Herne. Kein Tag vergeht, an dem im Stadion am Schloss nicht an Verbesserungen geschraubt wird. Am nächsten Projekt arbeitet Westfalia Herne.
Der SC Westfalia 04 Herne lebt in großem Maße von seiner Tradition. Nicht nur die Endrunden um die deutsche Meisterschaft 1959 und 1960 hallen bis heute nach. Fußballer mit klangvollen Namen liefen immer wieder auf den Rasen im altehrwürdigen Stadion am Schloss Strünkede - seit nunmehr 90 Jahren nach Baubeginn.
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Über die Besonderheit des Stadions sowie aktuelle Pläne rund um die Anlage der besonderen Art gibt Vereinsvorsitzender Ingo Brüggemann Auskunft.
Westfalia Hernes Stadion ist eine Ausnahmeerscheinung
Dass das Stadion am Schloss eine absolute Ausnahmeerscheinung in der heutigen Oberliga ist, das liegt auf der Hand. „Sogar in der Regionalliga spielen manche Mannschaften ja noch quasi auf Sportplätzen“, berichtet Ingo Brüggemann stolz. Was vor 60 Jahren noch die erste Liga war, ist eben heutzutage nur noch Liga fünf. Auf mehr als 30.000 Zuschauer muss man dort natürlich auch nicht mehr vorbereitet sein.
Die Spiele selbst mit nur vierstelligen Besucherzahlen, an die sich Brüggemann in der Neuzeit erinnern kann, sind fast an einer Hand abzuzählen. „Früher kamen eben dreißig-, vierzigtausend. Heute spielen wir vor ein paar Hundert“, so der Vereinschef.
Kaum ein Tag, an dem nicht an Verbesserungen geschraubt wird
Doch auch wenn die Kapazität maßlos übertrieben ist, vergeht kaum ein Tag, an dem nicht weiter an Verbesserungen geschraubt wird. Denn so majestätisch die Arena auch über Strünkede thront, nicht alles macht die Schlossherren glücklich. Sogar den jüngsten 1,9-Millionen-Euro-Umbau sieht Ingo Brüggemann mit gemischten Gefühlen. „Der neue Platz ist natürlich top. Und erst recht für die Kinder ist es ein tolles Stadion, in dem sie spielen können. Aber“, schränkt der Vorsitzende ein, „wir haben einfach zu wenig Trainingsfläche.“
Ersatzbau für die Umkleiden geplant
Die reine Quadratmeterzahl an Bewegungsraum hat sich nach dem Abschied von dem Jugendplatz an der Forellstraße tatsächlich verringert. Brüggemann: „Insofern haben wir uns verschlechtert.“
Richtig schlecht hingegen sieht Ingo Brüggemann, der seit Kindesbeinen im Stadion ein- und ausgeht, die Substanz der Kabinen. „Das sind zwei alte, marode Gebäude“, so der Vorsitzende. Pläne, den alten Trakt mit Vereinsgaststätte aufzustocken, hätten sich zwischenzeitlich zerschlagen. „Wir haben Angebote eingeholt und festgestellt, dass sich eine Renovierung gar nicht mehr lohnt. Eigentlich müssen beide Gebäude abgerissen werden.“ Deshalb verfolge man aktuell auch das primäre Ziel, einen Ersatzbau auf die Beine zu stellen und entsprechende Genehmigungen einzuholen. „Dafür bündeln wir alle Kräfte“, so Brüggemann. Die Tradition lebt fort im Stadion am Schloss Strünkede.
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