Herne. Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV, hat gute Nachrichten vom Eishockey-Oberligisten – aber auch eine weniger gute Neuigkeit.
Mit einer weiteren Videobotschaft hat der Herner EV seine Anhänger auf den neuesten Stand gebracht. Dabei hatte Geschäftsführer Jürgen Schubert gute Nachrichten – und weniger gute.
Letztere beziehen sich vor allem auf die eingeschränkte Zuschauerkapazität in der Hannibal-Arena.
Das vom Eishockey-Oberligisten in den letzten Wochen mühevoll erarbeitete Hygienekonzept ist jedenfalls nur das Papier wert, auf dem es steht.
Maximale Zuschauerzahl in NRW „bei 300 festgezurrt“
Das ergaben Gespräche mit dem Herner Ordnungs- und Gesundheitsamt. „Nach der gültigen Corona-Schutzverordnung ist die maximale Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen in NRW bei 300 festgezurrt. Und diese Zahl ist auch nicht verhandelbar“, musste Jürgen Schubert ernüchtert feststellen.
Ob sich an diesem Grenzwert bis zum geplanten Oberliga-Start am 16. Oktober etwas ändert, ist angesichts derzeit steigender Infektionszahlen mehr als fraglich.
„Also sind wir gezwungen, darüber nachzudenken, wie wir vor 300 Zuschauern spielen können“, so der HEV-Geschäftsführer. Erste Ergebnisse dieses Denkprozesses liegen bereits auf seinem Schreibtisch.
Weitere Professionalisierung durch Zusammenarbeit mit Sportmarketing-Firma
Im Zuge der weiteren Professionalisierung hat der Verein eine Zusammenarbeit mit der Sportmarketing-Firma „Sport Sponsoring Müller“ vereinbart, der unter anderem der ehemalige Nationalspieler Richie Müller angehört.
Innerhalb kurzer Zeit wurden auf diesem Weg bereits zehn neue Sponsorenverträge abgeschlossen.
Spieler leisten durch Verzicht auf einen Monatslohn ihren Beitrag
Auch die Mannschaft leistet ihren Beitrag. „Die Spieler verzichten auf einen vollen Monatslohn“, sagt Jürgen Schubert, nachdem sich durch den späten Saisonbeginn auch der Start in die Vorbereitungsphase nach hinten verschiebt.
Testspielgegner und -termine will der Verein demnächst bekannt geben. Zumindest einer steht offenbar bereits fest. Jedenfalls hat Zweitligist EV Landshut auf seiner Internetseite ein Gastspiel in Herne am 18. September angekündigt.
Auf öffentliche Mittel darf der Herner EV nicht hoffen
Von übergeordneten Institutionen ist keine finanzielle Unterstützung zu erwarten. Auf öffentliche Mittel darf man am Gysenberg jedenfalls nicht hoffen.
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Zuwendungen aus dem 200-Millionen-Fördertopf des Bundes kommen nur den beiden höchsten Profiligen zugute, obwohl auch in der Eishockey-Oberliga mittlerweile 90 Prozent der Spieler Profis sind, wie Jürgen Schubert anmerkt. „Wir haben auch das Land NRW kontaktiert, doch dort hat man uns bisher auch nichts sagen können.“
Nord-Vereine stehen zusammen
Auch das Verhältnis zwischen den Nordvereinen und dem Deutschen Eishockey-Bund ist derzeit nicht das Beste. „Wir sind mit dem DEB ganz und gar nicht zufrieden und haben nicht das Gefühl, dort in einem sicheren Hafen zu sein“, so der Geschäftsführer des Herner EV. „Im Norden hätten wir alle für eine Meldeliga plädiert, aber kritische Gespräche sind beim DEB nicht erwünscht. Das kommt da regelmäßig falsch an. Dafür stehen die Vereine der Oberliga Nord besser zusammen als jemals zuvor.“
An der Zukunft des Eissports in Herne hat Jürgen Schubert aber auch in diesen schwierigen Zeiten kaum Zweifel: „Mit ziemlicher Sicherheit wird es weiterhin Eis am Gysenberg geben, ebenso öffentliche Laufzeiten. Auch die Gala zum 50-jährigen Bestehen des Herner Eissports am 24. Oktober steht nach wie vor. Unser Standort wird nicht sterben – egal was passiert.“
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