Herne/Wanne-Eickel. Seit gut einem Monat trainieren sie wieder. Nun blicken TTC Ruhrstadt Herne, TTC Herne-Vöde und TTC SF Wanne-Eickel Richtung neue Saison.
Nach dem durch Corona verursachten Saisonabbruch und den daraus folgenden offenen Fragen zu den Klassenzugehörigkeiten sind für die heimischen Tischtennisteams inzwischen alle Unklarheiten beseitigt.
Klassenhöchster Verein aus dem Stadtgebiet ist nach wie vor der TTC Ruhrstadt Herne.
Nach dem freiwilligen Abstieg aus der 3. Bundesliga spielt die 1. Herren in der NRW-Liga, wo sie überwiegend mit der Stammformation (1 Maciejok, 2 Gambiroza, 3 Schröder, 4 Bäker, 5 Stein und 6 Reinbothe) antreten wird.
Ruhrstadt: Uros Gordic steht vielleicht noch mal in Herne an der Platte
Zwar stehen mit Adar Alguetti, Michael Tauber und Uros Gordic noch drei Profis aus dem Drittligateam der vorigen Saison auf dem Mannschaftsmeldeformular, doch von denen wird wohl kaum jemand zum Einsatz kommen. Allenfalls Uros Gordic kann man vielleicht mal in der Ruhrstadtarena in Aktion sehen.
Er hat nach dem Ablauf der Wechselfrist in Deutschland noch keinen Verein gefunden und versucht zurzeit noch in seinem Heimatland Serbien bei einem passenden Club unterzukommen.
Eine Prognose über die Aussichten des Teams abzugeben, fällt dem 1. Vorsitzenden Arthur Schemp schwer: „Die meisten Mannschaften in unserer Gruppe kennen wir nicht. Die Liga scheint mir aber noch etwas stärker zu sein als im vorigen Jahr. Trotzdem ist der Klassenerhalt für uns ein realistisches Ziel. Ein Handicap für uns ist, dass wir in dem einen oder anderen Spiel auf unsere Nummer eins Tobias Maciejok verzichten müssen, für den sein Medizinstudium natürlich Vorrang hat.“
TTC Herne-Vöde: in der Verbandsliga besser aufgehoben
In der NRW-Liga hätte nach gelungenem Klassenerhalt auch der TTC Herne-Vöde spielen können. Nachdem sich aber dessen Nummer eins Florian Bartnik in Richtung Westfalia Herne verabschiedet hat, war man im Verein mehrheitlich der Auffassung, dass man besser in der Verbandsliga aufgehoben sei. Diese Entscheidung wurde jedoch nicht von allen geteilt und hatte die Abgänge des Ex-Vorsitzenden und Spielführers Jens Polutnik sowie Marcel Kautz zur Folge, die beide zum Oberligisten GSV Fröndenberg wechselten.
Nach dem Abgang dreier Leistungsträger machten die Vöder aus der Not eine Tugend und setzen in der kommenden Saison voll auf einen jungen Kader.
Zu den Spielern mit NRW-Liga-Erfahrung (1 Haacke, 2 Ergül, 3 Manevich, 5 Cerin) hat man für die Position vier den erst 16-jährigen Milad Osmani vom TTC Altena verpflichtet sowie vom TT Team Bochum Jan Weber (21 Jahre), der an sechs spielen wird.
Vöde: jüngstes Team der Vereinsgeschichte
Mit der jüngsten ersten Herrenmannschaft der Vereinsgeschichte (Durchschnittsalter 26 Jahre), geht man mit verhaltenem Optimismus in die kommende Spielzeit.
„Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen und erhoffen uns in der kommenden Saison einen gesicherten Mittelfeldplatz,“ nennt Vorsitzender Bernd Reckmeyer die sportliche Zielsetzung.
Sportfreunde Wanne-Eickel entwickeln sich zur dritten Kraft
Zur dritten Kraft im Herner TT-Sport entwickelt sich nach dem sportlichen Abstieg des DSC Wanne-Eickel immer mehr Lokalkonkurrent Sportfreunde Wanne-Eickel. Fünf Aufstiege in Folge brachten die Mannschaft von ihrem Start in der 3. Kreisklasse bis in die Bezirksliga und der sechste Aufstieg ist vorprogrammiert. Mit Jens Faber, der zuletzt für RW 04 Bochum-Stiepel aktiv war und Murat Görgülü aus dem letzjährigen Verbandsligateam des TTC Ruhrstadt Herne hat man zwei weitere namhafte Spieler gewonnen.
Mit der Aufstellung für die kommende Spielzeit (1 Faber, 2 H. Stöck, 3 Gremminger, 4 Raspel, 5 Görgülü, 6 Hartung und 7 Aydin) ist die Mannschaft der erklärte Aufstiegsaspirant für die Landesliga. Das kann auch Mannschaftsführer Fabian Raspel bei aller Bescheidenheit nicht abstreiten: „In so einer Saison kann viel passieren, aber es müsste schon einiges schieflaufen, wenn uns der erneute Aufstieg nicht gelingen sollte.“
„Laden brummt“ seit Wiederbeginn des Trainings
Seit ca. vier Wochen wird in den meisten Tischtennis-Vereinen wieder trainiert.
Obwohl TT nicht zu den Kontaktsportarten zählt und der Abstand zwischen den Spielern alleine schon durch den Tisch von 2,74m Länge vorgegeben ist, gibt es eine Reihe von Auflagen (Hygienekonzept, Desinfektion der Spielgeräte, Anwesenheitslisten, Eingrenzung der Platten), von denen man befürchtet hat, sie könnten vielen den Spaß am Sport verderben.
Zumindest beim TTC Ruhrstadt Herne, TTC Herne-Vöde und den Sportfreunden Wanne-Eickel ist aber das Gegenteil der Fall.
Die Vertreter dieser drei Vereine sind sich darin einig, dass seit gut einem Monat der „Laden nach der langen Zwangspause gebrummt hat.“
Die nächste Unterbrechung hat allerdings schon begonnen. Die städtischen Turnhallen bleiben in den ersten drei Wochen der Sommerferien geschlossen.
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