Herne. Eine Woche nach Ende der Quarantäne hat der Herner TC gleich einen Doppelspieltag vor der Brust. In Keltern ist das Team krasser Außenseiter.
Ärgerlich, aber nicht zu ändern: Auf ihrem Siegeszug Richtung Tabellenspitze von Corona gnadenlos ausgebremst, müssen die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC jetzt einen neuen Anlauf starten.
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Taten sie sich bei der Heimniederlage gegen Göttingen noch schwer, nach lähmender Quarantäne wieder in die Gänge zu kommen, wollen sie an diesem Wochenende den nächsten Schritt machen und spätestens am Sonntag im Heimspiel gegen die inexio Royals Saarlouis (16 Uhr) weitere zwei Punkte auf ihr Konto packen.
Herner TC: Schwierigste Aufgabe in der Hauptrunde steht an
Dass dies schon am Freitag gelingt, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn dann wartet die schwierigste Aufgabe, die die Hauptrunde in der Toyota 1. DBBL zu bieten hat: Ein Auftritt beim Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten, den Rutronik Stars Keltern. Tippoff ist um 19.30 Uhr, beide Spiele finden vor leeren Rängen statt und werden bei sporttotal.tv gestreamt.
Nicht wenige Beobachter hätten den HTC-Damen in ihrer Vor-Quarantäne-Form sogar in Keltern etwas zugetraut. Das sieht jetzt anders aus.
Partie in Wasserburg soll wohl für Keltern gewertet werden
Zwar funkeln die Sterne nicht so hell, wie man es sich in Keltern wünscht und allgemein erwartet, fast immer aber reicht es zum Sieg. Ein früher Ausrutscher gegen Osnabrück ist der einzige Fleck auf der weißen Weste. Vor 14 Tagen verloren die Sterne zwar in Wasserburg mit 69:72, doch angeblich soll die Partie wegen eines Wasserburger Regelverstoßes für Keltern gewertet worden sein.
Offiziell hat die Ligenleitung dazu auf der DBBL-Homepage noch keine Stellung genommen.
Von zweiwöchiger Pause zurückgeworfen
Für Herne spielt das momentan eine eher untergeordnete Rolle. Statt auf die Tabelle zu schielen und über mögliche Plätze zu spekulieren, müssen sich die Schützlinge von Marek Piotrowski voll auf die jeweils nächste Aufgabe fokussieren und versuchen, sich ihrer Topform wieder anzunähern.
„Ich hätte nicht gedacht, wie weit uns die zweiwöchige Pause zurückgeworfen hat. Das hat man im Spiel gesehen, das sehen wir jetzt auch täglich im Training“, gibt Hernes Headcoach zu bedenken.
Bis zu den Playoffs, die in drei Wochen beginnen sollen, will Piotrowski die Rückstände aufgearbeitet haben.
„Wir haben null Druck“
Für das Keltern-Spiel hat diese Situation auch eine positive Seite: „Wir haben null Druck. Wir müssen in Keltern nichts beweisen, der Meister wird nicht in der Hauptrunde ermittelt. Wir schauen einfach mal, was geht“, ist der HTC-Trainer ganz entspannt – und schiebt einen kleinen Kalauer nach. „Natürlich fahren wir da auch hin, um etwas mitzunehmen. Und wenn es Erfahrung ist.“
So lässig es die Sterne in manchen Spielen haben angehen lassen, so motiviert werden sie den HTC empfangen. „Dass sie gegen uns die letzte Finalserie um die Meisterschaft verloren haben, tut ihnen immer noch weh“, ahnt Piotrowski. „Die werden alles tun, um uns zu schlagen.“
Spätestens gegen Saarlouis zurück in die Erfolgsspur
Genug Qualität hat RSK-Coach Christian Hergenröther ganz gewiss in seinem mit elf nahezu gleich starken Profis besetzten Kader.
Die erste Fünf hat Topniveau, doch ähnlich gut sind auch andere Bundesligisten besetzt. Was Hergenröther dann jedoch nachschieben kann, ist in der Liga beispiellos. Ob im Aufbau, auf den Flügeln oder unter dem Korb – Keltern ist auf jeder Position doppelt stark besetzt. Mindestens.
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So kann der Trainer die Spielzeit fast gleichmäßig verteilen, auf Formschwankungen reagieren und die Kräfte dosieren. Abzulesen ist das auch an der Statistik. Zwischen 24 (Mayombo) und 13 Minuten (Pavic) stehen die elf Spielerinnen im Schnitt auf dem Parkett, nur Krystal Vaughn (12,47) und Andrijana Cvitkovic (10,0) punkten zweistellig, alle anderen aber steuern zwischen fünf und neun Punkten bei.
In der aktuellen Verfassung kann sich der HTC beim Favoriten nicht viel ausrechnen. Wichtiger ist es, nicht zu viel Kraft zu verpulvern, um am Sonntag zu Hause gegen Saarlouis in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die Royals haben sich nach katastrophalem Saisonstart und einer personellen Runderneuerung stabilisiert und auf Rang zehn vorgeschoben, sollten aber von einem sich der Normalform nähernden Herner Team durchaus zu schlagen sein.
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