Essen. Verrückte Eishockey-Oberliga. Nach mehr als 40 Hauptrundenspielen steht fest: Das Schlusslicht darf die Playoffs spielen – der Dritte nicht.
Verrücktes Eishockey in Corona-Zeiten: In der Oberliga Nord (3. Liga) starten am Mittwoch die Pre-Playoffs – und alle Mannschaften, die nicht in Quarantäne sind, sind noch im Rennen um den Meistertitel, von Tabellenführer Hannover Scorpions (101 Punkte in 43 Spielen) bis zum Schlusslicht Hammer Eisbären (24 Punkte in 46 Spielen). Der sportliche Wert der mehr als komplizierten Hauptrunde damit: eher gering.
Vom Ziel, dass alle Mannschaften das volle Hauptrunden-Programm von 48 (Geister-)Spielen absolvieren, hatte sich der Deutsche Eishockey-Bund schon während der Saison verabschiedet. Die Abschlusstabelle wurde nach dem Punktequotienten gebildet.
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Schon damit jedes Team mindestens 40 Partien absolvieren konnte, wurde reichlich mit Ansetzungen und Nachholspielen jongliert, da immer wieder Teams wegen positiver Corona-Tests und der folgenden Quarantäne ausfielen.
Eishockey-Oberliga: Drei Mannschaften wegen Quarantäne von Playoffs ausgeschlossen
Im Nachhinein war das viel Aufwand für wenig sportliche Aussagekraft, denn die Hauptrunden-Ergebnisse entscheiden zwar darüber, wer in den Playoffs gegen wen spielt – aber nicht, wer mitspielen darf (siehe: Schlusslicht Hamm).
Besonders hart traf es die Saale Bulls Halle: Beim Tabellendritten gab es kurz vor Ostern einen Corona-Fall, das Team darf aufgrund der Quarantäne nicht an den Playoffs teilnehmen. Das gleiche gilt für die weiter hinten platzierte EG Diez-Limburg und den Krefelder EV, so dass noch zehn von 13 Oberligisten übrig bleiben – für zehn (Pre-)Playoff-Plätze.
Das einzige Team, das nicht ein einziges Mal in Quarantäne musste, ist das einzige Ruhrgebiets-Team in der Oberliga, der Herner EV (die Moskitos Essen und die Füchse Duisburg hatten sich vor der Saison zurückgezogen). Der HEV absolvierte mit 46 Partien die meisten aller Oberligisten und trifft ab Freitag auf die Hannover Indians.
Auch in den Playoffs gibt es den wöchentlichen PCR-Test als zusätzlichen Faktor
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Auch in der K.o.-Runde gilt: Regelmäßig wird getestet. Wer in Quarantäne muss, wird aus dem Wettbewerb genommen, unter Umständen darf dann ein anderes (bereits ausgeschiedenes) Team in die nächste Runde nachrücken.
Corona-Frust in der Playoff-Zeit. Beim Herner Geschäftsführer Jürgen Schubert hält sich die Vorfreude in Grenzen, vor den letzten Spielen der Hauptrunde sagte er: „Irgendwann macht es keinen Sinn und keinen Spaß mehr. Aber wir spielen um des Spielens willen.“
Sportlich ambitioniert ist das Team um Trainer Danny Albrecht natürlich trotzdem: Die Meister der Oberligen Nord und Süd spielen am Saisonende einen Aufsteiger in die DEL2 aus.