Herne/Wanne-Eickel. A-Liga-Aufsteiger Zonguldakspor Bickern führt nach dem 5:1 über Habinghorst die Tabelle an. Namhafte Routiniers ergänzen den Aufstiegskader.

Mit einer gewissermaßen verordneten Lockerheit gestaltete die Mannschaft von Aufsteiger Zonguldakspor Bickern ihren ersten Aufgalopp: Nach einem ungefährdeten 5:1-Heimsieg im Aufsteigerduell mit Victoria Habinghorst führen die Wanner die erste Tabelle der Saison in der Fußball-Kreisliga A Herne an.

Bickern setzt in dieser Spielzeit auf seinen eingespielten und erfolgreichen Aufstiegskader und hat dazu einige erfahrene Kicker auf die Asche am Bickernplatz locken können. Das Stimmungshoch bleibt nun weiter auf der Wetterkarte.

Herner Aufsteiger hat keinen Druck, sondern will einfach nur genießen

Ali Incebacakli hat seinen Chefsessel in Genießerposition befördert. „Im letzten Jahr wollten wir einfach nur aufsteigen. Dass das geklappt hat, ist natürlich eine geile Sache“, erinnert sich der Vorsitzende Bickerns. Und jetzt: Tabellenführer in der Kreisliga A. „Jetzt sind wir erst mal erleichtert. Wir haben gar keinen Druck. Die Jungs sollen Spaß haben.“

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Zwar ist die A-Liga bereits der größte Erfolg des Vereins, doch ein Gros der aktuellen Spieler wissen auch durchaus, wo der Ausgang nach oben ist. Zwar sind Okan Cakiroglu (32), Erdal Bastürk (34) oder Serdar Kutucu (36) nicht mehr die Jüngsten.

Ein Erfolgsgarant: 42-Tore-Stürmer Bakir bleibt am Bickernplatz

Dass sie am Bickernplatz auflaufen, das macht die Verantwortlichen dennoch stolz. Ebenso wie die Tatsache, dass Kubilay Bakir geblieben ist. Der Stürmer hatte mit 42 Toren in der Corona-Abbruchsaison auf sich aufmerksam gemacht.

„Er hatte natürlich viele Angebote. Es war nicht einfach, ihn zu halten“, so Ali Incebacakli. Für die namhaften Neuzugänge spielte eine große Rolle, dass das Spielertrainer-Duo Ali Cagdas (31) und Yusuf Kocakaya (36) Wegbegleiter aller Neuen war, etwa bei Nachbar Firtinaspor Herne. Von dort kamen auch Ünver Coskun und Hakan Bodur.

Der Klubchef findet: Es herrscht ganz neue Harmonie im Team

„Eine ganz neue Harmonie“ hat Klub-Chef Incebacakli inzwischen ausgemacht. Was ihn vorübergehend eben ganz entspannt zurücklehnen lässt. Doch über die Momentaufnahme hinaus hat man in Bickern durchaus auch die Bezirksliga bereits im Fokus. Nicht unbedingt in diesem Jahr, wo ein guter Platz, wenn es geht unter den ersten Fünf, anvisiert ist. 2022 oder 2023 aber schon, am liebsten dann auf einem neuen Kunstrasenplatz.

Diese Komposition von Zukunftsmusik bedeutet aber nicht, dass man nicht auch jetzt aufmerksam bleibt sowie Augen und Ohren aufhält. „Wenn wir nach der Hinrunde gut stehen, dann werden wir schon gucken, ob wir uns vielleicht nochmal extrem verstärken“, so Incebacakli.

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Vielleicht geschehe ja am Ende ein Wunder, schwärmt er, ehe er sich emotional zügig wieder einfängt. Der Durchmarsch ist (noch) kein Thema: „Wir wollen dem Trainerteam ja keinen Druck machen.“

Erst mal wolle man sechs Spiele abwarten und sehen, wo man sich wiederfinde. Nach dem 5:1 über Habinghorst, bei dem Kubilay Bakir gleich mit einem Doppelpack seinen Torriecher unter Beweis stellte und auch Oldie Serdar Kutucu sein viertelstündiges Comeback gab, möchte man natürlich in Ickern möglichst nachlegen. Fehlen wird dort Ünver Coskun, der sich die Rote Karte (59.) eingehandelt hatte.

Rückblick auf den ersten Spieltag: Acht Spiele – kein Unentschieden

Am ersten Spieltag, an dem es in insgesamt acht A-Liga-Begegnungen kein Unentschieden gab, war Zonguldakspor Bickern der einzige Aufsteiger, der drei Punkte verbuchen konnte. Neben Habinghorst im direkten Duell gingen nämlich sowohl Eintracht Ickern (2:3 in Holsterhausen),

Bickerns nächster Gegner, als auch ETuS Wanne (0:1 gegen Arminia Ickern) zum Start leer aus. In der ersten Torschützenliste liegt Bickern indessen „nur“ auf der Zwei. Denn noch häufiger als Bickerns Doppeltorschütze Kubilay Bakir traf Vahdet Özbek von RW Türkspor, der drei Treffer zum 4:3-Auswärtssieg bei Sportfreunde Wanne-Eickel II beisteuern konnte.

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Abseits des Spielgeschehens zeigt man sich nebenbei überall froh darüber, dass der erste Spieltag in dieser Liga ohne Corona-Einfluss über die Bühne gehen konnte. Und man hofft auf eine fließende Fortsetzung, wenn am kommenden Wochenende der zweite Spieltag auf dem Programm steht.

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