Herne. Eigentlich eine positive Nachricht: Der Herner EV hat die Zulassung zur kommenden Oberliga-Saison erhalten – aber mit bitterem Beigeschmack.
Der Herner EV hat vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) die Zulassung für die kommende Saison bekommen.
Für den Club vom Gysenberg ist das eine freudige Nachricht.
Aber sie habe einen „sehr bitteren Beigeschmack“, so der HEV in seiner Pressemitteilung.
Keine Zulassung für Hannover Indians und IceFighters Leipzig
Den in der kommenden Saison muss der HEV bereits auf die Derbys gegen die Moskitos Essen und die Füchse Duisburg verzichten – und jetzt, teilt der HEV mit, sei zwei von 13 Teams, die in der kommenden Saison in der Oberliga Nord spielen wollen, jeweils die Zulassung durch den DEB verweigert worden.
Dies sind, wie die Vereine jeweils selbst bekannt geben, die Hannover Indians und die EXA IceFighters Leipzig. Beide Vereine regieren kurzfristig. Die Indians, teilen die Hannoveraner mit, wollen beim Spielgericht des DEB Klage gegen den Ablehnungsbescheid einreichen, und auch die IceFighters Leipzig wollen „in Widerspruch gehen“.
Sorgen um mögliche Konsequenzen für die gesamte Liga
Direkt nach Bekanntgabe dieser Entscheidung aber gibt es Sorgen um mögliche Konsequenzen für die gesamte Liga.
So wird HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert in der Mitteilung des Vereins so zitiert: „Dies kann in der aktuellen Corona-Pandemie noch weitreichende Folgen haben. Nicht nur für uns, sondern für alle Mannschaften der Liga.“
Von Seiten der Leipziger heißt es: „Nach dem freiwilligen Rückzug der Teams aus Essen und Duisburg in die Regionalliga, könnte nun das ganze Konstrukt Oberliga Nord in Gefahr sein.“
Zuspruch für Hannover und Leipzig von den anderen Clubs
Allerdings erklärt IceFighters-Geschäftsführer André Krüll: „Uns erreichten direkt nach Bekanntgabe der Zulassungen die Zusprüche der anderen Clubs.“
Alle Vereine der Oberliga Nord, so der HEV, hätten bereits ihre Solidarität mit den beiden betroffenen Vereinen ausgesprochen „und fordern den DEB auf, unverzüglich die Zulassungsentscheidung zu überprüfen und mit beiden angesprochenen Vereinen in Kontakt zu treten.“
Jürgen Schubert (HEV): „Zusammen nach Lösungen suchen“
Jürgen Schubert dazu: „Gerade in dieser sehr angespannten Phase sollten wir zusammen nach Lösungen suchen. Alle Clubs der Oberliga Nord sind dazu bereit und möchten noch mal deutlich herausstellen, dass es bei Aufrechterhaltung der ausgesprochenen Ablehnung zu weiteren Schäden kommen kann, deren Ausmaß noch nicht abzusehen ist.“
Für die Hannoveraner komme die nicht-Zulassung vollkommen unerwartet – sie erklären, dass sich „weder die EC Hannover Eishockey Spielbetriebs GmbH, noch unser Stammverein EC Hannover Indians e.V. in finanziellen Schwierigkeiten befindet oder das es Liquiditätsengpässe gibt, die zu dieser Ablehnung geführt haben.“
Vielmehr hätten sowohl Spielbetriebs GmbH als auch der Stammverein in der abgelaufenen Corona-Saison in ihren beim DEB eingereichten vorläufigen Bilanzen jeweils einen Gewinn im mittleren fünfstelligen Bereich erwirtschaftet – dank der Unterstützung durch die Fans und der Neugewinnung von vielen neuen Partnern und Sponsoren.
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