Erfurt. Neben dem wichtigen Auswärtssieg gibt’s in der Herner Kabine noch ein anderes Thema: Die Gesamtlage der Eishockey-Oberliga ist kompliziert.
Dem Herner EV ist die direkte Qualifikation für die Eishockey-Oberliga-Playoffs praktisch nicht mehr zu nehmen. Nach drei Niederlagen gegen die Black Dragons Erfurt feierten die Gysenberger am Donnerstag im vierten Duell einen 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)-Sieg bei den Thüringern und haben nun auch im Kampf um Platz vier alle Trümpfe in der Hand.
Die Icefighters aus Leipzig können zwar theoretisch noch mit Herne gleichziehen, haben aber die um 41 Treffer schlechtere Tordifferenz. Auch von den Hannover Indians droht keine Gefahr mehr. Das Donnerstagsspiel der Niedersachsen in Diez-Limburg wurde nach mehreren positiven Schnelltests beim Aufsteiger abgesagt, wodurch das Team vom Pferdeturm den HEV nicht mehr erreichen kann.
Herner EV: Corona-Fälle sind in der Kabine ein Thema
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Auch in Halle gab es am Donnerstag ein positives Testergebnis. Sollte sich der Verdacht bestätigen und die Saale Bulls in Quarantäne müssen, droht dem Tabellendritten das vorzeitige Saison-Aus, welches für den Krefelder EV nach fünf positiven PCR-Tests bereits feststeht.
„Die zwei zusätzlichen Fälle waren natürlich in den Köpfen der Spieler. In der Kabine ist das schon ein großes Thema gewesen“, erklärte HEV-Trainer Danny Albrecht nach dem Spiel in Erfurt – schließlich kann es auch die eigene Mannschaft jederzeit treffen.
Ohne Kyle Beach können die Dragons dem HEV nicht gefährlich werden
Auf dem Eis der Erfurter Kartoffelhalle wirkten die Gäste allerdings nach außen hin unbelastet und zeigten über 60 Minuten eine starke Defensivleistung. Da auch bei den Black Dragons die Sicherung des eigenen Tores Priorität hatte, gab es über weite Strecken wenig Druck auf beide Torhüter, wobei die Gastgeber mit einem ganz besonderen Handicap zu kämpfen hatten.
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Erfurts Coach Raphael Joly hatte nur 15 Feldspieler aufgeboten und auch der Wichtigste fehlte. Topscorer Kyle Beach, der in den ersten drei Duellen mit dem HEV der Mann für die besonderen und entscheidenden Tore gewesen war, war wie schon am Dienstag bei den Indians nicht dabei und wurde nicht nur im Spiel Fünf-gegen-Fünf vermisst. Ohne den Kanadier blieb auch das Powerplay der Gastgeber wirkungslos, während der HEV schon seine erste Überzahl nutzen konnte.
Fominych trifft ganz frei, Christoph Ziolkowski erhöht – die Vorentscheidung
Denis Fominych stand in der Zentrale völlig frei und schoss trocken zur Herner Führung ein. Insgesamt sechsmal war der HEV in Unterzahl und einmal traf er dabei selbst. Christoph Ziolkowski ließ sich bei seinem Konter auch von zwei Gegenspielern nicht bremsen und erhöhte auf 2:0.
Damit hatte der HEV die Spielkontrolle und war im zweiten Drittel dem 3:0 näher als die Gastgeber dem Anschlusstor. Hernes Keeper Jonas Neffin machte die wenigen klaren Erfurter Chancen sicher zunichte und feierte am Ende einen verdienten Shut-Out.
Mit drei Punkten am Samstag gegen Herford hat Herne Rang vier sicher
Den brachten die Gysenberger abgeklärt ins Ziel. Der HEV ging auch im Schlussdrittel kein Risiko, nahm immer wieder Zeit von der Uhr und kann nun am Samstag mit drei Punkten gegen den Herforder EV Platz vier und das erste Heimrecht in der ersten Playoff-Runde vorzeitig festzurren.
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„Eine sehr, sehr gute Defensivleistung und ein starkes Unterzahlspiel. Und wir haben einfaches Hockey gespielt“, fasste Danny Albrecht das Erfolgsrezept in Erfurt zusammen.
Herne schlägt Erfurt – die Statistik zum Spiel:
Tore: 0:1 (7:22, 5-4) Fominych (Liesegang/Marsall), 0:2 (24:06, 4-5) C. Ziolkowski (Fominych).
Strafminuten: Erfurt 12 – Herne 18.