Herne. Der Herner EV muss in der Eishockey-Oberliga eine verdiente Niederlage hinnehmen: 3:5 gegen die Scorpions. Thomas Gauch gibt sein Debüt beim HEV.

Der Herner EV blieb am Wochenende ohne Punkte. Nach dem 3:6 in Tilburg am Freitag ging auch das Sonntagsheimspiel gegen den Tabellenführer Hannover Scorpions mit 3:5 (2:3, 1:0, 0:2) verloren.

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„Wir sind auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Nachdem wir vorher von einer Standortbestimmung gesprochen hatten, haben wir gesehen, dass wir noch nicht soweit sind, wie wir uns das wünschen“, erklärte HEV-Trainer Danny Albrecht am Sonntagabend.

Herner EV: Trainer Albrecht zieht ein ehrliches Fazit

Ein ehrliches Fazit, denn die Niederlage gegen die Niedersachsen war ebenso verdient wie die beim Serienmeister. Der HEV schaffte es zu keiner Zeit, sich gegen den Spitzenreiter mal über längere Zeit vor dessen Tor festzusetzen und auch Gelegenheit zum Kontern wie im Hinspiel gaben die Gäste den Grün-Weiß-Roten diesmal nicht.

Das erste Duell hatte der HEV noch mit 6:4 für sich entschieden und die aktuelle personelle Situation schien eher für die Gysenberger zu sprechen. Während Gästetrainer Tobias Stolikowski nur 14 Feldspieler zur Verfügung hatte, fehlte Danny Albrecht nur Nico Kolb zum kompletten vierten Block. Der Stürmer war angeschlagen aus Tilburg zurückgekehrt und musste seinen Einsatzversuch nach dem Aufwärmen abbrechen.

Gäste reißen das Spiel an sich

Seine Teamkollegen standen gegen immens lauffreudige Scorpions von Beginn an mit dem Rücken zur Wand. Die Gäste rissen das Spiel sofort an sich und nutzten bereits ihre erste Überzahl zur frühen Führung.

Seine zweite Unterzahl überstand der HEV besser. Sogar viel besser, denn Patrick Asselin ließ sich bei seinem beherzten Vorstoß weder von einem zurückgeeilten Verteidiger noch von HSC-Keeper Ansgar Preuß am Shorthander hindern.

Ein vorübergehendes Signal der Hoffnung für die Herner Fans vor den heimischen Bildschirmen, doch entscheidenden Auftrieb gab dieses Tor den Gastgebern nicht. Die Scorpions blieben die spielbestimmende Mannschaft und zogen schnell auf 3:1 davon, ehe HEV-Verteidiger René Behrens postwendend für den Anschlusstreffer sorgte.

Herner EV leistet Schwerstarbeit in der eigenen Zone

Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Abschnitt wenig. Der HEV hatte zwar eine doppelte Überzahlchance, machte aber nichts draus und musste anschließend weiterhin Schwerstarbeit in der eigenen Zone leisten, um gegen die präzise wie ein Uhrwerk rotierenden HSC-Angreifer weitere Einschläge zu verhindern.

Den gab es dafür überraschend auf der anderen Seite. Fast aus dem Nichts traf Dominik Piskor zum schmeichelhaften 3:3 für den HEV – den platzierten Schuss aus dem Hinterhalt hatte Ansgar Preuß nicht einmal gesehen.

Patrick Asselin (li.) traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für den Herner EV.
Patrick Asselin (li.) traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für den Herner EV. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Vom Erfolgsweg brachte er die Gäste nicht ab. Die spielten weiterhin ungerührt ihr einstudiertes Programm herunter – so dominant hatte man abgesehen von den Tilburg Trappers lange keine Gastmannschaft in der Hannibal-Arena mehr gesehen.

Neuzugang Thomas Gauch gibt sein Debüt

Nach einer 5:3-Überzahl, einem Empty-net-goal und einer Schussbilanz von 52:27 zugunsten der Gäste war der hochverdiente HSC-Sieg perfekt. Daran konnte auch Hernes Neuzugang Thomas Gauch nichts ändern, der an der Seite von René Behrens im dritten Block verteidigte.

Der 22-jährige ist nach Maik Klingsporn und Mike Schmitz bereits die dritte feste Abwehr-Neuverpflichtung des Eishockey-Oberligisten in der laufenden Saison.

22-Jähriger ist ein Verteidiger mit Gardemaß

Der Neuzugang wurde im Nachwuchs des EC Bad Tölz ausgebildet und wechselte anschließend zu den Moskitos Essen. „Er ist mir da immer sehr positiv aufgefallen und ich fand ihn, vor allem auf Grund der physischen Präsenz, schon zu Essener Zeiten sehr gut. Ich hätte ihn gerne damals schon zu uns geholt“, freut sich HEV-Chefcoach Danny Albrecht über die Verstärkung. In der vergangenen Saison bestritt Gauch nach zwei Verletzungen lediglich drei Spiele für den Krefelder EV.

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Mit dem gebürtigen Mannheimer bekommt der HEV einen Verteidiger mit Gardemaß. In der Internet-Datenbank „Eliteprospects“ wird er mit einer Körpergröße von 1,94 Meter und einem Kampfgewicht von 102 Kilogramm geführt. „Er wird unserer Verteidigung definitiv weiterhelfen. Er hat eine große Reichweite, ist läuferisch stark und setzt seinen Körper sehr gut ein“, so Danny Albrecht. In 94 Oberliga-Einsätzen erzielte Thomas Gauch fünf Tore und war an 24 weiteren Treffern beteiligt.

Auch HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert ist von den Qualitäten seiner jüngsten Neuverpflichtung überzeugt: „Ich freue mich, dass er da ist. Er ist auch mir damals bei den Moskitos schon aufgefallen.“

Tore: 0:1 (2:33, 5-4), 1:1 (6:14, 4-5) Asselin (Schmitz), 1:2 (12:25), 1:3 (14:03), 2:3 (14:33) Behrens (C. Ziolkowski/Piskor), 3:3 (35:44) Piskor (C. Ziolkowski/Pfeifer), 3:4 (45:24, 5-3), 3:5 (59:42, 5-6).

Strafminuten: Herne 16 – Hannover 6.

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