Herne. Die Saison 19/20 ist abgehakt, die sportlichen Planungen des Herner EV laufen. Aber Corona wird die Oberliga-Clubs weiterhin vor Fragen stellen.

Normalerweise wäre das, zur Jahresmitte, die wichtigste Nachricht gewesen beim Herner EV gewesen, dass Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV, sagt: „Die Kaderplanung läuft, und wir sind jetzt schon an einem guten Punkt.“

Aber es ist 2020, und Corona ist da – und das Thema wird bleiben.

Nach dem vorzeitigen Saisonende in der Woche vor dem Beginn der Playoffs, Mitte März, so Jürgen Schubert, hätten sich viele Fragezeichen aufgetan, beim HEV haben sie sich Sorgen gemacht.

Vorerst keine Zulassung für Indians und Leipzig: Oberliga-Clubs aufgeschreckt

Die durchaus auch existenziellen Fragen, die sich damals direkt gestellt haben, die hat der Verein beantwortet. Aber für die nächste Spielzeit stellen sich schon die nächsten.

Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV
Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV © Funke Medien | Klaus Pollkläsener

So sind in der vergangenen Woche die Clubs in der Oberliga Nord von der Nachricht aufgeschreckt worden, dass der Deutsche Eishockey-Bund den Hannover Indians und den EXA Icefighters Leipzig die Zulassung verweigert.

Das hat es in der Vergangenheit auch schon mal gegeben, aber diesmal, so Jürgen Schubert, habe dies eine „andere Qualität“.

Herner EV kalkuliert mit einem Minus für die kommende Saison

Der HEV-Geschäftsführer begründet das so: „Die Vereine dürfen nichts nachliefern, sondern sie müssen vor das Spielgericht.“

Diese andere Qualität zeige sich aber auch, weil es die Corona-Zeit und manches noch unsicher ist. Schubert: „Im Moment lassen sich vielleicht noch nicht alle Nachweise vollständig erbringen.“

Beim HEV ist man für die kommende Saison schon im Vorfeld auf Nummer sicher gegangen. Jürgen Schubert erklärt: „Wir haben für Herne für die kommende Saison mit einem Minus kalkuliert.“

Corona setzt weitere Fragezeichen

Denn Corona setzt weitere Fragezeichen: hinter die mögliche Zuschauerzahl bei Spielen der kommenden Saison und möglicherweise auch hinter Sponsorengelder.

Wie schnell Dinge anders laufen können, hat sich jetzt auch im Fall der Hannover Indians und der Icefighters Leipzig gezeigt, deren Widersprüche jetzt erst einmal vom dem Spielgericht des DEB verhandelt werden müssen.

Idee: Pokalrunde mit Ruhrgebietstrio und Krefeld

Würden diese beiden Team in der kommenden Saison wegfallen, dann wäre das für die anderen Mannschaften in der Liga „fatal“, erklärt Jürgen Schubert – zumal sich bereits die Herner Revierrivalen Moskitos Essen und Füchse Duisburg beide in die Regionalliga zurückgezogen haben.

Auf dem Eis wollen sie sich trotzdem wiedersehen. Die drei Ruhrgebietsclubs planen eine Pokalrunde mit dem Krefelder EV. Attraktivität und Derbycharakter würde diese Runde versprechen, aber für Jürgen Schubert ist eine solche Runde auch eine Frage der Solidarität, weil gerade auch die Essener und Duisburger nach ihren Rückzügen aus der Oberliga aus jeweils wirtschaftlichen Gründen auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind.

Die Idee zu solch einer Pokalrunde, sagt Jürgen Schubert, habe es unter den vier Clubs schon vor Längerem gegeben: „Die hatten wir schon vor Corona und den Rückzügen von Essen und Duisburg für den Ruhrpott im Auge. Aber jetzt umso mehr.“

Saisonbeginn für den 16. Oktober geplant

Dass jetzt, in einer am Sonntag vom Land NRW bekannt gegebenen nächsten Stufe, 300 Zuschauer bei Sportereignissen zugelassen sind, macht Jürgen Schubert Hoffnung, wenn weitere Schritte und Lockerungen folgen können.

Innerhalb der kommenden drei Wochen wolle der DEB entscheiden, ob die Saison wie geplant am 16. Oktober beginnen kann. Bisher, so Hernes Geschäftsführer, stehe das noch in den Sternen. Beim Herner EV allerdings werden sie weiterhin Arbeit und Geld in ein Hygienekonzept für die kommende Saison investieren.

Die Corona-Saison 2019/2020 ist abgehakt. Das Virus und seine Folgen längst nicht.

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