Herford. Herne gewinnt in der Eishockey-Oberliga klar in Herford, steckt die Ausfälle stark weg – und zeigt so, worauf es in so einer Situation ankommt.

Der Herner EV hat im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation in der Eishockey-Oberliga Nord wichtigen Boden gut gemacht. Trotz zahlreicher Ausfälle gewannen die Gysenberger am Freitag beim Herforder EV mit 6:1 (1:0, 1:1, 4:0) und lieferten dabei ein Meisterstück in Sachen Effektivität und Defensivarbeit ab.

Es waren zwei angeschlagene Boxer, die da in den Eisring „Im kleinen Felde“ in Herford kletterten. Während die Gastgeber unter der Woche ein 0:8 gegen Krefeld zu verdauen hatten, lag dem HEV die Doppelpleite gegen Erfurt schwer im Magen und die personelle Situation schien für die Gastgeber zu sprechen.

Herner EV ohne sechs – Liesegang bringt Herne in Führung

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Während Herfords Trainer Jeffrey Job vier komplette Blöcke zur Verfügung hatte, fehlten Danny Albrecht auf der Gegenseite gleich sechs Akteure, die im bisherigen Saisonverlauf zusammen immerhin 46 Tore erzielt hatten. Umstellungen gab es dennoch nur in der Abwehr, während vorne die bisherige dritte und vierte Reihe einfach aufrückten.

Das Anfangsdrittel war geprägt von beiderseitigem Respekt. Die Kontrahenten scheuten das Risiko und Torszenen waren dünn gesät. Dabei hatten die Gäste weniger, aber bessere Chancen.

Patrick Asselin scheiterte noch allein vor Herfords Keeper Kieren Vogel, ehe Nils Liesegang die Grün-Weiß-Roten nach einem präzisen Pass von Mike Schmitz in die Schnittstelle in Führung brachte.

Unter Druck zeigen die Herner ihre defensiven Qualitäten

Bis dahin hatte die Herner Defensive alles im Griff, doch im zweiten Abschnitt gerieten die Gäste unter Druck. Die Ostwestfalen legten ihre Zurückhaltung ab und kamen durch Christophe Lalonde zum verdienten Ausgleich – der auffälligste Angreifer des Liganeulings hatte sich zuvor an der Bande gegen Hernes Kapitän Michél Ackers durchgesetzt.

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Eine in der Entstehung ähnliche Szene brachte nur 22 Sekunden später die erneute Herner Führung. Dieses Mal eroberte Patrick Asselin die Scheibe hinter dem Tor und Nils Liesegang legte mustergültig für Marcus Marsall auf.

Der Rest des Mittelabschnitts spielte sich hauptsächlich in der Herner Zone ab. Jetzt rollte eine Angriffswelle auf Björn Linda zu, doch der hielt seiner Mannschaft mit einer ganzen Reihe an Blitzreflexen den knappen Vorsprung fest.

Von 26 Herforder Schüssen geht nur einer ins Herner Tor

Dabei wurde er von seinen Vorderleuten mustergültig unterstützt, die sich immer wieder in das Herforder Dauerfeuer warfen. 26:4 lautete die Schussbilanz allein im zweiten Drittel zugunsten der Gastgeber, doch einen zweiten Treffer brachten die an diesem Abend nicht zustande.

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„Wir waren vielleicht 40 Minuten lang nicht die bessere Mannschaft, aber fleißig. Das zahlt sich dann oft aus“, meinte Danny Albrecht hinterher. Sein Team konnte sich im Schlussdrittel etwas befreien und fuhr jetzt die tödlichen Konter.

Herford macht auf, Herne kontert eiskalt

Die Ice Dragons machten komplett auf und Hernes Angreifer nutzten ihre Gegenstöße konsequent.

„Wir hatten viele Torchancen, aber wir haben sie wieder nicht gemacht. Am Ende sind wir dann ein zu hohes Risiko gegangen“, resümierte Jeffrey Job anschließend.

Herne siegt in Herford – die Statistik zum Spiel:

Tore: 0:1 (18:57) Liesegang (Schmitz/T. Ziolkowski), 1:1 (26:44), 1:2 (27:06) Marsall (Liesegang/Asselin), 1:3 (46:28) Fominych (Komov/C. Ziolkowski), 1:4 (51:51) Asselin (Marsall), 1:5 (55:58, 5-4) Fominych (Liesegang/Asselin), 1:6 (56:17) Bruns (Krebietke/Malzer).

Strafminuten: Herford 8 – Herne 10.

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