Herne. Erst nach dem 20. August soll es einen Spielplan für den Herner EV geben. In der Oberliga Nord gibt es noch einige Wackelkandidaten.
Auf den neuen Spielplan der Oberliga Nord müssen der Herner EV und seine Fans noch eine Weile warten.
Erst am 20. August wird das DEB-Spielgericht in München über die Einsprüche der Hannover Indians und der Icefighters Leipzig gegen deren Nichtzulassung zum Oberliga-Spielbetrieb entscheiden.
Anschließend soll der Terminplan zeitnah bekannt gegeben werden.
Indians und Icefighters sind nicht die einzigen Wackelkandidaten
Allerdings sind die beiden betroffenen Vereine nicht die einzigen Wackelkandidaten in der Oberliga Nord.
Selbst bei einem erfolgreichen Einspruch tendiert man bei den Indians im Moment eher in Richtung Regionalliga und auch bei den benachbarten Scorpions wird inzwischen laut über einen Rückzug in die Viertklassigkeit nachgedacht.
Alles steht und fällt mit der zulässigen Zuschauerzahl
Auch hier steht und fällt alles mit der zulässigen Zuschauerzahl. Nach dem 81-seitigen Hygienekonzept des Deutschen Eishockey-Bundes dürften zur Zeit nicht mehr als 180 Zuschauer ins Mellendorfer Eisstadion.
„Selbst mit 300 macht das wenig Sinn“, wird Eric Haselbacher von lokalen Medien zitiert. Laut dem Sportchef der Scorpions gibt es solche Überlegungen auch in Hamburg und Rostock – die Gefahr eines Ausblutens der Oberliga Nord ist demnach nicht von der Hand zu weisen.
Auch in Hannover ist die Hoffnung auf öffentliche Mittel gering.
Auf entsprechende Anfragen der Indians an Ministerpräsident Stephan Weil und das niedersächsische Landeswirtschaftsministerium bekam man am Pferdeturm nicht einmal eine Antwort.
Mögliche Überbrückungshilfen kämen allenfalls den Stammvereinen, nicht aber einer Spielbetriebs-GmbH zugute.
Nord-Süd-Gefälle im deutschen Eishockey ist längst nicht überwunden
Zudem zeigt die Pandemie, dass das Nord-Süd-Gefälle im deutschen Eishockey längst nicht überwunden ist.
Grundsätzlich haben die Vereine der Oberliga Süd die gleichen Probleme, aber in Bayern hat die Sportart einen ungleich höheren Stellenwert.
Icefighters Leipzig: in der Mietsache „Kohlrabizirkus“ zwischen den Stühlen
„Dort gibt es andere Signale von der Politik, auch Landtagsabgeordnete setzen sich für das Kulturgut Eishockey ein.
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Traditionsvereine wie Rosenheim oder Riessersee machen dort Stimmung – werden aber gehört und nicht allein gelassen“, sagt Eric Haselbacher.
Den Icefighters Leipzig gewährte die sächsische Landesregierung immerhin ein Darlehen im höheren fünfstelligen Rahmen – rückzahlbar erst in drei Jahren und über einen längeren Zeitraum. Dazu gab es einen Einmalzuschuss von 8000 Euro. In der Mietsache „Kohlrabizirkus“ hängen die Icefighters im Streit zwischen Besitzer und Betreiber als Untermieter allerdings weiterhin zwischen den Stühlen.
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