Herne. Rückkehrer ist schon wieder weg, er geht zu Oberliga-Konkurrent Haltern. Möglich durch eine Vertragsklausel, die nicht nur Temme zugesagt wurde.

Er sollte der Königstransfer für Fußball-Oberligist SC Westfalia Herne sein – jetzt ist er schon wieder weg beziehungsweise kommt erst gar nicht: Maurice Temme, ehemaliger Westfalia-Kapitän und schon vor Monaten als Sommer-Rückkehrer vorgestellt, wird in der kommenden Saison nicht für Westfalia, sondern für Liga-Konkurrent TuS Haltern auflaufen. Der Vertrag zwischen Westfalia Herne und Temme wurde aufgelöst.

„Ich bin Tim dankbar, dass er mir kurzfristig den Weg zum TuS eröffnet hat und ich zukünftig ein Teil des Vereins sein darf“, wird Temme in einer Mitteilung des TuS zitiert – „Tim“ ist in diesem Fall Tim Eibold, ebenfalls ein ehemaliger Herner und jetzt Leiter Seniorenfußball in Haltern.

Westfalia Herne: Keine bösen Gefühle Richtung Maurice Temme

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Über die Rückkehr des „verlorenen Sohns“ herrschte große Freude bei Westfalia, entsprechend groß dürfte bei vielen die Enttäuschung sein. Nicht bei Trainer Christian Knappmann: „Das ist okay, da bleibt nichts hängen. Er ist weiter mein Junge, wir haben weiter eine besondere Beziehung.“

Den Wechsel selbst erklärt der Trainer so: Temme habe eine Ausstiegsklausel im Vertrag gehabt, die ihm diesen Schritt ermöglicht habe. „Alles sauber“, meint Knappmann, und: „Wir wären unseriös, wenn wir darauf nicht vorbereitet gewesen wären.“ In der kommenden Woche will Westfalia einen Ersatz präsentieren. „Darauf können sich die Leute freuen.“ Dementsprechend sei Temmes Abgang unterm Strich auch kein sportlicher Verlust.

Ausstiegsklauseln für Wechsel in den Profibereich

Wie Temme haben zwei weitere Westfalia-Spieler Vertragsklauseln, die ihnen einen Ausstieg aus dem Engagement bei Westfalia ermöglicht, beide allerdings nur für einen Wechsel in Richtung Profifußball und nicht, wie bei Temme, in der gleichen Liga – und mit einer Frist, die laut Knappmann in einem Fall schon abgelaufen ist.

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„Wenn jemand die Chance hat, irgendwo Profi zu werden, sind wir doch die letzten, die sich da in den Weg stellen“, sagt Knappmann. Die Herner wollen ihren Spielern in dieser Saison kein festes Grundgehalt zahlen, sondern einen Lohn abhängig von den Zuschauereinnahmen. So will sich der Verein als Sprungbrett für höhere Ligen für jüngere Spieler profilieren.