Herne. Sonntag geht es gegen Heidelberg, das Mittwochs-Heimspiel fällt aus. Der HTC zählt weiter auf starke Leistungen seiner jungen Talente.

Die Formkurve des Herner TC zeigt stetig aufwärts, und so darf es nicht nur nach dem Geschmack des Trainers weitergehen. Nachdem sie zuletzt binnen vier Tagen in Freiburg (73:69) und Saarlouis (89:56) vier Auswärtspunkte einsammelten, wollten die Schützlinge von Marek Piotrowski die Hinrunde der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga und damit auch dieses schwierige Jahr gern mit zwei Heimsiegen gegen Heidelberg und Marburg abschließen.

Das klappt nun allerdings nicht, denn die für Mittwoch angesetzte Partie gegen der BC Pharmaserv Marburg fällt aus. Nachdem es einen positiven Coronatest bei den Angels Nördlingen gab, ihrem Gegner vom letzten Sonntag, haben sich die Marburger Spielerinnen in Quarantäne begeben und sagten die letzten drei Spiele des Jahres ab.

Herner TC will sich unbedingt mit einem Sieg verabschieden

Die Begegnung gegen die SNP BasCats USC Heidelberg an diesem Sonntag ab 16 Uhr in der H2K-Arena wird somit zum Jahres-Endspiel für Hernes Basketballerinnen. „Unser Ziel sind zwei Punkte. Wir wollen uns auf jeden Fall mit einem Sieg aus diesem Jahr verabschieden“, formuliert Trainer Piotrowski seine klare Erwartungshaltung.

Die hat nichts mit einer Geringschätzung des Gegners zu tun, der mit 2:5 Siegen auf Tabellenplatz acht rangiert, jedoch viel mit Vertrauen in die eigene Stärke. „Wir sind gut drauf, haben an beiden Weihnachtstagen vormittags trainiert, und alle Coronatests sind negativ“, fasst der 61-Jährige die Situation in Herne zusammen – um dann noch einen für ihn typischen Satz mit unbestimmtem Ironie-Gehalt anzufügen: „Wir haben zum Jahresende noch einmal aufgerüstet und eine neue Spielerin in den Kader genommen.“

Nachwuchstalent rückt in den Herner Bundesliga-Kader auf

Gemeint ist Lara Langermann, eine 15-Jährige aus der eigenen WNBL-Mannschaft. Dass durch sie das Niveau des gesamten Teams angehoben wird, kann Hernes Headcoach nicht ernsthaft glauben. Aber sein Blick geht über den Tag hinaus.

Denn weil in den kommenden Jahren wieder verbindliche Quoten für deutsche Spielerinnen gelten, macht es absolut Sinn, frühzeitig Talente mittrainieren zu lassen und sie langsam ans Erstliga-Niveau heranzuführen. Das ist allerdings seit jeher Teil der Herner Philosophie, und davon hat das Bundesligateam gerade in den letzten Wochen stark profitiert.

Die jungen deutschen Spielerinnen haben zuletzt starken Eindruck gemacht

Als nacheinander drei ausländische Profis mit langwierigen Verletzungen ausfielen, schlug die Stunde des Nachwuchses, und der wusste seine Chance zu nutzen. Sarah Polleros liefert beständig solide Leistungen ab, und in den letzten Wochen platzte auch bei der hochtalentierten Laura Zolper der Knoten. Zuletzt in Saarlouis kam die 20-Jährige von der Bank und war am Ende effektivste Herner Spielerin und beste Werferin. Ähnliches gelang ihr zwei Wochen zuvor auch beim Sieg in Hannover.

Nun sitzt neben der 17-jährigen Jule Groll, die schon ein paar Minuten Bundesliga geschnuppert hat, noch ein zwei Jahre jüngeres Talent mit auf der Bank und darf je nach Spielverlauf auch auf sein Debüt hoffen.

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Herner TC kann sich diesmal nicht um die Favoritenrolle herumdrücken

Wenn es richtig gut läuft, könnte dieser Wunsch schon am Tag nach Weihnachten in Erfüllung gehen. Zwar treten die BasCats nach dem ausgefallenen Marburg-Spiel ausgeruht an und dürfen keineswegs unterschätzt werden, um die Favoritenrolle aber kann sich der Tabellendritte aus Herne diesmal nicht herumdrücken.

Vor allem in der Defensive hat Heidelberg bislang einige Schwächen offenbart. Zweimal schon hat das Team von Dennis Czygan mehr als hundert Punkte kassiert, zuletzt vor einer Woche beim 79:104 in Osnabrück.

Ihre Stärken haben die BasCats eher in der Offensive. Centerin Maddie Nelson (14,86) und die drei Guards Inja Butina (11,33), Ieva Bagdanaviciene (11,29) sowie Franziska Worthmann (11,71) punkten im Schnitt zweistellig, nur knapp darunter bleibt Pointguard Britta Daub, so etwas wie die Seele des Heidelberger Spiels. Zum engeren Kreis der Rotation zählen auch Alica Moravcikova, Michala Palenickova, Marie Kleinert und Melina Karavassilis.

Spiel wird am Sonntag um 16 Uhr wieder auf sporttotal.tv übertragen

Zudem bringen die Katzen einen neuen, alten Trumpf mit nach Herne: Für Kyla Irwin, bei der nach vier Spielen eine alte Verletzung wieder aufbrach, holten sie Olivia Nash zurück, die sich vor der Saison nach Halle verabschiedet hatte.

Mit ihr hat Trainer Czygan nun auch auf den großen Positionen wieder mehr Optionen. Das macht die Arbeit für die Herner Defense nicht einfacher, darf sie doch auch Dreierspezialistinnen wie Worthmann oder Bagdanaviciene keinen Raum geben. Im Livestream bei sporttotal.tv können Basketballfreunde verfolgen, ob und wie der HTC diese letzte Aufgabe des Jahres lösen kann.

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