Herne. Westfalias ehemaliger Sportlicher Leiter Tim Eibold holt bereits zum zweiten Mal Maurice Temme aus Herne. So erklären das die Beteiligten.
Es ist ein Wechsel, der für Diskussionen sorgt. Rückkehrer Maurice Temme verlässt Fußball-Oberligist SC Westfalia Herne, beziehungsweise er wird gar nicht erst zum Rückkehrer: Er kommt nun doch nicht im Sommer nach Herne, sondern wechselt zum Oberliga-Konkurrenten TuS Haltern. Sein Vertrag in Herne wurde aufgelöst, laut Westfalia-Trainer Christian Knappmann wurde eine entsprechende Klausel bei Vertragsabschluss abgesprochen. „Alles sauber.“ Eine Sache fällt aber auf.
Zum zweiten Mal verlässt Maurice Temme den SC Westfalia – zum zweiten Mal ist es Tim Eibold, der ihn verpflichtet, bis Anfang 2020 selbst als Sportlicher Leiter beim SC Westfalia, inzwischen Leiter Seniorenfußball beim TuS Haltern.
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Westfalia Herne: Eibold ist dem Club immer noch verbunden
Zwischen diesen beiden Engagements war Eibold Sportdirektor bei Türkspor Dortmund – dorthin wechselte Temme im Sommer 2020, als er Herne erstmals verließ. Wirbt der Ex-Herner Eibold dem SC Westfalia jetzt die Spieler ab?
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Nein, sagt er eindeutig: „Ich habe in den vergangenen Tagen rund um Temmes Wechsel meinen Namen oft in den Sozialen Netzwerken gelesen. Aber das will ich jetzt mal klarstellen: ich würde niemals einen Spieler von Westfalia Herne ansprechen, ohne vorher bei Knappi anzurufen. Schon gar nicht, wenn er einen laufenden Vertrag hat. Dazu bin ich dem Verein viel zu sehr verbunden. Ich werbe Westfalia Herne keine Spieler ab.“
Aus gemeinsamen Zeiten, vor allem rund um die Eröffnung des Insolvenzverfahren, hätten Eibold, Knappmann und Temme immer noch ein besonderes Verhältnis zueinander.
Erst wurde Temmes Vertrag aufgelöst, dann kam es zum Kontakt mit Haltern
Laut Temme und Eibold kam es erst zur Kontaktaufnahme, als Temmes Abgang aus Herne schon perfekt war: „Nachdem er seinen Vertrag in Herne aufgelöst hat, hat Temme mich kontaktiert, ob wir noch Bedarf auf seiner Position haben“, schildert Eibold. „Er ist ein genialer Leader, bringt unglaubliche Mentalität mit und uns fehlte uns halt tatsächlich ein Sechser. Sobald so ein Spieler auf dem Markt ist, muss ich natürlich zuschlagen.“
Übrigens nicht das erste Mal, dass Temme Richtung Seestadt blickt – Eibold stand schon 2020 vor einem Engagement beim damaligen Regionalligisten Haltern, hätte Temme gerne aus Herne mitgebracht. Stattdessen ging er nach Dortmund – und verpflichtete Temme dort.
Temme selbst will zu den Gründen für die Vertragsauflösung nichts sagen, „die bleiben intern.“ Aber: „Der TuS ist eine Topadresse in der Oberliga und hat über Jahre gute Arbeit geleistet. Da Tim jetzt dort als Sportchef tätig ist, macht das ganze eben noch interessanter.“
Westfalia will noch in dieser Woche Ersatz präsentieren
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Für Haltern sollte Temme auf jeden Fall eine Verstärkung sein, für Herne aber auch ein Verlust? Christian Knappmann betont, dass dem nicht so sei.
Zum einen wollen die Herner ja nur Spieler im Kader, die ausdrücklich für Westfalia unter den gebotenen Umständen spielen wollen – also kein Grundgehalt, sondern eine Beteiligung an den Zuschauereinnahmen. Zum anderen hat Knappmann versprochen, noch in dieser Woche Ersatz zu präsentieren.