Herne. Mehr vom Spiel, mehr Torschüsse, mehr Chancen. In der Eishockey-Oberliga Nord verliert der Herner EV trotzdem bei der EG Diez-Limburg.

Der Herner EV ließ am Freitag drei weitere Punkte bei einem vermeintlichen Außenseiter liegen.

Obwohl die Gysenberger zwischenzeitlich einen 1:4-Rückstand aufholen konnten, unterlagen sie beim Tabellenvorletzten EG Diez-Limburg mit 4:5 (1:1, 0:2, 3:2).

Herner EV: Vieles erinnert an das erste Spiel gegen den Aufsteiger

Vieles erinnerte dabei an das erste Heimspiel gegen den Aufsteiger, das der HEV mit 2:5 verloren hatte. Herne hatte mehr Spielanteile, Torschüsse und klare Chancen, doch auf der anderen Seite schlugen die Minimalisten aus Rheinland-Pfalz auch diesmal wieder effizient und kaltschnäuzig zu.

Nachdem der HEV die frühe Führung wie in Herford eine Woche zuvor trotz guter Gelegenheiten nicht ausbauen konnte, trafen die Gastgeber bereits mit ihrem ersten gefährlichen Angriff. Nach einer Puckeroberung von Neuzugang Kyle Brothers vollendete dessen Landsmann Thomas Matheson zum 1:1 – Hernes Verteidigung wurde einfach überlaufen, wieder einmal.

Rockets-Torhüter Jan Guryca als Rückhalt

Und im Tor hatten die Rockets Jan Guryca. Der hatte die Herner Angreifer schon einmal zur Verzweiflung gebracht und wurde auch diesmal zum Rückhalt seiner Mannschaft. Die traf auf einen HEV, der seine Reihen erneut umgestellt hatte. Im ersten Sturm fehlte der frischgebackene Vater Denis Fominych, dessen Platz aber nicht der wiedergenesene Nils Liesegang, sondern Valentin Pfeifer einnahm.

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Allerdings fehlte diesen beiden nach wochenlanger Verletzungspause wohl die Spielpraxis. Die ersten beiden Reihen liefen nicht wirklich rund und hinten gab es die gewohnten Probleme. Nachdem Matheson und Brothers, in Diez auch „Air Canada“ genannt, die Herner Abwehr zum zweiten Mal überflogen hatten, agierte der HEV immer halbherziger und dass Keeper Björn Linda die Scheibe beim 1:3 auch noch durch die Schoner ging, passte ins Bild.

Patrick Asselin gleicht aus zum 4:4

Auch beim 1:4 machte die grün-weiß-rote Defensivabteilung keine gute Figur. HEV-Coach Danny Albrecht sortierte anschließend neu und stellte auf zwei Reihen um. Das gab neuen Schwung: Innerhalb von 39 Sekunden kamen die Gäste auf ein Tor heran und hatten das Momentum jetzt auf ihrer Seite. Patrick Asselin glich aus und den Gastgebern schien nach laufintensiven 55 Minuten die Luft auszugehen.

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Doch einmal schlugen sie noch zu und diesmal entscheidend. Rockets-Kapitän Kevin Lavallee traf mitten in der Herner Drangperiode mit einem Gewaltschuss unter die Latte – wieder klug eingeleitet vom vierfachen Torvorbereiter Kyle Brothers.

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Zusammen mit dem dreifachen Torschützen Matheson war der Kanadier damit der Matchwinner und ähnliche Qualitäten vor dem gegnerischen Tor zeigte der HEV an diesem Abend eben nicht.

"Wenn du die eigenen Dinger nicht reinmachst, verlierst du so ein Spiel"

Angesichts der verschenkten Punkte war Danny Albrecht hinterher bedient: „Du hast im ersten Drittel 80 Prozent Scheibenbesitz und dicke Chancen und es steht nur 1:1. Im zweiten Drittel waren wir zu offen, zu zaghaft, haben die Checks nicht zu Ende gefahren und uns zu wenig bewegt. Natürlich musste ich im letzten Drittel umstellen. Aber eine Mannschaft wie Diez-Limburg lebt von ihren Kontern und wenn du die eigenen Dinger nicht reinmachst, verlierst du so ein Spiel.“

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Tore: 0:1 (3:16) Mueller (Klingsporn), 1:1 (12:31), 2:1 (23:19), 3:1 (39:05, 4-4), 4:1 (45:23), 4:2 (48:42) Asselin (Kehler), 4:3 (49:21) Liesegang (Mueller/Kolb), 4:4 (56:36) Asselin (Marsall/C. Ziolkowski), 5:4 (57:37).

Strafminuten: Diez-Limburg 8 – Herne 8.

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