, am Kanal etabliert werden könne.

Dies alles würde doch sehr gut zum „Masterplan Wasserlagen“ und dem Projekt „Wohnen am Wasser“ passen, die an Kanal und Emscher für neues Leben mit Wohnungen, Grün und Freizeitflächen sorgen sollen, hieß es in dem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU. Dafür sollen auch das Wasserschifffahrtsamt und die Emschergenossenschaft mit ins Boot geholt und auch die Radler nicht vergessen werden …

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