Heidelberg. Hernes Bundesliga-Basketballerinnen starten mit einem 69:65-Erfolg in Heidelberg ins neue Jahr. Am Ende zahlen sich Kampfgeist und Moral aus.
Der Herner TC ist erfolgreich ins Jahr 2022 gestartet. Mit leidenschaftlichem Kampf und toller Moral überwanden Hernes Bundesliga-Basketballerinnen in Heidelberg viele Schwierigkeiten, ließen sich auch von einem kurzfristig zweistelligen Rückstand nicht aus der Bahn werfen und rangen die gastgebenden SNP Bascats mit 69:65 (33:39) nieder. Damit festigten sie ihren Platz im Verfolgerfeld der Toyota-DBBL und können sich nun auf das Pokal-Viertelfinale gegen Osnabrück am Mittwoch in heimischer Arena fokussieren.
Wie es HTC-Trainer Marek Piotrowski nicht anders erwartet hatte, geriet die Partie beim Schlusslicht keineswegs zu einem Spaziergang. Vielmehr zeigten die mit zwei Neuverpflichtungen angetretenen Bascats von Beginn an, dass sie den Kampf um den Klassenerhalt im neuen Jahr noch einmal intensivieren wollen.
Herner TC verpasst es, sich in der Anfangsphase abzusetzen
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Zwar erwischten die Hernerinnen den besseren Start, verpassten es aber bei einer 14:10-Führung (7.), sich etwas abzusetzen. Zwei, drei scheinbar leichte Korbleger fielen nicht rein, ein Problem, das den HTC an diesem Sonntag noch länger begleitete. Und so blieb Heidelberg dran, übernahm beim 15:14 (9.) erstmals die Führung und nahm auch ein Mini-Polster (19:17) mit in die erste Viertelpause.
Im zweiten Abschnitt lief bei den Gästen kaum noch etwas zusammen. Die Defense ließ gegen die schnellen Heidelbergerinnen viele einfache Punkte zu, und vorne passte einfach gar nichts. Ob es Laura Zolper oder Tayler Mingo von außen versuchten, oder eine ihrer Mitspielerinnen aus der Nahdistanz – der Heidelberger Korb schien zeitweise wie vernagelt.
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Einzig Kristina Topuzovic stemmte sich mit aller Macht dagegen, aber auch ihre elf Punkte allein in diesem Viertel konnten nicht verhindern, dass die Bascats ihren Vorsprung auf 33:23 (15.) ausbauten und mit einer 39:33-Führung in die Kabine gingen.
Piotrowski erkennt klare „Konzentrationsschwächen“
„39 Punkte von Heidelberg in einer Halbzeit zuzulassen, kann nicht unser Anspruch sein“, räumte Marek Piotrowski später ein. „Und dass wir mindestens 20 Layups haben liegen lassen, geht gar nicht. Das waren klare Konzentrationsschwächen.“ Zu erklären sei dies zum einen durch den Ausfall der zuletzt so formstarken Veronika Remenárová, die leicht angeschlagen auf der Bank blieb, zum anderen durch die Belastung der letzten Tage. „Mittwoch noch in Nördlingen, heute in Heidelberg, das geht schon an die Substanz“, weiß der HTC-Coach.
Trotz aller Probleme aber blieb der HTC dran, steckte auch nach dem erneuten Zehn-Punkte-Rückstand (47:37/24.) nicht auf und war nach einem 7:0-Run wieder auf Schlagdistanz (47:44/26.). Dann patzte Sarah Polleros zweimal an der Linie, und Heidelberg nutzte das, um durch Ottewil-Soulsby, Jones und Rosset bis zum Viertelende wieder auf 55:48 davonzuziehen.
Im Schlussabschnitt aber legte der HTC noch einmal ein Schüppchen drauf. Obwohl mit Sofia Pelander und später auch Nicole Enabosi beide Centerinnen mit vier Fouls belastet waren, bekam Herne nun in der Defense immer besseren Zugriff, provozierte einige Heidelberger Fehler und schloss die eigenen Angriffe nun meist sicher ab. Mit zwei Freiwürfen erzwang Laura Zolper erstmals wieder den Gleichstand (61:61/24.) und läutete eine von Ballverlusten und Fehlwürfen geprägte Phase ein.
Herner TC macht den Sieg von der Linie perfekt
Kristina Topuzovic war es schließlich, die Herne auf die Siegerstraße brachte. Mit zwei Körben binnen weniger Sekunden zum 63:66 (39.) setzte die Serbin den Gegner unter Druck, die Bascats nahmen schwierige Würfe, trafen nicht, und Herne holte sich die Rebounds. In den letzten Sekunden musste Heidelberg auf schnelle Fouls setzen, aber Vucetic mit einem und Mingo mit zwei Treffern von der Linie machten den Herner Sieg perfekt.
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So durfte auch Marek Piotrowski unter dem Strich zufrieden sein. „Ein Lob an die Mannschaft. Sie hat in der zweiten Hälfte in der Defense deutlich angezogen, hat gut gefightet und am Ende auch gewonnen. Und das ist nicht leicht bei einem Tabellenletzten, der nichts zu verlieren hat.“
SNP Bascats USC Heidelberg – Herner TC 65:69 (39:33)
Viertel: 19:17, 20:16, 16:15, 10:21.
USC: Ottewil-Soulsby (17), Jones (13/1 Dreier), Rosset (11), Daub (9), Hawkins (6), Palenickova (5/1), Ouedraogo (4), Karavassilis, Irthum.
HTC: Topuzovic (17, 9 Rebounds), Mingo (17/1), Enabosi (14, 11 Rebounds), Pelander (10), Vucetic (8/1), Zolper (3), Polleros, Groll, Reich, Remenárová.
Statistik (USC – HTC): Zweier: 62 % (23/37) - 44 % (22/50); Dreier: 11 % (2/18) - 20 % (2/10); Freiwürfe: 72 % (13/18) - 66 % (19/29); Rebounds: 30 (5 offensiv, 25 def.) - 41(15 off., 26 def.); Assists: 11 - 8; Turnovers: 18 – 17; Steals: 7 - 14, Fouls: 22 - 18.