Herne. Neuigkeiten von der Stadion-Modernisierung des SV Sodingen: Wie viele Millionen Euro der Umbau kosten wird – und was auf dem Areal passiert.

Was lange währt wird endlich gut? Fast! Zumindest für den Herner Traditionsverein SV Sodingen. Denn in den Dauer(b)renner „Modernisierung des Glück-Auf-Stadions“ ist Dynamik gekommen.

Zwar wird das runde Leder beim Fußball-Westfalenligisten frühestens ab 2026 über einen Kunstrasen rollen, aber sowohl die Sanierung des Kleinspielfeldes als auch die dringend benötigte neue Lärmschutzwand in Richtung Wohnsiedlung „Am Holzplatz“ können vorgezogen werden. „Das müsste im kommenden Jahr klappen“, sagte Rüdiger Döring vom Fachbereich Sport am Donnerstagabend im Sportausschuss.

Ein Herdecker Ingenieurbüro stellte in der Sitzung die Machbarkeitsstudie inklusive Boden- und Lärmschutzgutachten vor. Gesamtkosten der Modernisierung: ca. 1.644 Mio. Euro. Eine Summe, die niemanden mehr schockte, vielmehr: „Ich bin angenehm überrascht, denn es standen ja mal ganz andere Zahlen im Raum“, so der Vorsitzende Martin Kortmann (SPD).

Das Komplettpaket soll nun nach Wünschen der Sportpolitiker in drei Bauabschnitte aufgeteilt werden. Die Modernisierung des 74 x 44 m großen Kleinspielfeldes für ca. 127.000 Euro plus einer eigenen Baustraße für ca. 15.000 Euro ist für das kommende Jahr vorgesehen. Ebenfalls vorgezogen werden soll der Bau einer begrünten Lärmschutzwand, vier Meter hoch und ca. 155 Meter lang. Sie erhält zusätzlich eine Vogelschutzhecke, zudem muss die marode Sitztribüne abgerissen werden. Kosten: ca. 400.000 Euro. Bis 2025 soll dann die Finanzierung des grünen Teppichs, der den Naturrasen ersetzen soll, sowie einer neuen Flutlichtanlage angegangen werden. Dieser dritte und letzte Bauabschnitt kostet ca. 954.000 Euro – noch!

SV Sodingen: „Freuen uns, dass hier zeitnah endlich etwas geschieht“

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Denn die Experten rechnen durch die explodierenden Bau- und Materialpreise mit einer jährlichen Preissteigerung von ca. zehn Prozent – die aktuellen Gesamtkosten für die komplette Stadionsanierung von 1.644 Mio. Euro würden also bis auf über zwei Mio. Euro steigen.

Trotzdem: Die vorgelegten Pläne und Gutachten seien „ein wichtiges Signal sowohl für den Verein als auch für den gesamten Stadtteil Sodingen“, glaubt Kortmann. Der Verein, sprich Teile des SVS-Vorstandes, saß übrigens auf den Gästeplätzen im Ausschuss und zeigte sich zumindest teilweise zufrieden: „Wir freuen uns, dass hier zeitnah überhaupt endlich etwas geschieht“, so Reinhard Wilke, Vorsitzender des Fördervereins.

SV Sodingen: Einsparmöglichkeiten wohl vorhanden

Austausch nach 13 Jahren

Während beim SV Sodingen noch geplant wird, können beim SV Wanne 11 Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der Kunstrasen auf dem Sportplatz an der Hauptstraße, im Jahr 2009 angelegt, wird für ca. 255.000 Euro erneuert. Beginn: Ende Mai/Anfang Juni 2022, erwartet wird eine Bauzeit von ca. sechs bis acht Wochen. Spätestens im August, und zwar nach der Cranger Kirmes (falls sie stattfindet), könne dann dort wieder trainiert und gespielt werden. Der Sportausschuss nickte die Pläne und Kosten ab, das letzte Wort hat jetzt die Bezirksvertretung Wanne in ihrer Sitzung am 23. November.

Und beim Thema „Lärmschutzwand“ sieht der SVS sogar noch Einsparmöglichkeiten und fragte, „warum diese aus Mitteln des Sportetats bezahlt werden muss?“ Das müsse verwaltungsintern oder auch politisch geklärt werden, gab es zur Antwort.

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Dass der Lärm den grün-weißen Fußballern aber erheblich unter den Nägeln brennt, zeigte eine Zusatzfrage. „Wird mit einer neuen Lärmschutzwand das zurzeit eingeschränkte Nutzungsrecht für uns erweitert?“, wollte Stadionsprecher Paul Wingert wissen. Eine Klärung dazu wird es aber sicher erst geben, wenn die zusätzliche neue Wand in Richtung der Wohnbebauung „Am Holzplatz“ steht.