Herne. Zum ersten Heimspiel 2021 empfangen Hernes Basketballerinnen den TK Hannover. Die Gäste haben sieben Mal in Folge verloren, aber meist nur knapp.

Der Blick auf die Tabelle, stärker noch der auf die Formkurven zeichnet ein eindeutiges Bild. Hier der Herner TC, der sich nach vier Seriensiegen auf dem dritten Platz der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga festgebissen hat, dort der Turn-Klubb zu Hannover, der nach verheißungsvollem Start auf die schiefe Bahn geraten und durch sieben Pleiten in Folge ans Tabellenende abgerutscht ist.

Zahlen und Fakten, die glauben lassen, die Punkte im direkten Aufeinandertreffen an diesem Samstag ab 18 Uhr in der für Zuschauer weiterhin gesperrten H2K-Arena würden zur leichten Beute für die Gastgeberinnen.

Cheftrainerin wartet darauf, dass der Knoten platzt

Doch Vorsicht! Im Kader der Turnschwestern steckt jede Menge Substanz, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich die unbestreitbaren Qualitäten einer Sasha Tarasava, einer Teja Gorsic, einer Hannah Brown, einer Stephanie Gardner und all der anderen wieder zu einer konstant starken Teamleistung summieren und dann auch in Ergebnissen widerspiegeln.

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Woche für Woche warten die Verantwortlichen um Manager Rodger Battersby und Cheftrainerin Juliana Höhne darauf, dass der Knoten endlich platzt.

Zuletzt nur sehr knappe Niederlagen

Oft genug war zuletzt ein Sieg in Reichweite. Am Ende aber landeten ein, zwei Würfe zu wenig im Ziel, fehlten Nerven oder Spielglück, standen ganz knappe Niederlagen auf der Tafel. Wie gegen Saarlouis (74:75), zweimal gegen Freiburg (72:75, 73:77) oder in Halle (77:82).

Und selbst beim Tabellenzweiten Wasserburg, der bislang nur Spitzenreiter Keltern gratulieren musste, lag der TK Hannover zur Halbzeit noch sehr aussichtsreich im Rennen.

HTC sollte gewarnt sein

Die HTC-Damen sind also gewarnt. Leichte Gegner gibt es in der Bundesliga sowieso nicht, wie auch Marek Piotrowski gebetsmühlenartig wiederholt. „Hannover ist nach gutem Start durch Verletzungen etwas aus dem Tritt geraten. Aber es ist eine sehr gute, international zusammengestellte Mannschaft, die sich nie hat abschlachten lassen“, weiß der Herner Headcoach. „Oft spielt auch das Glück eine Rolle. Der eine Ball fällt rein, der andere nicht.“

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Jetzt stehe der Turn-Klub besonders unter Druck, um die Abwärtsspirale endlich zu stoppen. "Ein Überraschungssieg beim Tabellendritten wäre für Hannover genau das richtige Signal. Wir richten uns also auf einen Gegner ein, der wirklich alles gibt", betont Piotrowski.

Um sein Team davon abzuhalten, Hannover auf die leichte Schulter zu nehmen, braucht er nur auf das letzte Heimspiel gegen Heidelberg zu verweisen. Auch damals steckte der Gast im Tabellenkeller, aber der HTC tat sich bis zum Ende schwer, die aufmüpfigen BasCats niederzuhalten.

Vorteile in der Reboundarbeit

Hohe Intensität, volle Konzentration und eine aggressive Defense über die gesamte Spieldauer sind unabdingbar, wenn Herne weiter an seiner guten Serie stricken will. Vorteile sollte der Tabellendritte nach den bisherigen Eindrücken in der Reboundarbeit haben. Sollte sich das bewahrheiten, könnten die Piotrowski-Schützlinge auch ihre Stärken im offensiven Umschaltspiel wieder in die Waagschale werfen.

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Die personellen Voraussetzungen jedenfalls sind gegeben. Denn Kristina Topuzovic, bislang eine der Schlüsselfiguren in Piotrowskis Rotation, hat sich trotz ihres ausgerenkten Fingers spielfähig gemeldet. Sollte im Abschlusstraining nichts mehr passieren, steht dem Trainer derselbe Kader wie in Marburg zur Verfügung.

Debüt von Goodwin möglich

Und vielleicht kann auch Loryn Goodwin erstmals reinschnuppern. Weil mit Chloe Bully und Laura Stockton zwei Guards auf unabsehbare Zeit verletzt ausfallen und sich Ramona Tews aus beruflichen Gründen aus dem Team verabschiedet hat, hat der HTC die 26-jährige Amerikanerin nachverpflichtet.

Die aus Houston/Texas stammende Goodwin wurde nach ihrer erfolgreichen College-Laufbahn für die Oklahoma State Cowgirls beim WNBA-Draft 2018 in der zweiten Runde vom US-Profiteam der Dallas Wings ausgewählt, aber noch nicht fest unter Vertrag genommen.

Zuletzt zog sie als Pointguard in der zweiten türkischen Liga für die Teams aus Bodrum und Antalya die Fäden. „Ob sie am Samstag schon spielen kann, ist noch nicht klar. Aber wir arbeiten daran“, so Piotrowski.

Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:

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