Herne. Die Revanche fürs erste Spiel ist gelungen. Mit 5:1 gewinnt der Herner EV bei den Moskitos Essen – am Sonntag in ungewöhnlicher Atmosphäre.

Der Herner EV ist zurück in den Playoff-Rängen. Die Miners setzten sich am Sonntag im Derby bei den Moskitos Essen mit 5:1 (2:0, 0:0, 3:1) durch und verbesserten sich in der Tabelle auf den fünften Platz.

Herner EV Miners feiern den achten Sieg in Folge

Es war der achte Sieg in Folge, doch am Westbahnhof zeigten die Gysenberger auch Schwächen. Noch nicht am Anfang, denn das erste Drittel ging klar an die Gäste. Die setzten den Gegner früh unter Druck und hatten schnell Zählbares auf der Tafel. Kapitän Michel Ackers traf abgefälscht zum 1:0 und Artur Tegkaev ließ nach Puckeroberung in der neutralen Zone und schnellem Vortrag einen schönen Handgelenkschuss folgen – eine verdiente Führung für den HEV.

Auch interessant

Aber es war kein beruhigender, sondern eher ein gefährlicher Vorsprung für die Miners. Die kamen viel zu passiv aus der Kabine und der Gegner fand ins Spiel – weil Herne es zuließ. „Wir sind gut gestartet. Da war unser Spiel sehr laufintensiv. Dann haben wir zu ängstlich agiert und uns nicht mehr gegenseitig unterstützt“, kommentierte Danny Albrecht hinterher den Durchhänger seiner Mannschaft.

HEV-Trainer Danny Albrecht nimmt eine Auszeit Mitte des zweiten Drittels

Nach einem krachenden Lattentreffer des Esseners Enrico Saccomani hatte der HEV-Trainer reagiert und zur Mitte des zweiten Abschnitts mit einer Auszeit seine Mannschaft neu justiert – ein eher ungewöhnlicher Zeitpunkt, aber eine durchaus angebrachte Maßnahme. „Richtige Entscheidung des Trainers. Wir haben uns viel zu sehr auf dem 2:0 ausgeruht“, meinte auch HEV-Stürmer Nils Liesegang nach 40 Minuten.

Einsatz an der Bande: Mike Glemser (re.) von den ESC Wohnbau Moskitos und Christoph Ziolkowski vom Herner EV.
Einsatz an der Bande: Mike Glemser (re.) von den ESC Wohnbau Moskitos und Christoph Ziolkowski vom Herner EV. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Ein Essener Treffer hätte die Partie kippen lassen können, doch die Miners gingen mit etwas Glück auch in die zweite Pause ohne Gegentor. „Wir haben im zweiten Drittel gutes Eishockey gespielt, aber leider kein Tor geschossen. Am Anfang waren wir nicht bereit“, fasste Moskito-Coach Frank Petrozza die ersten 40 Minuten aus seiner Sicht zusammen.

HEV holt sich die Spielkontrolle zurück

Stattdessen bekam der HEV allmählich die Spielkontrolle zurück. „Wir haben im letzten Drittel wieder kompakter gestanden. Dann kam auch die Qualität wieder“, erklärte Danny Albrecht, warum seine Mannschaft die Souveränität der Anfangsminuten zurückgewann und schließlich davonziehen konnte.

Auch interessant

Die Vorentscheidung besorgte Tomi Wilenius mit einem Soloangriff. Während keine Kamera belegen konnte, dass der Puck die Linie wirklich überquert hatte, entschieden die Unparteiischen nach kurzer Diskussion auf Tor und im ersten Powerplay des Abends machte der HEV nach einer Kombination auf engstem Raum endgültig den Deckel drauf.

Eher unspektakuläres Derby in seltsam gedämpfter Atmosphäre

Unterm Strich war es ein eher unspektakuläres Derby in seltsam gedämpfter Atmosphäre. Bei maximal erlaubten 999 Zuschauern brannte im Gegensatz zu vielen heiß umkämpften Duellen der Vergangenheit an diesem Sonntag weder auf den Rängen noch auf dem Eis die Luft.

Auch interessant

Das Schiedsrichtergespann hatte bei insgesamt sechs Strafminuten einen vergleichsweise ruhigen Arbeitstag.

Tore: 0:1 (3:20) Ackers (Fominych/Liesegang), 0:2 (7:01) Tegkaev (Ziolkowski/Orendorz), 0:3 (44:26) Wilenius, 0:4 (50:09, 5-4) Fominych (Swinnen/Liesegang), 1:4 (57:04, 4-4), 1:5 (59:30, 5-6) Liesegang (Fominych/Hüfner).

Strafminuten: Essen 4 – Herne 2.