Herne. Zwei Punkte und ein 4:3-Sieg gegen Herford. Nils Liesegang trifft für den Herner EV zum Sieg, die Fans feiern aber vor allem auch den HEV-Goalie.
Der Herner EV kam am Sonntag gegen den Herforder EV vor 592 Zuschauern zu einem glücklichen 4:3 (0:1, 1:1, 2:1)-Heimsieg nach Verlängerung und rutschte durch den Punktverlust wieder aus den Playoff-Rängen.
Herner EV kommt diesmal nur knapp um eine Niederlage herum
Beide Mannschaften hatten sich erst neun Tage zuvor in der Hannibal-Arena gegenübergestanden – in einem Spiel, das völlig anders verlief und am Ende mit einem souveränen 5:1-Sieg für die Gastgeber endete. Bei der Neuauflage wirkten die Miners allerdings zu keiner Phase fokussiert auf die Ostwestfalen, die erst 48 Stunden zuvor als Ausweichgegner für die Hammer Eisbären auf den Herner Terminplan gehievt worden waren.
Vielmehr erinnerte einiges an den Saisonabschnitt, in dem der HEV sechsmal hintereinander verloren hatte, und auch diesmal kamen die Gysenberger nur knapp um eine Niederlage herum.
Verteidiger Moberg und Hüfner fielen aus
„Es war schwere Kost. Wir haben fünf Minuten lang gut angefangen, bevor sich eine wahre Fehlpass-Stafette entwickelt hat“, war HEV-Coach Danny Albrecht hinterher vom Auftritt seines Teams wenig angetan. Dass mit Sebastian Moberg und Benjamin Hüfner die zweite Verteidigungsreihe ausgefallen war, taugte kaum als Erklärung, denn die Gäste hatte es personell wesentlich schlimmer erwischt.
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Michael Bielefeld musste gleich auf sieben Akteure verzichten und hatte nur noch zwölf Feldspieler zur Verfügung, die bis zur Schlusssirene aufopferungsvoll kämpften. „Ich ziehe meinen Hut vor der Truppe. Das war eine wahnsinnige Energieleistung", erklärte der Gästetrainer anschließend.
Herford geht dreimal in Führung
Und sie spielten auch besser als die Miners. Deren durchsichtige Pässe kamen selten an, und das gab den Gästen immer wieder Gelegenheit zu gefährlichen Kontern. Die starke erste Herforder Sturmreihe funktionierte wie aus einem Guss, was man an diesem Sonntag von keiner Herner Reihe behaupten konnte. „Kompliment an Herford. Sie haben gut gearbeitet und uns ausgekontert", erkannte Danny Albrecht die Leistung der Ice Dragons an, die in der regulären Spielzeit dreimal in Führung gegangen waren.
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Während sich die Grün-Weiß-Roten auf dem Weg nach vorne regelmäßig verzettelten, musste Björn Linda im Herner Tor immer wieder Fehler seiner Vorderleute ausbügeln. Ein Schlagschuss von Michél Ackers von der blauen Linie und eine energische Einzelaktion von Alexander Komov brachten immerhin zweimal den Ausgleich für die Miners, doch mit diesem 2:2 gaben sich die Gäste nicht zufrieden. Herford ging in der Schlussphase mutig aufs dritte Tor und tatsächlich in Minute 57 erneut in Führung, ehe Verteidiger Robert Peleikis seine Mannschaft zumindest noch in die Verlängerung schoss.
„Björn Linda", schallt es durch die Hannibal-Arena
Hier jubelten zunächst wieder die Gäste, doch der vermeintliche Siegtreffer fand wegen hohen Stocks keine Anerkennung.
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Kurz darauf nutzten die Miners ihre fünfte Überzahl des Abends durch Nils Liesegang zum schmeichelhaften 4:3-Endstand, doch die Herner Fans feierten einen anderen: „Björn Linda", schallte es durch die Hannibal-Arena, und ohne die starken Reaktionen ihres Keepers hätten die Gastgeber wohl am Ende wirklich mit leeren Händen dagestanden. „So waren es zwei Punkte und ein Sieg. Mehr nicht", zog Danny Albrecht den Schlussstrich unter einen aus Herner Sicht wenig erbaulichen Eishockey-Abend.
Tore: 0:1 (11:30), 1:1 (28:10) Ackers (Ziolkowski/Komov), 1:2 (32:37), 2:2 (48:13) Komov (Elten/Swinnen), 2:3 (56:08), 3:3 (57:03) Peleikis (Ackers/Wilenius), 4:3 (63:08, 4-3) Liesegang (Wilenius/Marsall).
Strafminuten: Herne 0 - Herford 10 plus 2x Spieldauer (nach Abpfiff).