Herne. Danny Voß ist jetzt Westfalia Hernes Trainer. Unterstützt wird er auch von Jörg Tottmann. Warum das für den U19-Trainer „selbstverständlich“ ist.

In dieser Woche kann Michele Di Bari, Sportvorstand des SC Westfalia Herne, Vollzug melden: Am Dienstagabend hat die Westfalia der Mannschaft Danny Voß als neuen Trainer vorgestellt – zunächst bis zum Saisonende. Unterstützt wird Cheftrainer Voß dabei von Di Bari selbst. Und von einem, der sich mit dem Mithelfen bei Westfalia Herne ziemlich gut auskennt: Jörg Tottmann.

„Westfalia Herne lässt mich nicht los“

Für ihn, sagt Tottmann, sei es „selbstverständlich“, zu helfen, schließlich, sagt er zwischendurch: „Westfalia Herne lässt mich nicht los.“

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Seit 2009 nicht, als er beim A-Jugendtraining seines Sohnes bei Westfalia Herne dabei war: „Damals war der Trainer selbst gar nicht da. Ich hab damals dann am Rande was falsches gesagt – vielleicht war’s auch das richtige.“ Auf jeden Fall hatte es Folgen. Tottmann war dann zunächst als Trainer erst mit im Boot, nicht lange danach selbst Trainer. Was er bei Westfalia seitdem gemacht hat? „Alles“, so die knappe Antwort.

Unter anderem auch, bei der ersten Mannschaft zu helfen, als es im Abstiegskampf brenzlig wurde, zuletzt 2014. Immer erfolgreich, aber diese Erfolge hatten für ihn als damaligen A-Jugendtrainer immer auch eine andere Seite: „Da hatten wir jedes Mal die Chance, mit der A-Jugend in die Bundesliga aufzusteigen. Ob das nun an meiner Person lag oder nicht: Es hat jedes Mal nicht geklappt.“

Den Aufstieg möchte Tottmann in diesem Jahr aber nicht mit dem ältesten Westfalia-Nachwuchs verpassen, weil er bei der ersten Mannschaft mithilft: „Das passiert mir nie wieder.“

Aufstieg der U19 ist erklärtes Ziel des Vereins

Es ist nicht nur Tottmanns erklärtes Ziel, sondern auch das des Vereins, dass die U19 in dieser Saison aus der Bezirks- in die Landesliga aufsteigt. Sechs Punkte Vorsprung haben die Herner zurzeit, aber mit dem SV Schermbeck eine starke Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft.

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Deshalb ist auch klar, worauf Tottmanns Hauptaugenmerk liegt. Es bleibt bei der Unterstützung für Danny Voß an den beiden Trainingsabenden, wenn U19- und Oberliga-Team zeitgleich trainieren. Und helfend will Tottmann auf der Bank bei allen (Heim-) Spielen sitzen, die für ihn mit nicht zu großem Aufwand zu erreichen sind.

Jörg Tottmann ist schon in vielen anderen Vereinen aktiv gewesen. Zurückgekehrt war er 2019 zur Westfalia, die er für drei Jahre verlassen hatte, in dieser Zeit Sportlicher Leiter in der Jugendabteilung der SpVgg Erkenschwick war.

Nächste Saison soll die letzte als Trainer werden

Außerdem war Tottmann unterwegs und/oder aktiv unter anderem beim TuS 05 Sinsen, GW Erkenschwick, in Bochum bei Wattenscheid 09 und VfL Bochum, bei Grün-Weiß Erkenschwick und dann, bis 2009, direkt vor seiner Westfalia-Zeit, bei der damaligen SpVg Marl.

Die nächste Saison, hat er sich vorgenommen, soll seine letzte werden als Trainer – mit der U19 der Westfalia in der Landesliga. Die Westfalia wird ihn aber weiterhin nicht loslassen, er gehört als zweiter Vorsitzender zur Mannschaft um den Vorsitzenden Ingo Brüggemann.

„Ein Chaotenverein, den ich so liebe, wie er ist“

Über seine Beziehung zu Westfalia Herne sagt Tottmann: „Es kommt mir vor, als wäre ich schon hundert Jahre da.“ Da kommt es auf ein paar mehr auch nicht an. Tottmann sagt: „Westfalia Herne ist ein Chaotenverein, den ich so liebe, wie er ist. So, wie die Leute hier zusammenhalten, wenn es mal eng wird, das habe ich so in keinem anderen Verein erlebt.“

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In diesem Sinne unterstützt Tottmann auch den neuen Trainer der Westfalia: „Ich gönne Danny alles, was er mit der Mannschaft rausholen kann.“

Zum Thema Klassenerhalt aber müsse der SCW erst einmal „realistisch“ bleiben, so Tottmann. Vorsitzender Brüggemann hatte schon gesagt, dass das „Das Wunder von Herne“ wäre. „Ja,“, fügt Jörg Tottmann dazu an, „und danach finden wir noch die Goldbach-Millionen.“

Das ist auch eine Art Realismus.