Herne/Wanne-Eickel. Der Landessportbund bietet Vereinen die Möglichkeit, Versammlungen online abzuhalten. Herner Vereine sehen Chancen und einen Schwachpunkt.
Vereinsleben beinhaltet nicht nur Training, Wettkämpfe und das soziale Miteinander, auch die Verwaltungsaufgaben, wie Mitgliederversammlungen gehören dazu. Diese lagen in den vergangenen Monaten durch die jeweiligen Kontaktbeschränkungen aber ebenso auf Eis wie der sportliche Teil.
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Um dort Abhilfe zu schaffen, haben der Landessportbund NRW (LSB) und die Sportjugend NRW mit den Betreibern des Online-Tools votesUP! eine Vereinbarung getroffen, um Mitgliederversammlungen virtuell, kostenfrei und DSGVO-konform über die Bühne bringen zu können. Die Zustimmung ist da, doch gibt es kleine Stolpersteine.
Herne/Wanne-Eickel: „Der LSB hat seine Hausaufgaben gemacht“
„Der LSB hat da seine Hausaufgaben und gemacht bietet eine technisch und rechtlich saubere Sache an“, sagte etwa Volker Gößling, 1. Vorsitzender des DSC Wanne-Eickel Judo.
Über votesUP! können Vereine oder Verbände eine Online-Sitzung mit standardmäßig bis zu 150 Benutzern erstellen, inklusive verschiedener Abstimmungsmöglichkeiten. Diese Begrenzung ist in Einzelfällen auf 300 bis 600 Benutzer erweiterbar.
Hoffnung auf baldige Normalität
Obwohl das Tool auch von Burkhard Ladewig, 1. Vorsitzender des TV Wanne 1885, positiv bewertet wird, steht er stellvertretend für andere Vereinsvertreter: „Die Hoffnung bleibt, alsbald wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Das ist aktuell aber unwahrscheinlich“, erklärt er. Deshalb sagt er: „Wir stehen dem Modell aufgeschlossen gegenüber.“
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So schnell wie möglich wolle er die Mitgliederversammlung nun über die Bühne bringen. „Wir haben zwar durch eine Sonderregelung bis zum Ende des Jahres Zeit, dennoch würde ich sie gerne bis Mitte des Jahres abgehalten haben“, sagt Ladewig.
Auch der menschliche Aspekt ist wichtig
Bei den DSC-Judoka bietet sich ein ähnliches Bild. „Wir hoffen immer noch, da wir nur eine vergleichsweise kleine Mitgliederversammlung haben, sie irgendwie doch persönlich über die Bühne bringen zu können“, meint Gößling. „Wir zögern es momentan noch heraus, aber wenn es nicht anders geht, machen wir es online. Das ist besser als nichts.“
Dabei hat Gößling nicht nur die Tagesordnungspunkte im Kopf, sondern den menschlichen Aspekt: „Es geht ja auch darum, dass die Mitglieder Gehör finden.“ Die Grundzüge des Angebots scheinen im Jahr 2021 logisch und einfach durchführbar. Doch ein Internet-Zugang und die weiterführenden technischen Mittel sind nicht in allen Fällen gegeben.
In manchen Vereinen ist eine Vernetzung nur bedingt möglich
„Der Altersdurchschnitt bei uns ist sehr hoch und eine digitale Vernetzung nur bedingt gegeben“, gibt Gertrud Wertenbruch, 1. Vorsitzende der Behinderten-Sport-Gemeinschaft Herne (BSG) zu bedenken. „Wir werden in jedem Fall noch bis nach Ostern abwarten, wie wir agieren werden.“
Ein ähnliches Problem stellt sich auch beim Sport mit Senioren Herne dar. Ladewig, der dort ebenfalls den Vorsitz hält, stimmt Wertenbruch zu. „Von 300 Mitgliedern haben mehr als 200 keinen Zugang zum Internet. Wenn das anders wäre, hätten wir dort schon längst reagiert.“
Hilfe auch beim Umlaufverfahren per Post
Jürgen Weber, Referent für das Online-Angebot des Vereins-, Informations-, Beratungs-, und Schulungs-Systems (VIBSS) beim LSB und zuständig für Marketing und Kommunikation, ist sich dieses Problems bewusst. „Natürlich ist das problematisch, allerdings ist es in der heutigen Zeit eher eine Ausnahme. Es gibt ja auch die Möglichkeit, ein Umlaufverfahren per Post für Abstimmungen bei einer Mitgliederversammlung zu nutzen. Da hilft der VIBSS ebenfalls mit und berät die Vereine“, erklärt er.
votesUP! bietet sich als gutes Überbrückungsrüstzeug an. Doch wie bei der sportlichen Betätigung; es geht nichts über den persönlichen Kontakt.
Weitere Informationen zur Arbeit mit votesUP! gibt es unter dem Link hier
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