Herne/Essen. Das zweite Overtime-Spiel binnen 48 Stunden verliert der Herner EV. Was das 2:3 nach Penaltyschießen in Essen für die Pre-Playoffs bedeutet.
Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden musste der Herner EV in die Verlängerung, und diesmal unterlag er. Nach dem Overtime-Sieg in Diez-Limburg reichte es am Freitag bei den Moskitos Essen nur zu einem 2:3 (1:0, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen.
Da die Crocodiles Hamburg auch nach der 1:5-Niederlage in Leipzig zum Abschluss am Sonntag nur noch einen Zähler gegen den Tabellenvorletzten aus Diez-Limburg zur direkten Playoff-Qualifikation benötigen, hatte HEV-Trainer Danny Albrecht nach der Derby-Niederlage den sechsten Platz trotz der immer noch vorhandenen theoretischen, aber wenig realistischen Chance endgültig abgehakt.
Die Schwächung durch den Corona-Ausbruch machte er für die enttäuschende Platzierung nicht verantwortlich: „Wir haben die entscheidenden Punkte nicht jetzt, sondern im Oktober und November liegen lassen. Jetzt müssen wir sehen, wer in den Pre-Playoffs der Gegner ist, aber das liegt nicht in unserer Hand.“
Dem HEV droht nun die unbequeme Fahrt nach Rostock, nachdem die Piranhas am Freitag beim 1:4 gegen Schlusslicht Hamm überraschend patzten und den neunten Platz wieder knapp an die Moskitos verloren. Die Entscheidung über den Gegner der Miners fällt damit erst am Sonntag. Dann benötigt das Team von der Ostsee in Krefeld einen Zähler mehr als Essen bei den Hannover Scorpions, wenn es am Dienstag und Mittwoch zu zwei weiteren Revierderbys kommen soll.
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Am Westbahnhof zeigte sich der HEV gegenüber Mittwoch deutlich verbessert und mit verändertem Line-Up. Sebastian Moberg feierte in der Verteidigung ein überraschend frühes Comeback, und zwischen den Herner Pfosten stand Christian Wendler – auf der Bank saßen mit Björn Linda und Sebastian Wieber gleich zwei weitere Torhüter.
Ex-Essener Christian Wendler macht zwischen den Pfosten einen guten Job
Sie mussten nicht eingreifen, weil Wendler, der Ex-Essener, einen guten Job machte und in den ersten 30 Minuten auch wenig gefordert wurde. „Da haben wir gutes Eishockey gespielt, aber viele Chancen verpasst. Dann haben sich zu lange Wechsel eingeschlichen und am Ende fehlte die Kraft“, erklärte Danny Albrecht, warum seine Mannschaft einen 2:0-Vorsprung nicht in drei Punkte ummünzen konnte.
Vor 998 Zuschauern hatten die Gäste die Partie lange im Griff und ließen die Essener Topstürmer zunächst nur selten in gute Schussposition kommen. Marcus Marsall sorgte nach einem schönen Move für die Führung nach 20 Minuten, die nach Spielverlauf und Chancenverhältnis eindeutig zu knapp ausfiel.
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Nach Wiederbeginn hatten die Miners allerdings zunächst Glück, dass den Moskitos ein einwandfreies Tor nicht anerkannt wurde, ehe Christoph Ziolkowski auf 2:0 erhöhte.
Dieses Zwischenergebnis wäre eine gute Basis für den Schlussabschnitt gewesen, doch eine unnötige Strafe wegen Spielverzögerung ermöglichte dem Gegner kurz vor der zweiten Pause den Anschlusstreffer – Torschütze in Überzahl war mit Dominik Luft ein ehemaliger Herner.
Das 1:2 brachte die Moskitos zurück ins Spiel, und im letzten Drittel auch in die Oberhand. Die Herner Angriffe wurden seltener und der Druck der Gastgeber nahm zu, der Ausgleich war die logische Konsequenz. Wieder war mit Aaron McLeod ein Ex-Herner erfolgreich, ehe die Verlängerung trotz der klareren Chancen für den HEV ohne Tore blieb. Im anschließenden Shoot-Out sorgte Essens Topscorer Enrico Saccomani als achter Schütze nach sieben schwach geschossenen Penaltys für die Entscheidung.
Tore: 0:1 (11:13) Marsall (Orendorz/Hüfner), 0:2 (28:12) Ziolkowski (Polter/Komov), 1:2 (39:05, 5-4), 2:2 (54:24), 3:2 (65:00, Penalty).
Strafminuten: Essen 4 – Herne 6.