Düsseldorf/Ruhrgebiet. Geisterspiele in der Bundesliga – und sonst? Für einige Sportvereine brachte die Auslegung der neuen Corona-Regeln für NRW auch gute Nachrichten.
Nach den Weihnachtsfeiertagen tritt in Nordrhein-Westfalen eine neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. Ab dem 28. Dezember (Dienstag) gelten für Sportveranstaltungen weitere Verschärfungen, zum Beispiel werden Fußball-Bundesligaspiele als Geisterspiele ausgetragen. „Überregionale Großveranstaltungen“, wie es in der Schutzverordnung heißt, müssen ohne Zuschauer stattfinden. Kleine Veranstaltungen müssen ihre Zuschauerzahl stark begrenzen. Für einige Vereine ist die neue Regelung aber eine gute Nachricht.
Basketball-Zweitligist VfL Sparkassen Stars Bochum hatte sich etwa darauf eingestellt, das Heimspiel gegen die Artland Dragons am Mittwoch, 29. Dezember, ohne Publikum auszutragen – jetzt sind doch Fans zugelassen. Das hängt mit der Auslegung der neuen Verordnung zusammen.
Corona-Regeln in NRW: Was ist eine „überregionale Großveranstaltung“?
„Überregionale Großveranstaltungen“, wie es in der Schutzverordnung heißt, müssen ohne Zuschauer stattfinden. Doch wann ist eine Veranstaltung eine überregionale Großveranstaltung?
„Eine überregionale Großveranstaltung gilt als überregionale Großveranstaltung, wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer aus einem überregionalen Einzugsbereich kommen und die normal übliche Zuschauerzahl außerhalb der Kapazitäten liegt, für die die Regelungen für andere Veranstaltungen greifen“, teilt ein Sprecher des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
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Bedeutet also: Bundesliga-Fußball muss ohne Zuschauer stattfinden, da hier Fans quer durch NRW (oder Deutschland) zu Heim- und Auswärtsspielen ihrer Vereinen anreisen. Zudem sind Veranstaltungen betroffen, die eine Personenbeschränkung von 750 überschreiten.
Im Eishockey und im Basketball dürfen wenige Fans in die Halle
Vor Fans dagegen dürfen Profisport-Events etwa in der Eishockey-Oberliga (Herner EV, Moskitos Essen) oder der 2. Basketball-Bundesliga (z.B. Sparkassen Stars Bochum) stattfinden, auch wenn natürlich auch durchaus Fans auch aus Nachbarstädten die Spiele besuchen. Im vergangenen Winter waren diese Ligen zwar vom Sport-Lockdown ausgenommen, mussten aber komplett ohne Fans spielen.
Der Herner EV plant nun mit bis zu 750 Fans in der Halle am 2. Januar gegen Hannover – nicht ganz die vierstellige Kulisse wie in der Vor-Corona-Zeit, aber natürlich besser als nichts. Auch die Sparkassen Stars dürfen im wichtigen Kellerduell gegen Artland am Mittwoch wie bislang vor reduziertem Publikum spielen – „unter Beachtung der 2G-Regel und der Maskenpflicht am Platz“, wie Geschäftsführer Tobias Steinert betonte.
Die Einhaltung der Regeln soll dabei weiter, wie schon beim Spiel am 23. Dezember gegen Hagen, durch das Ordnungsamt kontrolliert werden.