Herne. Mit dem 2:1 über YEG Hassel geht die Erfolgsserie des SV Sodingen weiter – und das unter schwierigsten Umständen.
Die Erfolgsserie von Fußball-Westfalenligist SV Sodingen setzt sich auch nach der Kurz-Winterpause nahtlos fort. Im Nachholspiel gegen den Tabellennachbarn YEG Hassel gelang der Kalpakidis-Elf ein 2:1-„Heimsieg“ im Ausweich-Stadion des Lokalrivalen SC Westfalia Herne.
SV Sodingen verbessert sich auf Platz fünf
SV Sodingen – YEG Hassel 2:1 (1:1). Mit dem Erfolg konnte Sodingen den Kontrahenten in der Tabelle überflügeln und sich bis auf Platz fünf verbessern.
Unter den gegebenen Umständen war der Erfolg nicht zwingend zu erwarten. „Ergebnistechnisch läuft es weiterhin sehr gut für uns, aber sonst ist es bei uns schon mega-brutal“, probierte Dimitrios Kalpakidis die Einordnung nach dem Spiel. „Ich glaube, dieses Spiel hätten unter diesen Bedingungen nicht viele andere Mannschaften gewonnen. Das spricht für das Team, für das Gefüge. Ich kann da nur ein Riesen-Kompliment aussprechen.“
Die vorigen Liga-Spiele des SV Sodingen
- 2:2 in Lennestadt: SV Sodingen nur bedingt zufrieden
- SVS kann sich mit 1:1 in Iserlohn anfreunden
- „Der Wahnsinn!“ – Sieg über Bövinghausen
Das Spiel selbst fand weitgehend auf Augenhöhe statt. Dem kleinen Chancenplus gemäß setzte sich Sodingen am Ende aber durchaus verdientermaßen durch. Die Spielanteile waren ebenso ausgeglichen wie Eigentore und Platzverweise. In der 22. Minute war es Onour Kara Ali, der eine Sellere-Hereingabe zum Sodinger 1:0 in die eigenen Maschen hebelte. Nur neun Minuten später passierte Neuzugang Andreas Ogrzall dieses Missgeschick auf der anderen Seite – 1:1.
Vorübergehende Überzahl zur Entscheidung genutzt
Als sich Enes Kodaman in der 60. Minute über Gelb derart echauffierte, dass er vom Schiedsrichter duschen geschickt wurde, nutzte Sodingen die vorübergehende Überzahl zur Entscheidung. Kevin Rudolph spielte Sturmpartner Luca Sellere frei und der behielt vor YEG-Keeper Ergün Yalcin die Übersicht und schob zum 2:1 ein. Sodingen lag wieder vorn, die Überzahlsituation aber war fünf Minuten später wieder Geschichte. Als sich nämlich der eingewechselte und bereits verwarnte Maid Music ein Stürmerfoul leistete, zog dies die zweite Gelbe Karte für ihn nach sich.
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Mit Ogrzall und Music machten also zwei der drei Debütanten direkt negativ auf sich aufmerksam. Das aber war keineswegs bezeichnend für ihren Auftritt. Bestes Beispiel für ihr Können war ein rasanter Spielzug fünf Minuten nach dem Seitenwechsel, als Patrick Rudolph den in vorderste Reihe gestürmten Ogrzall bediente und dieser den Ball an den rechten Innenpfosten nagelte. Der Abpraller gelangte zu Music, der schließlich Zentimeter über den Querbalken zielte. Es hätte bereits da 2:1 für Sodingen stehen können.
Spiele im Januar oder Februar? „Die Spieler sind nicht fit, die Witterung ist schlecht“
„Hassel hat auch gute Kicker, das hat man gesehen, aber am Ende ist unser Sieg glaube ich auch verdient“, bilanzierte Dimitrios Kalpakidis. Der Coach hatte in den Schlussminuten bereits die Trainingshose ausgezogen, verzichtete aber letztlich auf seine eigene Einwechslung. Stattdessen kam Michel Post in der Nachspielzeit. Der Rest des Teams biss sich bis über die Ziellinie.
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Die bitterste Szene des Spiels erlebte der SVS bereits Mitte der ersten Hälfte, kurz nach dem Führungstor. Als nämlich Marcel Wistuba verletzt vom Feld musste. Nach dem ersten Eindruck schildert Kalpakidis das Problem: „Das Kreuzband.“ Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Eindruck nicht bestätigt. Eine Szene übrigens, die bei Kalpakidis auch Kritik hervorruft: „Da ist auch mal der Verband in der Pflicht. Immer dieses unbedingt noch im Januar oder Februar Spiele durchdrücken. Die Spieler sind nicht fit, die Witterung ist schlecht. Andere Trainer erzählen mir alle dasselbe.“
Tore: 1:0 (22., Eigentor) Kara Ali, 1:1 (31., Eigentor) Ogrzall, 2:1 (68.) Sellere.
Sodingen: Dehl; Meißner, Ogrzall, Konarski, Fanenstich – P. Rudolph, Wistuba (23. Music) – Sellere, Breilmann, Kanapin – K. Rudolph (90.+2 Mi. Post).