Herne. Die Hannover Indians denken über die Regionalliga nach, die IceFighters Leipzig haben zu Hause Hausverbot. Die sportliche Zukunft ist ungewiss.

Verliert die Eishockey-Oberliga Nord nach den Moskitos Essen und den Duisburger Füchsen zwei weitere Zuschauermagnete? Die Zukunft der Hannover Indians und IceFighters Leipzig ist ungewiss.

Dabei hatte man sich in Hannover zunächst zuversichtlich gezeigt, Defizite im Lizenzantrag kurzfristig beseitigen zu können. Mit anwaltlicher Unterstützung sollten die nachzureichenden Dokumente erstellt werden, um perfekt vorbereitet in die Anhörung vor dem DEB-Spielgericht gehen zu können.

Die Ablehnung aus wirtschaftlichen Gründen habe man nicht nachvollziehen können, hieß es in einer ersten Stellungnahme der Verantwortlichen. Inzwischen ist der Optimismus am Pferdeturm nüchternem Realismus gewichen. Konkret im Raum steht nunmehr ein Rückzug in die Regionalliga. Von daher sei der eingelegte Widerspruch in erster Linie fristwahrend zu verstehen.

Hannover Indians waren der Zuschauer-Krösus der Oberliga Nord

Dass die Indians seit der Wiedereinführung der Oberliga Nord vor fünf Jahren immer den höchsten Zuschauerschnitt aller Vereine vorweisen konnten, hilft in der Krisenzeit wenig.

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„Vor dem Hintergrund der aktuell geltenden Zuschauerbeschränkungen und dem Status, dass die Oberliga keine Unterstützung aus Bundesmitteln erhält, ist die Bewerbung zur Oberliga insgesamt zu prüfen“, heißt es in der neuesten Veröffentlichung des Clubs.

Und weiter: „Die Etatplanung sollte auf der Annahme eines weitgehend geregelten Spielbetriebes stattfinden.“ Es sei aber im Bereich von Zuschauer-und Sponsoreneinnahmen mit Corona-bedingten Verlusten im Bereich von mindestens 250.000 Euro zu rechnen – das sei nicht einzusparen.

„Um die Gesellschaft nicht in ihrer Existenz zu gefährden, könnte ein Spielbetrieb in der Oberliga unter den aktuellen Voraussetzungen nicht stattfinden.“ Eine Teilnahme in der Oberliga komme weiter in Frage – „aktuell darf davon jedoch nicht ausgegangen werden.“

Lizenz verweigert: Leipzig hatte wie der Herner EV mit einem Minus kalkuliert

Auch in Leipzig will man mit allen Mitteln um den Oberligaverbleib kämpfen. Auch den Icefighters war vom DEB die Lizenz aus wirtschaftlichen Gründen verweigert worden. Deren Ursprünge lägen der Vergangenheit und stünden nicht in wesentlichem Zusammenhang mit den Folgen der Corona-Pandemie, hieß es aus Verbandskreisen.

Im Leipziger Lizenzantrag war zwar mit einem Minus im Etat kalkuliert worden, doch das hatte auch der Herner EV getan, der die Lizenz ja erhalten hat. „Für uns ist die Spiellizenz sehr wichtig, denn es geht dabei nicht nur um unsere Existenz, sondern auch um den Erhalt einer Eishalle als feste Spielstätte und damit auch um den Nachwuchs im Leipziger Eissport“, sagt Icefighters-Geschäftsführer André Krüll.

„Kohlrabizirkus“: Die Ice Fighters Leipzig bangen wieder einmal um ihre Halle

Um die Spielstätte muss in Leipzig allerdings wieder einmal gebangt werden. Diese Baustelle glaubte man zwar durch den Einzug in den „Kohlrabizirkus“ im letzten Jahr endgültig geschlossen zu haben, doch derzeit stehen die Icefighters ohne gültigen Mietvertrag da und haben inzwischen sogar Hausverbot.

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Der Besitzer hatte den Komplex an eine Betreibergesellschaft vermietet, die die ehemalige Großmarkthalle wiederum an die Icefighters untervermietet hatte.

Man sei, so der Verein, ihren Verpflichtungen auch immer nachgekommen, doch zwischen Besitzer und Betreiber tobt derzeit ein Streit. Wird der nicht schnellstens beigelegt, müssten sich die Icefighters einmal mehr eine neue Spielstätte suchen.

Für den Herner EV ist es dagegen kein Thema mehr die Oberliga zu verlassen – es wäre auch in die andere Richtung gewesen. Da die Bietigheim Steelers die Lizenz in der DEL2 erteilt bekommen habe, ist der möglicherweise für Herne offene Nachrückerplatz nicht mehr vorhanden.

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