Herne. Nach dem freiwilligen Knappmann-Aus sucht Westfalia Herne einen Trainer. Auch für den Nachfolger wird es darum gehen, aus weniger mehr zu machen.

Da ist die Zeit vorbei von Christian Knappmann als Trainer des SC Westfalia Herne. Es war im Mai 2020, als er ausführlicher auf sein Wirken bei diesem Verein zurückblickte. Im Mai 2015 hatte die Westfalia Knappmann, damals als Spieler, verpflichtet. Sein Rückblick auf die fünf Jahre ließen sich damals so zusammenfassen: Irgendwas war immer.

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Und es ist nicht weniger geworden, im Gegenteil. Acht sieglose Spiele in der vorzeitig beendeten Saison 2020/21. Sechs Spiele ohne Sieg in dieser Saison. Zwischendurch immer wieder Umbauten am Kader, nicht nur zur Zeit der Insolvenz, sondern auch vorher, im Hinblick darauf.

Keine Siebenmeilenstiefel nach der Insolvenz

Der Verein wollte mit der Insolvenz ins „ruhige Fahrwasser“. Den Preis dafür hat der Fußball-Oberligist bislang allerdings sportlich bezahlt, abzulesen an den beiden Sieglos-Phasen der vorigen und der laufenden Saison.

Nach der Insolvenz hat der Verein, das ist ja wenig überraschend, nicht direkt die blau-weißen Siebenmeilenstiefel hinauf ins oberste Oberliga-Regal angezogen. Sondern Vorsitzender Ingo Brüggemann hat zur laufenden Saison immer von einem Etat gesprochen, der statt im westfälischen Oberhaus eher in der Landesliga zu verorten ist.

Aus wenig viel zu machen: Christian Knappmann hat’s mit viel Aufwand für die Spieler und sich selbst versucht. Anfang Oktober hat er nun erklärt: „Ich bin der Mannschaft keine Hilfe mehr.“

„Es ist wichtig, dass du als Spieler nicht immer die selbe Stimme hörst“

Nun soll der Platz frei sein, für einen, der das Team – so viel dürfte klar sein – auf eine andere Art und Weise unterstützen und ansprechen wird als sein Vorgänger.

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Schon zu seinen runden fünf Jahren in Herne hatte Knappmann – damals ging es um ein seinerzeit vergrößertes Trainerteam – gesagt: „Es ist wichtig, dass du als Spieler nicht immer die selbe Stimme hörst. In der Kabine, beim Krafttraining, beim Aufwärmen, bei der Videoanalyse, bei der Nachbesprechung.“

Die Stimme, die die Herner Spieler jetzt hören werden, wird zunächst einmal die von Co-Trainer Danny Vos sein.

Welche andere es dann demnächst sein wird, ist noch offen. Aber das Anforderungsprofil des Vereins hat sich nicht geändert, so ist Vorsitzender Ingo Brüggemann zu verstehen: „Wir suchen einen Trainer, der uns weiter dabei hilft, dass der Verein auf gesunden Füßen steht.“