Herne. Die Enttäuschung war erst groß beim Herner EV nach dem 6:9 in Hannover. Aber später kam auch Stolz dazu bei Danny Albrecht und Jürgen Schubert.

Auf seine Weise war das entscheidende Finalspiel um die Meisterschaft in der Oberliga Nord auch ein Abbild der gesamten Saison des Herner EV gewesen.

Höhen und Tiefen wechselten ständig in diesem denkwürdigen Eishockey-Spektakel, das die Hannover Scorpions am Dienstag letztlich zu hoch mit 9:6 für sich entschieden und die nun gegen die Selber Wölfe um den Aufstieg in die DEL2 spielen.

Herner EV nimmt geknickt die Silbermedaillen entgegen

Allerdings konzentrierten sich die Tiefen auf Herner Seite dieses Mal auf das Ende der Partie, in der die Herner Hintermannschaft der Schlussoffensive der Gastgeber nicht mehr Herr wurde. So wurden den geknickten Gysenbergern am Ende „nur“ die Silbermedaillen umgehängt, während der frischgebackene Nordchampion stolz den Meisterpokal in die Höhe reckte.

In den sozialen Medien überschlugen sich die Kommentare vor Begeisterung über dieses Wahnsinnsfinale. Natürlich hatte sich die beste Mannschaft der Hauptrunde den Titel verdient, doch dem HEV wurde ebenfalls aus ganz Eishockey-Deutschland für seine starken Auftritte in der Best-of-Three-Serie gratuliert.

Die Herner hatten trotzdem an der Niederlage im entscheidenden Spiel der Finalserie zu knabbern. Das Ausmaß der Enttäuschung der HEV-Spieler nach dem 6:9 in Hannover wird auch deutlich an der kleinen Anekdote, die Trainer Danny Albrecht am Tag nach der Niederlage erzählte.

Am Ende „kommt vieles zusammen“

Denn nicht nur das Umziehen und fertig machen, so Danny Albrecht, habe diesmal viel länger gedauert. Sondern auch dies: „Wir haben den Jungs irgendwann eine Kiste Bier in die Kabine gestellt. Aber davon ist ganz lange erst mal nichts angefasst worden.“

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Dass die Herner so geknickt waren, lag nicht an der Niederlage allein. Danny Albrecht brachte es im Rückblick so auf den Punkt: „Wenn du auswärts sechs Tore schießt, und auch fünfmal führst, dann darfst du nicht verlieren.“ Warum es dann doch passiert ist? Vieles sei zusammengekommen, sagt Danny Albrecht: „Es waren die Nerven, es war die Müdigkeit. Dann die ständige Spannung, weil immer wieder Tor auf Tor gefallen ist.“

Stolz nach einer schwierigen Saison

Bei diesem Schlagabtausch habe sich am Ende dann gezeigt, dass die Scorpions auch wegen ihres größeren Etats und mehr Qualität im Kader der Favorit gewesen sind. Aber im Hinblick darauf stellt Danny Albrecht fest: „Wir haben uns teuer verkauft, und nach dieser schwierigen Saison sind wir auch stolz.“

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HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert schließt sich da an: „Wenn man so kurz vor einem sichtbaren Ziel scheitert, dann ist das erst mal enttäuschend. Ich war aber schnell wieder bei mir und auch stolz. Weil das, was wir bis dahin performed haben in den beiden Serien gegen Tilburg und Hannover, ganz großer Sport war. Was am Ende abgeliefert worden ist, war phänomenal gut. Es hat halt am Schluss noch ein bisschen gefehlt.“

„Ab sofort beschäftigen wir uns mit der Zukunft“

Sein außersportliches Fazit der für den HEV nun beendeten Spielzeit fällt aber auch positiv aus für die gesamte Organisation, und „wie wir diese Corona-Saison gemeistert haben bis zum Ende.“

Einen Tag nach dem letzten Saisonspiel blickte der Geschäftsführer des Herner EV vor allem in eine Richtung. Direkt voraus: „Ab sofort beschäftigen wir uns mit der Zukunft.“

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