Herne. Der Zwei-Tore-Vorsprung für den Herner EV erweist sich als trügerisch. Ein Punkt bleibt den Gastgebern, Erfurt gewinnt 4:3 in der Overtime.
Aus den angepeilten drei Punkten gegen die Black Dragons Erfurt wurde nur einer. Der Herner EV unterlag den Thüringern am Sonntag in eigener Halle mit 3:4 (2:0, 0:3, 1:0) nach Verlängerung und konnte in dieser Begegnung die guten Leistungen der letzten Spiele nicht bestätigen.
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Im ersten Drittel stimmte zumindest das Ergebnis. Die ersten gefährlichen Szenen gab es zwar vor dem Tor von Björn Linda, doch dann schlug die erste Herner Reihe zu. Patrick Asselin legte ab auf Marcus Marsall, und der traf mit einer knallharten Direktabnahme unter die Latte.
Herner EV führt 2:0 zur ersten Pause
Die Black Dragons kamen zwar immer mal wieder zu Chancen, aber die Spielkontrolle hatte bis zur ersten Pause der HEV. Zwei Überzahlchancen vergaben die Gysenberger noch, ehe Denis Fominych das dritte Powerplay der Gastgeber nutzte – mit dem 2:0 ging es nicht unverdient in die erste Pause.
Doch ein Zwei-Tore-Vorsprung ist im Eishockey kein sanftes Ruhekissen, und auch dieses Mal sollte er sich als trügerisch erweisen. Erfurt kämpfte sich ins Spiel zurück und kaufte dem HEV im zweiten Drittel nach allen Regeln der Kunst den Schneid ab. Die Gäste waren jetzt fast immer einen Schritt schneller als ihr Gegner, gewannen nun auch die meisten Zweikämpfe und drehten die Partie um 180 Grad.
Erfurter schaffen in Überzahl den Anschluss
In Überzahl schafften die Black Dragons den Anschluss, bevor die große Stunde des späteren Matchwinners schlug. Kyle Beach überwand Björn Linda aus fast unmöglichem Winkel und traf wenige Minuten später mit einem weiteren Kunstschuss zum 2:3, während der HEV kaum noch gute Offensivaktionen hatte.
Das Schussverhältnis des zweiten Drittels von 24:10 für die Gäste sprach Bände – die Grün-Weiß-Roten, die am Freitag 7:1 bei den Rostock Piranhas gewonnen hatten (Bericht hier), gaben das Spiel zwei Tage später total aus der Hand.
Kanadier Kyle Beach macht den Unterschied
„Er hat heute den Unterschied gemacht“, kommentierte Danny Albrecht hinterher den Auftritt des Kanadiers in Reihen der Erfurter. Mit seiner eigenen Offensive war der HEV-Chefcoach weniger zufrieden: „Wir haben heute nur wenig Gefährliches aufs Tor gebracht.“ Das galt auch für den Schlussabschnitt.
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Der HEV versuchte es mit mehr Tempo, doch die Minuten verrannen, ohne dass Konstantin Kessler im Erfurter Kasten ernsthaft gefordert worden wäre. Zweimal landete die Scheibe immerhin am Torgestänge, doch erst bei doppelter Überzahl gelang Richie Mueller der Ausgleich für die Gysenberger.
Dem Favoriten bleibt ein Punkt
Damit war zumindest ein Punkt auf der Habenseite, und mehr wurden es an diesem Abend für den vermeintlichen Favoriten auch nicht. Patrick Asselin foulte in der Verlängerung ungeschickt, und die anschließende 4:3-Überzahl nutzte der Gast 43 Sekunden später zum Siegtreffer.
Torschütze war wieder Kyle Beach, und Gästecoach Raphael Joly wusste, was er an seinem Topscorer hatte: „Er ist ein großes Vorbild für unsere jungen Spieler. Im zweiten Drittel haben wir unseren Gameplan wiedergefunden, waren kampfstark und haben die Beine schnell bewegt.“
Rückfall in alte Defizite
Ähnlich Vorbildliches hatte Danny Albrecht bei seiner Mannschaft nicht gesehen, stattdessen einen Rückfall in alte Defizite: „Ab dem zweiten Drittel haben wir nicht mehr körperlich gespielt. Wir müssen konsequenter werden und die Checks zu Ende fahren, und zwar über 60 Minuten.“
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Schon an diesem Dienstag hat der HEV Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Dann steht um 20 Uhr das Nachholspiel bei den Black Dragons auf dem Programm.
Drittel: 2:0, 0:3, 1:0.
Tore: 1:0 (5:05) Marsall (Ackers/Asselin), 2:0 (18:54, 5-4) Fominych (Liesegang/Marsall), 2:1 (28:39, 5-4), 2:2 (30:40), 2:3 (36:34), 3:3 (53:29, 5-3) Mueller (Asselin/Liesegang), 3:4 (62:11, 4-3).
Strafminuten: Herne 12 – Erfurt 12.
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